Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Für eine "drastische Kürzung von Militärausgaben"

Aufrufe zum Ostermarsch 2010 [Teil 3] aus Berlin, Bremen, Kiel, Ostwestfalen und Mainz-Wiesbaden

2010 finden in der Bundesrepublik wieder die traditionellen Ostermärsche statt. Sie können auf runde 50 Jahre zurückblicken. In den Aufrufen werden vor allem der Afghanistan-Krieg, die Atomwaffen und die innere Militarisierung thematisiert.
Aus der Fülle der jeweils lokalen oder regionalen Aufrufe dokumentieren wir im Folgenden Aufrufe aus:

AUFRUF ZUM BERLINER OSTERMARSCH 2010

Vor 50 Jahren wurde in Deutschland der erste Ostermarsch der Atomwaffengegner organisiert. Seitdem demonstrieren wir Ostern für eine Welt ohne Atomwaffen, Armeen und Kriege.
Wir wehren uns gegen jegliche Militarisierung der Außen- und Innenpolitik. Wir gehen auf die Straße, um Widerstand gegen die aggressive US-amerikanische, europäische und deutsche Außenpolitik zu leisten.

Sozial- und Bildungsabbau, Hartz IV, schlechte Gesundheitsversorgung, zunehmende Armut und Einschränkung demokratischer Rechte gehen einher mit wachsender Aufrüstung. Die Ausgaben für Rüstung und Krieg würden mehrfach ausreichen, um Hunger und Armut in der Welt zu beseitigen.

Wir rufen auf zu vielfältigen Aktionen gegen Militarismus, Sozialabbau und Krieg. Wir stellen uns gegen Faschismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in jeglicher Form. Wir unterstützen Kriegsdienstverweigerung und Widerstand von Soldatinnen und Soldaten. Keine Familie sollte ihre Kinder für die Schlachtfelder der Welt zur Verfügung stellen!
Wir protestieren gegen die Werbung der Bundeswehr an Schulen und Hochschulen. Wir erwarten von den Landesregierungen in Berlin und Brandenburg, dass sie solche Auftritte der Bundeswehr in den Bildungseinrichtungen untersagen.

Wir verlangen
  • den sofortigen Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland
  • die Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen als völkerrechtswidriges Verbrechen zu ahnden
  • die Abschaffung aller Atomwaffen
Wir fordern
  • den sofortigen Abzug aller Truppen aus Afghanistan und die Beendigung der Auslandseinsätze der Bundeswehr
  • das Verbot aller Rüstungsexporte
  • die Schließung aller US-Basen und -Kommandostrukturen in Deutschland
  • die Auflösung der NATO und Schluss mit der Militarisierung der EU
Wir sagen
  • Nein zu Sozialabbau und Hartz IV
  • Nein zu jeder Form von Rassismus, zu Antiislamismus, Antisemitismus und Antiziganismus
  • Nein zum Überwachungsstaat
Ganz im Sinne des Berliner radikalen Antimilitaristen Ernst Friedrich sagen wir: „Krieg dem Kriege!“
  • Wir rufen auf zum OSTERMARSCH 2010
    Ostermontag, 5. April 11.00 Uhr
    Potsdamer Platz


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    Aufruf zum Ostermarsch 2010 Bremen

    Atomwaffen abschaffen! Afghanistankrieg beenden!

    50 Jahre Ostermarsch gegen Krieg, für Frieden, Abrüstung und lebenswerte Zukunft!

    Vor 50 Jahren fand in Deutschland zum ersten Mal ein Ostermarsch statt. Damals ging es um die Abschaffung und Ächtung der Atomwaffen, bis heute ein zentrales Thema.

    In Bremen treffen sich die Teilnehmer am Samstag, 3. April 2010, um 11 Uhr am Ziegenmarkt (V.d. Steintor/Friesenstraße) und demonstrieren zur Abschlusskundgebung um 12 Uhr auf dem Marktplatz. Dort sprechen die Bundestagsabgeordnete Christine Buchholz (Die Linke) und Detlef Dahlke, Ostermarschierer der ersten Stunde

    Atomwaffen abschaffen!

    Im Mai 2010 findet in New York die siebte Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages statt. Deutschland muss auf dieser Konferenz seinen Teil dazu beitragen und von den USA den Abzug ihrer Atombomben aus dem Eifelort Büchel fordern.

