"Warum müssen wir – Frauen und Kinder – nun für die Fehler der CIA bestraft werden?"
Aus den Reden der Berliner Kundgebung am 13. Oktober 2001
Im Folgenden dokumentieren wir einige Reden, die auf der Großkundgebung der Friedensbewegung am 13. Oktober in Berlin gehalten wurden. Die Abschlusserklärung des Trägerkrieses sowie die Presseerklärungen der Berliner und Veranstalter finden Sie hier: 80.000 demonstrierten in Berlin und Stuttgart gegen den Krieg. 
Hier erhalten Sie außerdem die Reden der Stuttgarter Demonstration.  
                         Mariam Notten, Afghanischer Kulturverein Berlin: 
                         Der amerikanische Präsident Bush hat in einer seiner
                         zahlreichen Reden folgendes gesagt: »Das afghanische Volk
                         wird bald unsere Großzügigkeit erfahren. Wir werden ihnen
                         Lebensmittelpakete abwerfen.« 
                         Da die Stimme meines Volkes bis Amerika nicht reicht, möchte
                         ich hier in seinem Namen zum amerikanischen Präsidenten
                         sprechen. 
                         Mr. President! 
                         Uns Afghanen ist es leider nicht möglich, Ihre
                         Lebensmittelpakete in Empfang zu nehmen, denn Ihre
                         Flugzeuge bombardieren uns seit einer Woche Tag und Nacht. 
                         Mr. President! 
                         Ihre Bomben und Raketen zerstören nicht – wie Sie behaupten
                         – die Waffendepots und die Trainingslager der Taliban, denn
                         die Taliban haben ihre Waffen schon immer in den Bergen
                         deponiert, und die Berge dienten ihnen schon immer als die
                         besten Trainingslager. Aber das wissen Sie ja bereits. 
                         Mr. President! 
                         Während Sie Ihre Vorbereitungen für die Bombardierung
                         unserer Städte getroffen haben, haben sich auch die Taliban
                         vorbereitet. Sie haben sich nämlich samt ihren Waffen in die
                         Berge zurückgezogen. In den Städten, Kabul, Kandahar und
                         Jalalabad, die Sie seit Tagen bombardieren, sind nur
                         diejenigen zurückgeblieben, die keine Kraft und keine Mittel
                         mehr besitzen zu flüchten. Und das sind Frauen, Kinder und
                         alte Menschen, die Sie bombardieren. Aber das wissen Sie ja
                         bereits. 
                         Mr. President! 
                         Mittlerweile weiß die ganze Welt, wer die Taliban sind und wer
                         bin Laden ist. Sie sind die Zauberlehrlinge, deren ihr Meister
                         nicht mehr Herr wird. Sie wurden gezüchtet von der Hand der
                         pakistanischen Regierung und des CIA, sie sind in unser Land
                         geschickt worden und terrorisieren uns bereits seit sechs
                         Jahren. 
                         Mr. President! 
                         Warum müssen wir – Frauen und Kinder – nun für die Fehler
                         der CIA bestraft werden? Wir finden das - um mit Ihren Worten zu sprechen - als eine grenzenlose Ungerechtigkeit. 
                         Mr. President! 
                         Ist Ihnen bewußt, daß Sie seit Tagen das gleiche Verbrechen
                         an uns ausüben, welches die Terroristen an Tausenden
                         unschuldigen Menschen in New York und Washington verübt
                         haben? Aber Sie, Mr. Präsident, werden sich niemals für dieses Verbrechen an afghanischen Frauen und Kindern verantworten müssen. Da Sie der mächtigste Mann der Welt sind.
Daher bitten wir Sie im Namen der Menschlichkeit, im Namen der Zivilisation, auf der Sie so stolz sind, und im Namen Tausender Toten von NY, stellen Sie die Bombardierung unserer Städte ein. Denn mit jeder Bombe töten Sie weitere unschuldige Menschen.
