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"Das afghanische Volk hat die Nase voll"

Malalai Joya enthüllt, was hinter Obamas 'Mission Accomplished' in Afghanistan steckt *


Karzai und Obama arbeiten an einer Übereinkunft zur Legalisierung dauerhafter Militärbasen in Afghanistan: So lange wir jedoch ausländische Militärbasen in unserem Land haben, sind wir nicht unabhängig.

Elsa Rassbach im Gespräch mit Malalai Joya *

Malalai Joya wurde 2007 aus dem afghanischen Parlament ausgeschlossen, nachdem sie sich gegen Abgeordnete ausgesprochen hatte, die früher Warlords und Kriegsverbrecher gewesen waren. Inzwischen ist sie auch international bekannt und setzt sich, nach mehreren erfolglosen Attentaten auf sie, unermüdlich für die afghanischen Frauen und ein Ende der Besetzung ihres Landes ein.

ELSA RASSBACH: Im letzten Monat trafen sich in Paris Vertreter der Taliban zum ersten Mal mit ihren früheren Feinden der Nordallianz, einem Zusammenschluss von Milizen, von denen sie in den 1990er Jahren bekämpft wurden und die den USA schließlich bei der Verdrängung des Taliban-Regimes geholfen hatten. Präsident Obama hat den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai für den 11. Januar zu einem Treffen nach Washington eingeladen. Was halten Sie davon?

MALALAI JOYA: Um das derzeitige Marionettenregime in Kabul zu stärken, haben USA und NATO drei Gruppen zusammengebracht, die in den drei kriminellen Phasen des Afghanistan-Krieges entstanden sind: die Warlords, die Taliban und einige von denen, die sich den verhassten russischen Besatzern zu Diensten gemacht hatten.

Sowohl die Taliban als auch die Warlords der Nordallianz sind alte Verbündete des Westens. Es handelt sich um äußerst kriminelle, bösartige und zutiefst reaktionäre Gruppen. In ihrer Machtgier sind sie bereit, die nationalen Interessen Afghanistans jeglicher ausländischen Macht zu opfern.

Die Taliban und Warlords der Nordallianz haben viel Leid über die afghanische Bevölkerung gebracht. Sie sind wie Wölfe und Aasgeier und können nie als Teil einer „Lösung“ für die afghanische Tragödie betrachtet werden. Unsere Bevölkerung will, dass sie als Verräter und Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt werden. Doch der Westen möchte sie „vereinen“ und sie unserer Nation aufzwingen. Zu diesem schmutzigen Mafiaregime hinzu gesellen sich einige der ehemaligen russischen Marionetten, die Khalq und die Parcham, die zahllose unschuldige demokratisch gesinnte Menschen gefoltert und getötet haben. Solch eine "Vereinigung" mag den Interessen der USA und der NATO in Afghanistan dienen, wird jedoch zu einer Herrschaft des Terrors und der Brutalität über unser armes Volk führen.

Wie wir aus der Geschichte wissen, haben sich die USA auch in vielen anderen Ländern der Welt auf Kriminelle, Diktatoren, Menschenrechtsverletzer und reaktionäre Kräfte gestützt. In Libyen haben USA und NATO Fundamentalisten unterstützt, die schlimmer waren als Gaddafi, in Syrien helfen sie Al-Qaida und ähnlich schmutzigen Gruppierungen. So ist es nicht überraschend, dass sie auch in meinem Land wieder mit den Taliban und Hekmatyar sowie anderen Kriminellen zusammenarbeiten.

Die USA waren es, die die Warlords in Kabul an die Macht gebracht haben, und Karzai, eine Marionette der USA und der NATO, ist noch schamloser als frühere afghanische Marionetten der Briten und der Russen. Während letztere hinter verschlossenen Türen verhandelten, verkauft Karzai Afghanistan öffentlich an einen fremden Herren. So genannte strategische Abkommen wie das Bilaterale Sicherheitsabkommen sehen langfristig Militärbasen der USA und der NATO in Afghanistan vor. Die USA wollen aufgrund der geopolitischen Lage in Afghanistan bleiben: So können sie andere asiatische Mächte wie Pakistan, Iran, Russland und China kontrollieren.