    Afghanistankrieg beenden!

    Der Krieg in Afghanistan fordert immer mehr Opfer, die Wirtschaft liegt danieder, die Bevölkerung verarmt weiter. Die Bundeswehr aber führt in Afghanistan Krieg für Ziele, die mit der Verteidigung unseres Landes nichts zu tun haben.

    Wir fordern den Abzug aller fremden Truppen aus Afghanistan, Verhandlungen mit allen Konfliktparteien und konkrete Aufbauhilfen.

    Militarisierung Europas verhindern!

    Der Lissabon-Vertrag, neue Grundlage der EU, enthält die Verpflichtung der Mitgliedsstaaten zur Aufrüstung und die Einrichtung einer EU-Rüstungsagentur. Er schafft die Voraussetzungen für weltweite militärische Interventionen.

    Wir aber wollen ein demokratisches, friedliches und soziales Europa.

    Gegen Rüstung und Rüstungsexport!

    Dreiviertel der weltweiten Rüstungsausgaben gehen auf das Konto der NATO-Staaten. In Deutschland ist die Rüstungsdichte nirgends so stark wie in Bremen. Firmen wie OHB, Rheinmetall Defence Electronic, Atlas Electronik GmbH, Lürssen International GmbH und EADS SPACE Transportation machen in Bremen mit Rüstung Geld, produzieren für den Krieg in Afghanistan und exportieren todbringende Waffen in viele Länder.

    Bundeswehr raus aus Schulen und Arbeitsämtern!

    Verstärkt versucht die Bundeswehr, Berufs- und Zeitsoldaten für ihre Militäreinsätze zu werben. In Arbeitsämtern, bei Jobmessen und in Schulen ist die Bundeswehr mit Info-Trucks, Werbern und Jugendoffizieren zur Stelle. Da aber hat die Bundeswehr nichts zu suchen.

    Rüstung und Militär sind keine Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit. Eine klimaschonende, umweltgerechte Politik, die wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten beseitigt, ist nur im Frieden möglich.

    Wir fordern:
    • Rückzug der deutschen Truppen aus Afghanistan
    • Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland
    • Umstellung der Rüstungsproduktion auf Zivilproduktion
    • Keine Rüstungsexporte, schon gar nicht in Krisengebiete, auch nicht nach Israel
    Samstag, 03.04.2010: Ostermarsch Bremen
    Auftaktkundgebung/Sammeln, 11 Uhr, "Ziegenmarkt", Vor dem Steintor/Ecke Friesenstr., danach Demonstration zum Marktplatz über V.d. Steintor, Ostertorsteinweg, Goetheplatz, Ostertorstraße, Domsheide;
    Abschlusskundgebung: 12 Uhr, Marktplatz


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    Ostermarsch 2010 in Kiel

    Für eine Welt ohne Atomwaffen und Krieg!

    50 Jahre Ostermärsche - eine Welt ohne Krieg und Atomwaffen ist machbar!

    Der Kampf gegen Atomwaffen ist so alt wie die Waffe selbst. Schon in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts organisierten sich Atomwaffengegner zu Märschen gegen die atomare Bedrohung - zunächst in England, später auch in Deutschland. Atomwaffen stellen nach wie vor die größte Bedrohung der Menschheit dar. Der Abzug und die Vernichtung atomarer Kurz- und Mittelstreckenraketen aus Europa in den 80er Jahren war ein hoffnungsvolles Signal: atomare Abrüstung ist möglich! Wir nehmen Barak Obamas Vision einer atomwaffenfreien Welt ernst und erwarten, dass den Worten nun auch Taten folgen. Die Überprüfungskonferenz zum Nichtweiterverbreitungsvertrages in New York im Mai gibt allen Verhandlungspartnern, insbesondere den Großmächten Gelegenheit, ihren Abrüstungswillen unter Beweis zu stellen.

    Auch in Deutschland lagern immer noch amerikanische Sprengköpfe. Wir fordern den endgültigen Abzug dieser Waffen. Dies wäre ein weiteres Zeichen, dass atomare Abrüstung möglich ist.