Stellen Sie die Angriffe ein, damit die Hilfsorganisationen ins Land können, sonst werden Hunderttausende von uns an Hungerstod sterben müssen. Denn Ihre Lebensmittelpaketen reichen gerade für einen Tag aus.
                         Und nun zu den Alliierten der USA: Alle Regierungen, die
                         zulassen, daß die Amerikaner ihre Trauer um die Opfer von
                         New York und Washington und ihre Wut auf Terroristen auf
                         diese menschenverachtende Weise abreagieren, ja alle
                         Menschen, die der amerikanischen Regierung dennoch ihre
                         uneingeschränkte Solidarität verkünden, machen sich am Tod
                         Tausender unschuldiger Menschen in Afghanistan mitschuldig.
                         Und wenn ich alle Menschen sage, Herr Schröder, Herr Fischer,
                         Herr Schily, und wie Sie alle heißen mögen, dann meine ich
                         auch alle. 
                         Mein Appell an alle friedliebenden Menschen: Setzen Sie Ihre
                         Regierungen unter Druck, lassen Sie nicht zu, daß sie sich in
                         Ihrem Namen an diesem Verbrechen an afghanischen Frauen
                         und Kindern beteiligen. Lassen Sie sich nicht einschüchtern von
                         dem Spruch, »Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.« Das ist
                         Erpressung; Terrorismus kann man nicht mit Bomben auf
                         Zivilisten bekämpfen. Zeigen Sie Mut zum zivilen Ungehorsam.
                         Lassen Sie nicht zu, daß Ihre Soldaten für den amerikanischen
                         Größenwahn geopfert werden. Ich bin mir sicher, daß Ihnen viele weitere friedliche Mittel einfallen werden, sich wirksam gegen den Krieg in Afghanistan einzusetzen. 
                         Sie sind die Stimme Tausender afghanischer Frauen und
                         Kinder. Tragen Sie sie in die Welt hinaus. 
    
                     Lena Bröckl, ATTAC Deutschland (Auszüge):
  
                         Der Weg zum Frieden kann nicht Krieg sein. Der Weg zu
                         dauerhaftem Frieden heißt soziale Gerechtigkeit. Die
                         Wirklichkeit sieht anders aus: 1,2 Milliarden Menschen müssen
                         mit einem Dollar oder weniger täglich überleben. Mit der
                         Globalisierung hat sich das Auseinanderdriften zwischen Nord
                         und Süd, Arm und Reich beschleunigt. Von den angeblichen
                         Chancen der Globalisierung konnten nur die wenigsten
                         profitieren, z.B. die 200 reichsten Personen der Welt, die ihr
                         Vermögen zwischen 1994 und 1998 auf mehr als eine Billion
                         Dollar verdoppelt haben. (...) 
                         Nach dem 11. September haben die Politiker des Westens eine
                         globale Allianz gegen den Terror geschmiedet – aber wo bleibt
                         die globale Allianz gegen die Armut? Wann werden den armen
                         Ländern so bedingungslos die Schulden erlassen, wie jetzt
                         bedingungslos der Schulterschluß im Kampf gegen den
                         Terrorismus geübt wird? Wo bleiben die milliardenschweren
                         Sofortprogramme zur Bekämpfung von Kindersterblichkeit? Die
                         Lebenserwartung sinkt wieder. Weil du arm bist, mußt du
                         früher sterben! 
                         Führende Politiker des Westens, angefangen von Ronald
                         Reagan über Margaret Thatcher und Tony Blair bis Hans Eichel
                         haben diese Entwicklung aktiv betrieben und tun dies noch. Mit
                         Hilfe der Strukturanpassungsprogramme von IWF und
                         Weltbank werden die Entwicklungsländer in die neoliberale
                         Globalisierung hineingezwungen. 