Karzai und Obama arbeiten an einem Entwurf für ein Übereinkommen zur Legalisierung dauerhafter Militärbasen in Afghanistan. So lange wir jedoch ausländische Militärbasen in unserem Land haben, sind wir nicht unabhängig. Und ohne Unabhängigkeit haben wir nichts, und alles Gerede über Demokratie, Menschen- und Frauenrechte ist eine Farce. Afghanistan ist das zweitkorrupteste Land der Welt. Und Afghanistan ist laut einer aktuellen internationalen Studie der schlechteste Ort für Frauen. Man plündert unsere reichen Mineralvorkommen, die drei Billionen Dollar wert sind, und steckt sich das Geld aus dem Drogenhandel ein.

Für die US-Regierung hat das Wohlergehen des afghanischen Volkes überhaupt keinen Wert. Die US-Eliten wollen lediglich eine relative Stabilität, um die Besatzung fortsetzen und die Militärbasen in Afghanistan ohne größere Schwierigkeiten erhalten zu können. Wenn „Stabilität“ dadurch erreicht werden kann, dass man den schlimmsten Feinden des afghanischen Volkes Macht gibt, sind sie bereit, das zu tun. Letztlich gehen die US-amerikanischen Pläne, sich in Afghanistan einzumischen und es zu kontrollieren, nicht erst auf den 11. September 2001 zurück. Sie reichen Jahrzehnte zurück.

ER: Welcher Mittel haben sich die USA bedient, um sich in Afghanistan einzumischen und es zu kontrollieren?

MJ: Die Warlords, die von den USA in Kabul an die Macht gebracht wurden, sind extremistische Fundamentalisten. In den 1980er Jahren während des Kalten Krieges erhielten sie zur Bekämpfung der Sowjets umfangreiche finanzielle Mittel und Unterstützung vom pakistanischen Nachrichtendienst ISI und von der CIA. Man wusste, dass die Warlords frauenfeindlich waren; einer ihrer Führer war beispielsweise Gulbuddin Hekmatyar (Gründer von Hezb-e Islami), ein Fanatiker, der seinen Anhängern Anfang der 1970er Jahre befahl, afghanischen Frauen in Kabul, die sich weigerten, Burka zu tragen, Säure ins Gesicht zu schütten.

Die US-Regierung unterstützte und förderte diese Fundamentalisten, damit sie demokratische, linksorientierte, nicht religiöse und fortschrittliche Menschen in Afghanistan töteten. Es wurden acht fundamentalistische Parteien gegründet – sieben in Pakistan, eine achte im Iran – und alle von ihnen wollten an die Macht. Nachdem sie das von den Sowjets gestützte Regime in Afghanistan verdrängt hatten, lieferten sie sich von 1992 bis 1996 untereinander einen brutalen Bürgerkrieg. Allein in Kabul töteten sie mehr als 65.000 unschuldige Menschen und legten die Stadt in Schutt und Asche.

In den 1990er Jahren finanzierte die CIA die ultra-fundamentalistischen Taliban und ermutigten Pakistan und Saudi-Arabien, die Taliban in ihrem Machtstreben zu unterstützen; 1996 besiegten die Taliban die Warlords und regierten Afghanistan fünf Jahre lang.

2001, nachdem das Taliban-Regime mit Hilfe der Warlords gestürzt worden war, erklärte die US-Regierung, man habe aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und würde dem islamischen Fundamentalismus nicht wieder zur Macht verhelfen. Doch in Wirklichkeit unterstützen sie immer noch die brutalen Fundamentalisten und zwingen uns alte Kriminelle und Plünderer auf. Der islamische Fundamentalismus ist erneut das wichtigste Werkzeug der US-Amerikaner, um Afghanistan zu kontrollieren, progressive und freiheitsliebende Kräfte in meinem Land zu unterdrücken und das Entstehen einer starken demokratischen Anti-Besatzungsbewegung zu verhindern.

Die Macht der Medien war ein weiteres wirksames Mittel der USA, um die Afghanen, insbesondere die jungen Menschen, dazu zu bewegen, „ja“ zur Besatzung und der dauerhaften Präsenz ausländischer Militärbasen in Afghanistan zu sagen. In den letzten elf Jahren förderten die USA die Medien in Afghanistan und gaben große Summen für Propaganda und “weiche Kriegsführung” aus. Fast alle wichtigen Medien des Landes unterstehen US-amerikanischer Kontrolle. Die allermeisten Afghanen sind Analphabeten, und wir haben keine unabhängigen, fortschrittlichen Medien, um die pro-amerikanischen Medien zu neutralisieren bzw. ihnen etwas entgegenzusetzen.