    Die Lieferung der in Kiel produzierten U-Boote an Israel erhöht die Instabilität im arabischen Raum, weil anzunehmen ist, dass diese U-Boote mit atomaren Waffen bestückt werden. Wir fordern ein generelles Exportverbot nicht nur von U-Booten, sondern von Waffen überhaupt.

    Afghanistankrieg beenden

    Der menschenverachtende Krieg in Afghanistan muss beendet werden! Neun Jahre nach dem Einmarsch wird immer deutlicher: je länger dieser Krieg dauert, desto mehr Opfer kostet er und desto aussichtsloser wird die Lage der Zivilbevölkerung. Bereits 1.600 Soldaten, darunter 34 deutschen und 50.000 zivilen Opfern hat er den Tod gebracht. Auf afghanischem Boden sind mittlerweile rund 110.000 ausländische Soldaten stationiert.

    Die Kosten für diesen Krieg könnten sich in diesem Jahr nach Schätzungen auf rund 400 Mrd. Euro summieren. Die Kosten für den Einsatz der Bundeswehr werden 2010 voraussichtlich auf 785 Millionen Euro steigen. Im Vergleich dazu: die deutsche Entwicklungshilfe für Afghanistan wird laut Berliner Zeitung 26.11.2009 im gleichen Zeitraum 144 Millionen Euro betragen!

    Auch der Krieg in Afghanistan zeigt, dass mit Krieg keine Probleme gelöst werden können. Nur Verhandlungen mit allen Konfliktparteien können zum Frieden führen.

    Afghanistan braucht eine zivile Aufbauhilfe, nicht immer mehr Soldaten. Deshalb fordern wir den Abzug der Bundeswehr und aller anderen internationalen Streitkräfte.

    Für ein ziviles, friedliches Europa

    Der Einigungsprozeß in Europa hat mit dem Lissabon-Vertrag eine militärische Komponente erhalten, die die Mitgliederstaaten zu ständiger Aufrüstung verpflichtet und von anderen Nachbarstaaten (z.B. Russland) als Bedrohung wahrgenommen wird. Der von Außenminister Westerwelle jüngst geforderte rasche Aufbau einer europäischen Armee ist ein Zeichen aggressiver Außenpolitik. Stattdessen sollte der in den 80er Jahren erfolgreich ausgehandelte KSZE-Vertag weitergeführt werden. Damals wie heute gilt: Frieden und Sicherheit sind unteilbar und dürfen nicht zu Lasten anderer gehen.

    Der Versuch, eine amerikanische Raketenabwehr in Osteuropa zu installieren verstößt gegen diesen Grundsatz. Was wir dagegen brauchen ist eine zivile, auf einen Friedensprozess ausgerichtete Entwicklung in Europa, unter Einbeziehung aller Nachbarstaaten.

    Eine andere Welt ist notwendig und machbar

    Die Herausforderung unserer Zeit sind nicht militärisch lösbar: Armut, Krankheit, drohende Umweltkatastrophen, Arbeitslosigkeit können nur mit zivilen Mitteln gelöst werden. Dafür ist Geld notwendig, viel Geld - Geld, das nicht in militärische Großprojekte fließen darf.

    Gehen Sie dafür mit uns am 3. April 2010 zum Ostermarsch in Kiel!

    Samstag, 03.04.2010 Ostermarsch Kiel
    Auftakt: 12 Uhr, Asmus-Bremer-Platz, anschl. Demo durch die Innenstadt
    Abschlusskundgebung: (ca.) 13.30 Uhr, Asmus-Bremer-Platz


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    Ostermarsch-Kundgebung Ostwestfalen in Augustdorf

    Keine Kampfdörfer in der Senne!

    Der Truppenübungsplatz Senne und der Bundeswehrstandort Augustdorf mit seiner nach dem faschistischen General Rommel benannten Kaserne erhält für die deutsche Kriegsführung in Afghanistan und kommende weltweite Kriegseinsätze eine zentrale Bedeutung. Von hier kommt die schnelle Eingreiftruppe, 400 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten dieser Brigade werden am Hindukusch Krieg führen. Seit Kriegsbeginn bereiten sich dort die Deutschen und britischen Soldaten in sogenannten Kampfdörfern auf ihren Einsatz in Afghanistan vor. Der Bau von 6 weiteren und einer Höhlenanlage is geplant. Durch den Bau der Kampfdörfer kommt es zur Zerstörung einer großen Fläche der einmaligen Naturlandschaft Senne. Auch sind durch den anschliessenden Übungsbetrieb gravierende Umweltschäden zu erwarten.