                         Diese Art von Globalisierung, die nur wenige Gewinner und
                         sehr viele Verlierer produziert, die Armut, Elend und schreiende
                         soziale Gegensätze hervorbringt, ist der ideale Nährboden für
                         Haß, Fanatismus, Gewalt, Krieg und Terror. Die Erkenntnis ist
                         nicht neu – das wissen wir spätestens seit der
                         Weltwirtschaftskrise 1929. 
                         Das heißt nicht, daß Haß, Fanatismus und Gewalt auf
                         ökonomische Ursache allein reduziert werden können. Bin
                         Laden ist schließlich vielfacher Millionär. Andere Faktoren,
                         politische und kulturelle spielen ebenfalls eine bedeutsame
                         Rolle. Da sind der Palästina-Konflikt, aber auch die
                         wirtschaftsstrategischen Interessen des Westens am Öl in der
                         Golfregion. Und die USA beteiligen sich seit 25 Jahren am Krieg
                         in Afghanistan – da geht es um ganz andere Dinge als um
                         Terrorismus. 
                         (...) Wir lassen uns von Konformitätsdruck und
                         Festungsmentalität nicht einschüchtern. Und schon gar nicht
                         lassen wir uns in eine Reihe mit Terroristen stellen, wie es
                         Berlusconi versucht hat. (...) wir sind für Solidarität: für
                         Solidarität mit den Opfern von Terrorismus und Gewalt, für
                         Solidarität mit der Friedensbewegung in den USA, für
                         bedingungslose Solidarität vor allem aber mit den
                         ökonomischen Verlierern der neoliberalen Globalisierung.
                         Kampf der Armut, nicht den Armen! 
    
                     Marianne Bergmann, Berliner Bündnis gegen den Krieg (Auszüge): 
                         (...) Besonders grüßen wir die Flüchtlinge, Migranten und
                         Migrantinnen, denen unsere ganze Solidarität gilt – im
                         Widerstand gegen die sich verschärfende Situation. Unser
                         Gruß gilt auch den Schülern und Schülerinnen, die am letzten
                         Montag – trotz angedrohter Repressionen einiger
                         Schulleitungen – eine kraftvolle Demonstration mit über 5000
                         Beteiligten auf die Straße gebracht haben, ziviler Ungehorsam
                         beginnt im Alltag: in den Schulen, in den Betrieben, in den
                         Büros und auf der Straße. 
                         (...) Die derzeit zum Feind erklärten afghanischen
                         Gotteskrieger wurden vom US-Geheimdienst finanziert und
                         ausgerüstet. Als sogenannte Freiheitskämpfer gegen die
                         Sowjetunion waren sie unterstützte und gern gesehene
                         Verbündete. Im Handumdrehen aber werden aus Verbündeten
                         Schurken und Terroristen wie z.B. Saddam Hussein im Irak und
                         die UCK im früheren Jugoslawien, nämlich dann – wenn sie ihre
                         Schuldigkeit getan haben oder eigene Interessen verfolgen,
                         die im Widerspruch zu den US-amerikanischen stehen. (...) 
                         Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion geht es um die
                         imperialistische Neuaufteilung der Welt. Eine Seite dieser
                         Neuaufteilung ist die Globalisierung, die besonders die
                         G-8-Staaten mit ökonomischer Gewalt – wie Sanktionen und
                         Embargos – vorantreiben. Die andere Seite ist die Zunahme
                         militärischer Gewalt, um diese aggressive Globalisierung
                         durchzusetzen. (...) 
                         Seit Anfang der 90er Jahre haben die deutsche Regierung und
                         deutsche Konzerne an der Zerschlagung Jugoslawiens
                         mitgearbeitet. In diesem Zuge haben sie die Bundeswehr
                         einsatzfähig gemacht. Deutschland hat schon frühzeitig seine
                         Interessen auf dem Balkan verdeutlicht, es ist inzwischen
                         führende Ordnungsmacht in Mazedonien. Im Rahmen der
                         aktuellen Generalmobilisierung rüstet sich die Bundesrepublik
                         nun für weitere Kriege, die weit über den Balkan hinaus zielen.