Ein weiteres Werkzeug der USA und anderer NATO-Länder sind die nichtstaatlichen Organisationen in Afghanistan. Über die Finanzierung der NGOs kaufen sie sich die Loyalität einiger Afghanen und benutzen sie als Marionetten, um ihre Agenda in Afghanistan durchzusetzen. Leider ebnen viele Afghanen, insbesondere Intellektuelle, den Weg für eine Fortsetzung der Besatzung durch USA und NATO.

ER: Es gibt viele Berichte darüber, dass die USA und die NATO bis weit nach 2014 eine beträchtliche „Truppenpräsenz“ in Afghanistan beibehalten wollen. Doch würde es einen Bürgerkrieg geben, wenn alle ausländischen Truppen Afghanistan verlassen?

MJ: Einen Bürgerkrieg gibt es schon jetzt, einen gefährlichen Bürgerkrieg. Ob ausländische Truppen bleiben oder das Land verlassen, der Krieg wird weitergehen. Die Präsenz ausländischer Truppen macht jedoch unseren Kampf für Gerechtigkeit schwieriger, weil die Besatzer den reaktionären Warlords Macht verleihen – und nun auch den Taliban, gemeinsam mit den Killern aus dem russischen Marionettenregime. Wenn die ausländischen Truppen abziehen, wäre zumindest eines der schlimmsten Übel weg. Dann werden wir es mit inländischen Feinden zu tun haben. Wenn die Besatzer abziehen, werden zumindest die Taliban nicht noch mächtiger. Wenn die Truppen wirklich abziehen, wird das das Rückgrat der Terroristen brechen. Sie werden zu Waisen werden, weil ihr Pate die USA sind, genauso wie diese der Pate von Al Qaida sind.

Wir haben genug von der so genannten helfenden Hand der USA und der NATO, die ins Feld geführt wird, um die Besatzung zu rechtfertigen. Die Besatzung selbst und die Unterstützung der USA und der NATO für die Mörder eines Volkes sind Ursache all dieser Tragödien. Wenn die Besatzer abziehen, werden die Fundamentalisten geschwächt. Sie haben keinen Rückhalt bei den Menschen und ihr Rückgrat wird brechen. Wenn die USA nicht länger Terroristen und Mörder unterstützt, können diese keinen Bürgerkrieg über das Land bringen und Afghanistan zerstören, wie sie es in den 90er Jahren getan haben.

Der wichtigste Wunsch unseres Volkes ist also: Verlasst Afghanistan und hört auf, unsere Feinde zu unterstützen.

ER: Konnten Sie unter der Besatzung durch USA und NATO überhaupt irgendwelche Verbesserungen für die Menschen feststellen, z.B. der Lage der Frauen?

MJ: Die Lage der Frauen in Afghanistan wurde von den USA und der NATO als Vorwand benutzt, um unser Land zu besetzen. Doch es ist klar, dass sie nicht für die Frauen gekämpft haben, denn sie brachten reaktionäre Warlords an die Macht, die eingefleischte Frauenfeinde sind. Wenn Ihre Familie während einer Hochzeitsfeier bombardiert wird oder Ihre Tochter von Taliban vergewaltigt wurde, wie würden Sie reagieren? Würden Sie mit ihnen verhandeln wollen?

Es steht außer Frage, dass während der Besatzung durch USA und NATO einige Schulen und Universitäten gebaut wurden, und dass das Karzai-Regime etwas Geld für Projekte im Zusammenhang mit Frauen- und Menschenrechten erhalten hat. In diesen elf Jahren der Besatzung wurden mittlerweile zehntausende Zivilisten, zumeist Frauen und Kinder, getötet. Sie haben sogar weißen Phosphor verwendet, sie haben sogar Hochzeitsfeste bombardiert.

Anders als unter der finsteren Herrschaft der mittelalterlich geprägten Taliban gibt es heute ein Frauenministerium und 25% der Parlamentsabgeordneten sind Frauen. Diese haben jedoch eine vorwiegend symbolische Funktion, und für normale Frauen wird wenig getan. In den größeren Städten wie Kabul und Herat haben manche Frauen Arbeit und sind gebildet, doch im überwiegenden Teil des Landes ist ihr Leben die Hölle. Die Medien berichten nicht viel über die zahlreichen Vergewaltigungen oder öffentlichen Steinigungen von Frauen. Hunderte von Schulen wurden geschlossen, und sogar in Kabul können Frauen nicht in Sicherheit eine Schule besuchen. In vielen Provinzen wird ihnen Säure ins Gesicht geschüttet. An den meisten Orten ist es genauso leicht, eine Frau zu töten, wie einen Vogel.