    Der Standort Augustdorf wird massiv ausgebaut. In den nächsten Jahren investiert der Bund 150 Millionen Euro in die Rommel-Kaserne. Augustdorf wird ein wichtiges Logistikzentrum für Out of Area-Einsätze. Neueste Software-technologie wird dann eingesetzt. Das neue IT-System SASPF wird erstmalig in der Logistik eines Krieges erprobt Darüber hinaus wird diskutiert, dort eine Trauma-Ambulanz einzurichten: Immer mehr Kriegsheimkehrer leiden unter einer sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörung, die durch schwerste Stressreaktionen ausgelöst wird.

    Atomwaffen abschaffen!

    Die alten Atommächte verfügen noch immer über ausreichend Waffen, um das Leben auf der Erde mehrfach auszulöschen. Neue Atomstaaten sind dazugekommen. Auch unsere Region, Nordrhein- Westfalen, ist von Atomwaffenstützpunkten umringt. Atomwaffen müssen geächtet werden und von unserer Erde verschwinden.

    Eine Welt ohne Atomwaffen ist möglich. 2010 ist ein besonderes Jahr, denn im Mai findet in New York die 7. Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages statt. Gemeinsam mit der weltweiten Friedensbewegung rufen wir die Konferenz-Staaten auf: Nutzt diese Chance, unternehmt endlich konkrete Schritte zum Abbau der Atomwaffen! Deutschland muss seinen Teil dazu beitragen und von den USA den Abzug ihrer Atombomben aus dem Eifelort Büchel fordern.

    Afghanistankrieg beenden!

    Neben den Atomwaffen empört uns vor allem der Krieg in Afghanistan. Dieser Krieg fordert immer mehr Opfer, die Wirtschaft liegt danieder, die Bevölkerung verarmt weiter. Die Antwort der NATO ist die Entsendung von noch mehr Soldatinnen und Soldaten! Die Bundeswehr führt in Afghanistan Krieg für Ziele, die mit der Verteidigung unseres Landes nichts zu tun haben. Auch Nordrhein-Westfalen ist mit dabei: Aus Augustdorf kommt die schnelle Eingreiftruppe und aus Rheine die Hubschrauber, die s ins Gefecht bringen. Vom Luftwaffenstützpunkt in Köln-Wahn aus werden alle Auslandseinsätze der Luftwaffe - auch die in Afghanistan - organisiert und gesteuert. Die Menschen verachtende militärisch Logik ist mit dem Bombenangriff von Kundus deutlich geworden. Dieses militärische Vorgehen ist mit unserem Grundgesetz nicht vereinbar. Obwohl zweidrittel der Bevölkerung unseres Landes gegen den Krieg in Afghanistan sind, hat die Mehrheit der Abgeordneten des Deutschen Bundestages immer wieder den Kriegseinsätzen in Afghanistan zugestimmt. Mit militärischen Mitteln ist auch der Konflikt in Afghanistan nicht zu lösen. Wir fordern den Abzug der fremden Truppen aus Afghanistan, Verhandlungen mit allen Konfliktparteien und konkrete Aufbauhilfen.

    Die NATO auflösen!

    Dreiviertel der weltweiten Rüstungsausgaben gehen auf das Konto der NATO-Staaten, den größten Anteil an diesen Rüstungsausgaben haben die USA. Die NATO verfügt über eine Streitmacht auf modernstem waffentechnischen Niveau und über ein mächtiges Atomwaffenarsenal. Die NATO ist eine Bedrohung für die Welt, denn sie will die Interessen der Herrschenden in den Mitgliedsstaaten weltweit militärisch durchsetzen. Der Krieg in Afghanistan und die Ausweitung dieses Krieges auf Pakistan ist Folge der praktischen NATO-Politik. Die NATO-Osterweiterung schafft ebenfalls Konflikte. Wir sagen: Nein zur NATO - Nein zum Krieg!

    Militarisierung Europas verhindern!