                         (...) 
                         So wie der Terror des Krieges nach außen als »Kampf für die
                         dauerhafte Freiheit« verkauft wird, wird der Krieg nach innen
                         unter dem Motto »Wahrung der inneren Sicherheit« geführt.
                         Der im Schnellverfahren geforderte und zum Teil bereits
                         umgesetzte Abbau demokratischer Rechte – dient der
                         Herstellung der Kriegsführungsfähigkeit, der Aufrechterhaltung
                         der Machtverhältnisse und damit der Niederschlagung
                         jeglichen Widerstands gegen Krieg und Kapitalismus. (...) 
                         Es ist schon jetzt klar: Die sogenannten Sicherheitspakete und
                         die Militärausgaben werden Milliarden verschlingen. Diese
                         Milliarden werden von der rot-grünen Koalition gnadenlos in
                         den Bereichen Soziales, Wohnen, Gesundheit und Bildung
                         eingespart. (...) 
                         Repressionen sollen Angst und Ohnmacht verstärken, damit
                         Ruhe herrsche und vor allem – jetzt – im Krieg – Ruhe an der
                         Heimatfront. Ruhe und Schweigen der Bevölkerung werden als
                         Zustimmung interpretiert, deshalb ist lautstarker Widerstand
                         notwendig. 
                         Vielfältiger Widerstand macht uns stark – und er ist immer ein
                         Schritt in Richtung Hoffnung. Wir werden keine Ruhe geben! 
Käthe Reichel
Brecht-Schülerin
Das Gedächtnis in den Demokratien ist erstaunlich gering. So erinnerte sich beim Aufschrei am 11. September niemand beim Schreien, daß am 14. September 1973 mit standhafter Hilfe der Vereinigten Staaten von Amerika der chilenische General Pinochet die chilenische Luftwaffe auf den Präsidentenpalast jagte, so daß die Stimme des sozialistischen Staatschefs Salvador Allende unter den stürzenden Steinen für immer brach. Dutzende starben mit ihm. Über ihrer Erde blühte 15 Jahre der Terror von Pinochet.
Die Vereinigten Staaten sind für diese 15jährige Beihilfe zum Terror niemals zur Rechenschaft gezogen worden. Und kein Gericht hat sie zu dieser offenen Zuhälterschaft am Mord eines Präsidenten - am Luftangriff auf sein Regierungsgebäude beklagt, als es in Schutt und Asche lag. Und für die vergeßlichen Demokratien Europas sind, das die Tränen von gestern abend, ist es der Schnee vom vergangenen Jahr.
Was wir darum jetzt von allen anderen denken und behalten müssen: Mit uns leben sechs Milliarden Menschen auf der Erde. Von ihnen vegetieren vier Milliarden zum Teil an der Armutsgrenze, zum größeren Teil unter der Armutsgrenze. Das heißt: mit buchstäblichem, täglichem Hunger. Ihre Felder, ihre Äcker sind die Müllhalden in den Metropolen der Welt. Wenn sie diese Halden beackert haben ohne Ertrag, ist die letzte Hoffnung, bei der sie Gott um Beistand bitten, ein gelungener Diebstahl. Mißlingen kann den Tod bedeuten, denn die Privatpolizei der Reichen ist überall.
Diese Welt soll jetzt verteidigt werden. Diese Welt soll aufrecht erhalten werden, soll wachsen - und wir merken es alle - sie wächst jetzt in die Erste, wächst seit der Globalisierung mit Tempo in die zivilisierte Welt hinein.
In diesem Wachstum allein zeigt sich die verantwortungslose Verantwortung der deutschen Regierung, zeigt sich Europa mit 30 Millionen Menschen ohne Arbeit und zunehmender Tendenz.
