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Friedensratschlag: "Kapitalismus, Krise und Krieg - Den Kreislauf durchbrechen"

Pressemitteilung der AG Friedensforschung an der Uni Kassel

Am kommenden Wochenende findet der 16. Friedenspolitische Ratschlag an der Universität Kassel statt. Veranstaltet wird der "Ratschlag" von der AG Friedensforschung an der Uni Kassel mit Unterstützung des "Bundesausschusses Friedensratschlag" sowie örtlicher Friedensinitiativen.

Die Themen für den Friedensratschlag 2009 ergeben sich "wie von selbst", heißt es in einer Ankündigung der Veranstalter. Nach der schwersten Finanz- und Wirtschaftskrise, die die Welt seit 1929 erlebt hat, stellen sich viele Fragen, die mit den noch vor uns liegenden Krisenfolgen, mit dem Charakter der Globalisierung sowie mit den Ursachen von Hunger, Armut und Krieg zu tun haben. So lautet das Motto des Ratschlags: "Kapitalismus, Krise und Krieg - Den Kreislauf durchbrechen!"

Diskussionsbedarf besteht hinsichtlich der politischen Qualität des Wandels in den USA von Bush zu Obama: Welche Chancen ergeben sich daraus für die Realisierung zentraler Forderungen der weltweiten Friedensbewegung wie der nach Abschaffung aller Atomwaffen oder nach Durchsetzung einer auf Gleichberechtigung und Multipolarität beruhenden Außenpolitik? Auf den Prüfstand gehört auch die Außen- und Sicherheitspolitik der schwarz-gelben Bundesregierung, die bisher außer neuen Köpfen wenig programmatisch Neues hervorgebracht hat. Statt dessen versinkt sie immer mehr im Morast des Afghanistankrieges, der militärisch für die NATO wohl nicht zu gewinnen ist. Die von der Mehrheit im Bundestag gewollte, von der Mehrheit der Bevölkerung jedoch abgelehnte Verlängerung des Bundeswehreinsatzes macht es immer wahrscheinlicher, dass Deutschland in Afghanistan sein "Vietnam" erleben wird. Das Kundus-Massaker vom 4. September dürfte erst einen Vorgeschmack auf kommende Gefechte mit all ihren verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung darstellen.

Die AG Friedensforschung versteht ihre Wissenschaft als bewusste Parteinahme für die Menschen in aller Welt, die für eine gerechte und solidarische Wirtschaftsordnung, für ein friedliches Miteinander in den internationalen Beziehungen, für das gesellschaftliche Engagement gegen Rassismus und Krieg und für die Einhaltung der universellen Menschenrechte eintritt. Wie jedes Jahr werden sich in Kassel auch dieses Mal mehrere Hundert Aktivistinnen und Aktivisten der Friedensbewegung treffen, um mit Friedensforscherinnen und -forschern Strategien gegen die globalen Gewaltverhältnisse zu diskutieren.

Der Kongress - zu dem noch Anmeldungen entgegengenommen werden - beginnt am Samstag, 5. Dezember, 12 Uhr, in der Uni Kassel (Standort Wilhelmshöher Allee 73) und endet am Sonntag, 6. Dezember um 14 Uhr. Dazwischen erwartet die Teilnehmer/innen ein umfangreiches Programm mit vier Plenarveranstaltungen und drei Blöcken mit jeweils 9 Workshops.

Zu den Referenten zählen:
Frauke Banse (Uni Kassel), PD Dr. Johannes M. Becker (Uni Marburg), Prof. Christoph Butterwegge (Uni Köln), Simone Claar (Uni Frankfurt), Dr. Erhard Crome (Rosa-Luxemburg-Stiftung), Ali Fathollah-Nejad (Uni London), Dr. Rolf Gössner (Uni Bremen), Jürgen Grässlin (Freiburg), Joachim Guilliard (Heidelberg), Regina Hagen (Darmstadt), Claudia Haydt (Tübingen), Lühr Henken (Hamburg), Michael Ingber (Wien), Michael Kellner (Köln), Dr. Stefanie van de Kerkhof (Uni Bochum), Prof. Dr. Volker Matthies (em. Uni Hamburg), Arno Neuber (Karlsruhe), Harald Neuber (Berlin), Maria Oshana (Berlin), Prof. Dr. Norman Paech, Tobias Pflüger (Tübingen), Prof. Dr. Werner Ruf (em. Uni Kasel), Dr. David Salomon (Uni Marburg), Dr. Sabine Schiffer (Erlangen), Dr. Stefan Schmalz (Uni Kassel), Dr. Ulrich Schneider (Kassel), Dr. Conrad Schuhler (München), Wolfgang Sréter (München), Dr. Peter Strutynski (Uni Kassel), Dr. Ljiljana Verner (Hannover), Lucas Zeise (Frankfurt).

Das vollständige Programm entnehmen Sie bitte der Website der AG Friedensforschung: Programm
Zum Ausdrucken als pdf-Datei:
Programm (pdf)

Medienvertreter/innen sind gern gesehene Gäste des "Friedensratschlags" und melden sich hier an:

strutype@uni-kassel.de

Für die AG Friedensforschung:
Peter Strutynski


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