    Durch sein Inkrafttreten sind nun die militärische Vorgaben des Lissabon-Vertrages verbindlich. Der Vertrag enthält die Verpflichtung der Mitgliedsstaaten zur Aufrüstung und die Einrichtung einer EU- Rüstungsagentur und schafft die Voraussetzungen für weltweite Militärinterventionen. Die EU ist aktuell mit der ATALANTA-Operation vor der Küste Somalias militärisch aktiv. In Kooperation mit der NATO will die EU wirtschaftliche Interessen weltweit militärisch absichern. Im Kosovo übt die zivile EU-Mission EULEX gemeinsam mit der NATO-geführten KFOR die Niederschlagung von Protesten. Wir lehnen die verschwenderische Rüstungspolitik der EU ab und fordern eine vernünftige Sozialpolitik. Wir wollen ein demokratisches, friedliches und soziales Europa.

    Bundeswehr raus aus Schulen und Arbeitsämtern!

    Verstärkt versucht die Bundeswehr, Berufs- und Zeitsoldaten für ihre Militäreinsätze zu werben. In Arbeitsämtern, bei Jobmessen und in der Schule ist die Bundeswehr mit Info-Trucks, Werbern und Jugendoffizieren zur Stelle. Seit 2008 gibt es einen Kooperationsvertrag mit dem nordrhein- westfälischen Schulministerium. Die Bundeswehr erhält Zugang in die Schulen und ihr wird die Einmischung in die Lehrer-Aus- und Weiterbildung ermöglicht. Dazu sagen wir nein. Das Kriegshandwerk ist kein Job wie jeder andere. Wir lehnen die Indoktrination von Kindern und Jugendlichen durch die Bundeswehr ab und fordern: NRW - Schul-Kooperation kündigen, Bundeswehr wegtreten. Rüstung und Militär sind keine Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit. Eine klimaschonende, umweltgerechte Politik, die wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten beseitigt, ist nur im Frieden möglich.

    Wir fordern:
    • Keine Kampfdörfer in der Senne,
    • den Abzug der Atombomben aus Deutschland und die Verschrottung der Atomwaffen weltweit,
    • den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan, Bemühungen um zivile Lösungen für die Konflikte in Afghanistan und die Beendigung des Krieges die Auflösung der NATO
    • die drastische Kürzung von Militärausgaben und den Einsatz der frei werdenden Ressourcen für die Befriedigung gesellschaftlicher Bedürfnisse
    • die Beendigung der Bundeswehrwerbung an Schulen, in Arbeitsämtern und bei Berufsmessen und die Kündigung der NRW Schulkooperation.
    Gemeinsam mit Ostermarschierer/innen der ersten Stunde rufen wir im 50. Jahr der Ostermärsche an Rhein und Ruhr dazu auf, für diese Ziele zu demonstrieren!

    Samstag, 3. April 2010:
    Ostermarsch-Kundgebung Augustdorf, 14 Uhr



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    Ostermarsch Wiesbaden-Mainz 2010

    Für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt!

    Deutschland führt Krieg. Diese grausame Realität kann die Bundesregierung immer weniger vertuschen, erst recht nicht seit dem Luftangriff von Kundus.

    Entgegen dem Gerede von Aufbauhilfe für Entwicklung und Demokratie stützt die Bundeswehr in Afghanistan ein korruptes undemokratisches menschenrechtsverletzendes Regime, das von regionalen Kriegsherren und Drogenhändlern getragen wird. Nach acht Jahren hat sich der Krieg ausgeweitet, und es sollen sogar noch mehr Soldaten und Soldatinnen entsandt werden. Die westlichen Truppen werden immer mehr als todbringende Besatzungstruppe wahrgenommen. Gerade weil die Bundeswehr in Afghanistan Krieg führt, hat sich die Wahrscheinlichkeit terroristischer Anschläge in Deutschland erhöht.

    Tatsächlich geht es der NATO um Präsenz im rohstoffreichen Zentralasien zur Durchsetzung energiepolitischer und strategischer Interessen. Die Fortsetzung des Kriegs in Afghanistan bringt immer mehr Tote, aber weder Frieden noch Demokratie.

    Bundeswehr raus aus Afghanistan!