Dieses wachsende Elend, das weiß die Regierung, erwächst aus der "neuen Weltordnung", eine Ordnung, in der so viele Menschen - wenn sie nicht schnelllstens krepieren - eine für den schwächelnden, womöglich bald zusammenbrechenden Markt Katastrophe bedeuten, weil dann die Reichen womöglich nicht mehr täglich reicher werden, weil dann die Armen womöglich täglich essen.
Vier Milliarden Arme - selbst zum Niedriglohn, sogar zum regelrechten Hungerlohn kann der neue Markt, kann die Demokratie nicht tragen. In der Demokratie reicht es nicht für alle, wenn sie kapitalistisch, wenn die Globalisierung kapitalistisch ist.
Allein schon dadurch, daß diese vier Milliarden atmen, reicht es nicht: Weil, wie wir alle merken, Luft, Sauerstoff zu einem kostbaren, nicht zu ersetzendem Gut geworden ist. Es ist ein Gut, das auf dem Markt verdient sein will. Sie aber, diese Elenden, verdienen nichts. Trotzdem wollen sie an diesem Gut teilhaben. Das ist im höchsten Maße ungerecht gegen alle, die es sich mühsam noch verdienen; ist ungerecht, gegenüber der "grenzenlosen Gerechtigkeit", die in Afghanistan jetzt Tag und Nacht am Himmel schuftet. Diese Leute unten stehlen auf der Erde diesen Verdienstvollen oben am Himmel zunehmend die letzte Luft, den knappen Sauerstoff in dieser Welt. Dieser letzte Sauerstoff heißt: "Schneller", braucht die höchste Schnelle jetzt, ohne die kein Profit mehr auf dem globalisierten Markt zu holen ist. Was also tun? Denn - wir sagten es gerade: die da "unten" wollen nicht nur atmen jeden Augenblick, sie wollen auch noch essen jeden Tag. Der Arbeitslosenmarkt ist aber nur wie eine Wüste; sie aber wollen in der Wüste essen, wo doch jedes Schulkind weiß: In der Wüste gibt es nichts zu essen. Das ist ein Naturgesetz. Der Kapitalismus ist auch ein Naturgesetz. Die "neue Weltordnung", der "globalisierte Markt" sind hilfreiche Naturgesetze, von Gott gewollt, von Gott diktiert für zwei Milliarden immerfort hungernde Menschen, die aber jetzt erlöst werden müssen in ein - wohlgemerkt! - demokratisches Auschwitz in Freiheit ohne Stacheldraht, wo sie frei zwischen Minen selbst die Päckchen für ihre letzte Mahlzeit suchen können. Über ihren Häuptern hören sie beim Bücken das Dröhnen der heraufziehenden Bombengeschwader des Kapitals ,es klingt wie ein nahes Echo aus explodierenden Minen.
Sieben bis acht Millionen hungern in Afghanistan. Irren umher. Bald fällt dort Schnee. Wenn er sie zudeckt - und er deckt sie ja alle auf einmal zu - wäre jetzt schnell ein erster Sieg gegen den weltweiten Hunger errungen. Ein erster Sieg im Kampf um den globalisierten Markt, der seit dem 11.September aufschreit.
Schröder sagte bei seinem Machtantritt fröhlich: "Ich hätte am liebsten die schöne Kinderhymne von Bertolt Brecht als Nationalhymne gehabt. Sie gefällt mir am besten." Brecht kann ihm jetzt mit einem noch besseren Text behilflich sein. Kann ihm behilflich sein mit einem Alptraum in seinen und unseren Nächten:
Das große Karthago führte drei Kriege.
Es war noch mächtig nach dem Ersten.
Noch bewohnbar nach dem Zweiten.
Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten.
Stefan Summers 
Rede bei bei der Auftaktkundgebung am Brandenburger Tor
Mein Name ist Darnell Stephen Summers und ich bin Mitglied
in der 
Organisation VVAW-AI und der STOP THE WAR BRIGADE. Die VVAW wurde
während des 
Vietnamkrieges gegründet. Buchstäblich Tausende Soldaten erhoben
sich während 
oder nach ihrem Militärdienst um aktiv gegen Amerikas Krieg in
Südostasien zu 
protestieren. Soldaten konnten und wollten Solidarität mit den
unterdrückten 
Völkern der Welt zeigen und aktiv gegen die Politik ihrer
Regierung kämpfen. Das 
war ein machtvolles Signal an den Rest der Welt. Dieser Kampf
hatte viele Formen, 
z.B. Sabotage, Fahnenflucht, Befehlsverweigerung und Meuterei.
Zusammen mit der 
Antikriegsbewegung wurde dadurch die US Militärmaschine
geschwächt und sie 
mussten sich geschlagen geben und an den Verhandlungstisch
setzen. Der gerechte 
Kampf den diese Soldaten führten, ist der  eigentliche Grund
warum ich heute hier 
vor euch stehe. 2,000 Soldaten und Veteranen versammelten sich
1971 in Washington 
D.C. und warfen ihre Orden Über die Barrikade auf die Stufen des
Kapitol. Es war 
ein großer Tag und ich grüße alle jene die es wagten sich der
Regierung zu 
widersetzen und das kriminelle Gemetzel beenden wollten. 
Es gab eine Menge Kriege seit ich die Uniform getragen habe und
die meisten 
wurden von der USA geplant und finanziert  aus einem einzigen
Grund: sie wollen 
sich die Rolle als Supermacht Nr. 1 sichern.  Die sowjetische
Invasion in 
Afghanistan war die Grundlage für einen Stellvertreterkrieg, der
schließlich zu 
dem Sieg über die sogenannte Rote Armee führte und zur
Einrichtung der 
Talibanregierung. 
Die Taliban wurde von der USA trainiert. und gesponsert Die
Sowjetunion ging 
Bankrott, finanziell und politisch und als der Rauch sich
lichtete stand nur die 
USA noch aufrecht. Irak, Iran, Pamana, Haiti, Kosovo,
Jugoslawien, Afghanistan, 
Tschetschenien, die Liste ist lang. Amerika und seine Verbündeten
breiteten ihre 
blutigen Hände Über die ganze Welt aus um ihr verschwenderisches
System zu 
füttern , Im Namen der Demokratie verbrauchen sie einen großen
Teil der 
Weltressourcen.  Milliarden müssen leiden damit ein paar hundert
Millionen in 
Sicherheit und relativem Luxus leben können.
Die STOP THE WAR BRIGADE wurde 1990 von aktiven Soldaten,
Reservisten und 
Veteranen aus allen Armeen gegründet um gegen den Golfkrieg zu
protestieren. 
Viele Soldaten weigerten sich zu kämpfen und wurden bedroht und
eingesperrt. Aber 
das konnte uns nicht stoppen, weil Hunderte von Soldaten sich
erhoben und nein 
sagten.  Zu dieser Zeit boten viele Mitglieder der Grünen ihre
Hilfe an. Damals 
waren sie noch ein Teil der Anti-Kriegsbewegung waren. 
Es gab keinen Mangel an Unterkünften für desertierende Soldaten
oder Mangel an 
Büroräumen für Organisation und Koordination. Heute, unter der
Führung von 
Joschka Fischer und seinem Kriegskabinett hat diese Partei ihre
ganze 
Glaubwürdigkeit verloren. Die ganzen Mittel die durch die Grünen
der 
Anti-Kriegsbewegung zur Verfügung standen gibt es jetzt nicht
mehr. Der 
pazifistische Charakter hat sich in einen militaristischen
verwandelt. Die Grünen 
sind eine Kriegspartei.  Dies kann man nicht anders sagen.