    Zivile Konfliktlösung unter Berücksichtigung der Friedenspläne, die die Friedensbewegung bereits erarbeitet hat.

    Jahr für Jahr wird mit gigantischen Beträgen weltweit und in Deutschland Krieg finanziert. Rüstungskonzerne verdienen Milliardenbeträge mit Massenmord. Schon ein Bruchteil dieser ungeheuren Summen könnte wesentlich dazu beitragen, Armut zu beseitigen und Schäden durch Klimawandel zu begrenzen.

    Stattdessen sorgt die militärisch durchgesetzte Politik der westlichen Staaten dafür, dass sowohl weltweit als auch innerhalb der einzelnen Länder die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden.

    Armutsbeseitigung statt Krieg!

    Der Bundeswehr nutzt Massenarbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit vieler Jugendlicher zur Rekrutierung, Sie wirbt aggressiv und penetrant in Fußgängerzonen, Schulen und Arbeitsagenturen sowie bei Jugendfestivals und Berufsausbildungsmessen. Gleichzeitig hält auch die neue Regierungskoalition verbissen am Zwang zum Kriegsdienst fest. Totale Kriegsdienstverweigerer werden in Bundeswehrarrest gefangen gehalten und strafrechtlich verfolgt.

    Schluss mit Rekrutierung durch Armut und Zwang!

    Die Verherrlichung von Krieg und Militarismus wird immer offensiver betrieben: mit öffentlichen Gelöbnissen, mit neuen Orden, mit dem schändlichen "Ehrenmal" in Berlin.

    Keine Propaganda für Massenmord!

    Mit der Verlegung des europäischen Hauptquartiers der US-Armee nach Wiesbaden entsteht eine militärische Anlage als Hochsicherheitstrakt mit permanenten Kontrollen durch bewaffnete GIs. Wiesbaden wird noch mehr zur "Militärdrehscheibe" und in grundgesetzwidrige Angriffskriege der USA hineingezogen, die Anschlagsgefahr wächst. Ganz zu schweigen von Vernichtung von Natur in militärischem Sperrgebiet. Von Wiesbaden geht dann noch mehr Krieg aus als bisher.

    Abzug des Militärs statt Hauptquartier in Wiesbaden!

    Krieg ist zu einem nahezu selbstverständlichen Mittel der deutschen Außenpolitik geworden.

    Krieg darf kein Mittel der Politik sein!

    Krieg und Gewalt sind keine Lösung!

    Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit.

    Krieg ist organisierter Massenmord.

    Krieg schafft die Voraussetzungen für neue Kriege und neue Gewalt.

    Dieser gvefährlichen Dynamik müssen wir uns entgegenstellen, indem wir uns für Abrüstung, Entmilitarisierung, gewaltfreie Konfliktlösung und die Beseitigung aller Kriegsursachen einsetzen.

    Wir treten ein für:
    • Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan und allen anderen Auslandseinsätzen, Austritt aus der NATO, eine Bundesrepublik ohne Armee
    • Abzug der Besatzungsmächte aus Irak und Afghanistan;
    • Abschaffung aller Kriegs- und Zwangsdienste, Ende der Verfolgung von Kriegsdienstverweigerern in aller Welt, Asyl für Kriegsdienstverweigerer;
    • drastische Kürzung der Rüstungsausgaben
    • Beendigung aller Waffenexporte
    • zivile Nutzung von Militäranlagen und Rüstungsfabriken (Rüstungskonversion);
    • Abschaffung von Atomwaffen - z.B. den in Büchel (Eifel) stationierten Atomwaffen - und Atomkraftwerken;
    • Abkehr vom Öl zugunsten erneuerbarer Energien und einer Lebens- und Produktionsweise, die mit deutlich weniger Energie auskommt; Klimapolitik ist Friedenspolitik!
    • Sicherung und Verteidigung sozialer und politischer Errungenschaften und damit gegen Sozialabbau, Überwachungsstaat und Bundeswehreinsatz im Innern
    • eine gerechte Weltwirtschaftsordnung
    Samstag, 3. April 2010:
    Auftaktkundgebung: 10.30 Uhr, Hbf Wiesbaden,
    Demo durch die Innenstadt zur Abschlusskundgebung mit Kulturprogramm, 12.30 Uhr, Mauritiusplatz



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