Ausverkauft. Nur damit 
sie da sitzen und grinsen können in diesem Zirkus, genannt
Bundestag.
In Deutschland und in der ganzen Welt gehen heute Hunderttausende
auf die Strasse 
um ihre Wut Über den Angriff auf Afghanistan auszudrücken. Sie
fordern die USA 
und ihre Verbündeten auf, keinen Krieg gegen wehrlose Männer,
Frauen und Kinder 
zu führen. Sie fordern  dass sie nicht länger den Planeten im
Namen des 
Fortschritts austrocknen und daß sie aufhören sollen die Welt mit
ihren Bomben, 
Raketen und Lügen zu verseuchen. 
Die ökonomisch und militärisch mächtigste Nation der Welt
terror-bombardiert eine 
der Ärmsten Nationen der Erde. Warum? Wie kann das sein? 
Sie sagen, sie bekämpfen den Terrorismus, aber das erste was sie
tun ist die 
Strom- und Wasserversorgung der Leute zu zerstören. Das ist
nichts neues, denn 
die USA hat Millionen von Litern Agent Orange auf Vietnam regnen
lassen. 
Amerikanische Kampfbomber warfen mehr Bomben auf Vietnam als im
gesamten 2ten 
Weltkrieg gefallen sind. Viele von euch da draußen in der Menge
werden sich noch 
selbst an die Nächte der Terrorbombardierung von US und
britischen Militärs 
erinnern und wissen was das bedeutet.  
Es ist sehr wichtig, dass ihr heute hier seid. Colin Powell, der
US 
Außenminister, sagte dass der Vietnamkrieg gerecht war und er auf
der richtigen 
Seite gekämpft hätte. Das ist auch die Position der SPD, CDU und
der Grünen. Sie 
wollen die Wahrheit auf den Kopf stellen. Sie wollen die USA als
Verteidiger von 
Freiheit und Gerechtigkeit darstellen. Aber das Gegenteil ist der
Fall. Die USA 
und ihre Verbündeten, das schließt Deutschland mit ein, haben ein
ganzes 
Sortiment von Regierungen unterstützt, die nur als brutal und
kriminell 
beschrieben werden können. 
Das ganze Pack gemeinsam verkauft all die Waffen die die
Menschheit plagen und 
dann jammern sie darüber nicht genug Geld für die AIDS-Bekämpfung
zu haben und 
versuchen Ärmere Länder daran zu hindern ihre eigenen Medikamente
herzustellen. 
Die USA zeigen ihr wahres Gesicht jeden Tag. Was ist mit dem
Kyoto-Abkommen, oder 
der Weltkonferenz Über Rassismus. Sie waren nicht vor ort. Wer
ist für die 
Tragödie des WTC's verantwortlich und wer sollte bestraft werden.
Dies ist eine 
gute Frage. Wenn ich meine eigenen Erfahrungen und die Geschichte
der USA 
betrachte , dann deutet alles direkt auf die USA und ihre Freunde
hin. Lasst uns 
dieses Bündnis einmal betrachten. Es ist eine Ansammlung von
gemeinen Diktatoren 
und Dieben. Es ist nicht ein einziges Land darunter, das nicht
den einen oder 
anderen Skandal hat. 
Wir alle wissen es, jeder von ihnen hat etwas zu verbergen oder
etwas zu 
verlieren. Viele dieser Länder verhindern jede Opposition gegen
die amerikanische 
Führungsrolle. (In Usbekistan, wo amerikanische Militärs in
Stellung gehen, sind 
keine Demonstrationen erlaubt. Sie wollen ihre eigenen Spuren
verwischen, sie 
wollen sich hinter ihrem eigenen Schatten verstecken und sie
wollen sich im 
Kanonenrauch verbergen. Sie sagen Bin Laden ist kein Robin Hood,
sind sie das 
auch nicht? Bin Laden ist ein Junior Partner in dem Projekt. Sie
inszenieren die 
ganze Show und wollen keine Konkurrenz. Dies ein klassisches
Beispiel von einem 
Hund der seinen eigenen Schwanz jagt. 
Wir haben viel zu tun. Wir müssen uns organisieren. Genau wie
sie, brauchen wir 
ein Bündnis aber mit einem entscheidenden Unterschied. Unsere
Solidarität wird 
auf Prinzipien beruhen und hat tatsächliche Gerechtigkeit zum
Ziel. Wir werden 
nicht davon reden, das geringere Übel zu akzeptieren. Wir werden
beiden die Tür 
weisen. 
Sie rufen nun die Taliban-Soldaten dazu auf zu desertieren, eine
gute Idee, sie 
müssen nur ihre eigenen Soldaten auch auf die Liste setzen. Wir
rufen alle dazu 
auf, zu desertieren, auch das Kanonenfutter der westlichen Armeen
und ihrer 
Handvoll Lakaien. Täuscht euch nicht, die Telefone klingeln und
die Soldaten 
suchen einen Weg suchen diesem Wahnsinn, diesem Todesmarsch, zu
entkommen. Die 
STOP THE WAR BRIGADE  hat sich verpflichtet ihnen zu helfen einen
Weg zu finden 
und sie bestmöglichst zu unterstützen.  Wo steht ihr?
Jetzt gab es einen Bericht, dass Donald Rumsfeld, der US
Verteidigungsminister, 
auf einer Pressekonferenz die Frage nach dem Einsatz von
Atomwaffen offengelassen 
hat. Lasst mich einen Teil eines Artikels vorlesen, der Über
diese 
Pressekonferenz berichtet:
"Bereits im Kalkül amerikanischer Militärs? Nach Berichten des
Online Magazins 
"Wired" schließen amerikanische Militärs den Einsatz so genannter
taktischer 
Nuklearwaffen in Afghanistan nicht mehr aus. Der Nachfrage eines
Journalisten auf 
einer Pressekonferenz des Pentagon, ob die Nutzung derartiger
Waffen 
ausgeschlossen werden kann, wich Rumsfeld jedenfalls aus. 
Der US-Armee steht für den Kampf gegen die Taliban-Miliz und dem
Terrornetzwerk 
Al Qaida eine Bombe namens B61-11 zur Verfügung. Die
Funktionsweise der Bombe ist 
dahingehend ausgerichtet, ihre volle Sprengkraft in den Boden zu
treiben. Durch 
einen so genannten doppelten Druckwelleneffekt wird die explosive
Kraft der 1,200 
Pfund schweren Bombe komplett nach unten gerichtet und kann so
alles, was mehrere 
Hundert Meter tief im Boden verborgen ist, vernichten. 
Wie die "Defense News" berichten, kann die Explosionskraft der
B61-11 so bis zu 
Über 300.000 Tonnen TNT betragen. B61-11 ist auch in Deutschland
stationiert .Der 
Abwurf kann mit B2-Bombern oder konventionellen F 16-Bombern
betrieben werden. 
Nach Angaben der Umweltschutzorganisation "Greenpeace" haben die
USA in mehreren 
europäischen Ländern, darunter auch die Bundesrepublik, Über 500
B61-Bomben 
stationiert. "
Es steht an der Wand geschrieben. Was muss noch gesagt oder getan
werden, damit 
die Leute ihre Vorhaben durchschauen. Dies bedeutet sie denken
darüber nach sie 
einzusetzen genau wie sie es zuvor schon getan haben, in
Hiroshima und Nagasaki. 
Wir werden gegen alle ihre Kriegspläne Widerstand leisten. Wir
werden sie 
aufhalten.
 
Erinnert euch, wie ich schon einmal sagte im Mai  1999 hier in
Berlin: "Sie 
wollen die Welt zerstören, wir wollen sie retten".
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