Aufgrund fehlender Gerechtigkeit und des großen Drucks, der auf den Frauen lastet, gab es im letzten Jahr 2300 Selbstmorde unter afghanischen Frauen, eine in unserer Geschichte ungekannte Entwicklung.

Die Warlords hassen Frauen, genau wie die Taliban, sie wollen keine Frauenrechte in Afghanistan; von ein paar fundamentalistischen Quotenfrauen in schönen Gewändern sollten sich die Menschen nicht täuschen lassen. Und viele Frauen in wichtigen Positionen oder an der Spitze von NGOs sind korrupt und haben Geld von den Besatzern bekommen. Sie begehen Verrat an der Wahrheit, rechtfertigen die US-Besatzung und sind sogar bereit, mit den Taliban zu verhandeln. Auf diese Weise wird die Situation der Frauen immer blutiger und katastrophaler.

Unter der Besatzung durch USA und NATO ist die Kluft zwischen arm und reich immer größer geworden. Eine kleine Gruppe von Drogenlords, Warlords und korrupten Regierungsvertretern hat alles, während die überwältigende Mehrheit der Menschen unter Armut und Arbeitslosigkeit zu leiden hat. Während der Besatzung ist Afghanistan zum größten Opium- und Heroinproduzenten der Welt geworden. Mit der Unterstützung von USA und NATO wurde Afghanistan zum Hauptsitz der internationalen Drogenmafia und steht nun auf der Liste der korruptesten Länder ganz oben (laut einer aktuellen Studie von Transparency International). Alle „Errungenschaften“, wenn es überhaupt welche gibt, die auf die Besatzung zurückgehen, werden durch diese schändlichen, um sich greifenden Übel ruiniert, die langfristig zerstörerische Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft haben werden und in der Vergangenheit schon hatten.

ER: Welche Hoffnungen haben Sie für die Zukunft Afghanistans?

MJ: Ich sage den Menschen immer, ihr dürft nicht nur die zwei Fronten sehen, also Taliban gegen Besatzung oder Warlords gegen Besatzung. Es gibt eine dritte Front, die der demokratisch gesinnten Intellektuellen, Aktivisten, Parteien, Organisationen und Einzelpersonen. Konzentriert euch auf sie.

Die afghanischen Menschen haben genug. Fundamentalismus und Besatzung werden von den einfachen Menschen aufgrund der Brutalität und der Gewalt der letzten zehn Jahre nicht mehr akzeptiert. Es gibt jetzt eine größere Offenheit gegenüber fortschrittlichen und demokratischen Organisationen und Ideen. Ich hoffe, dass sich im Laufe der Zeit eine starke gerechtigkeitsliebende Alternative in Afghanistan herausbildet. Die USA sind das Haupthindernis auf dem Weg zur Entwicklung dieser demokratischen Kräfte.

Einige Menschen lassen sich von der antikapitalistischen Haltung der Taliban täuschen. Bildung ist der Schlüssel, um all dieses Elend und all diese Unwissenheit zu überwinden. Ich erinnere mich noch, wie mich einmal jemand in Kabul anrief und sagte: „Oh meine Schwester, ich bin in den Bergen, ich unterstütze dich, ich bin der gleichen Meinung wie du. Du bist gegen die Besatzung. Du bist gegen die Warlords. Ich bin zu den Taliban gegangen, um mich an den Warlords zu rächen“, und er erzählte mir eine lange Geschichte. Ich sagte, „Bitte komm herunter von den Bergen. Geh nicht zu den Taliban. Zu einem Terroristen zu gehen, um sich an dem anderen zu rächen, hat keinen Sinn. Er sagte: „Ja, du hast Recht, aber es gibt keine andere Möglichkeit für mich.“ Und dann diskutierte ich mit ihm. Das ist eine der wichtigen Aufgaben der demokratisch-gesinnten Aktivisten.

Wenn Frauen lesen und schreiben lernen, werden viele von ihnen ganz herausragende Aktivistinnen, und diese mutigen Frauen leiten Projekte und Organisationen, die sich wirklich für die Frauen- und Menschenrechte einsetzen, so z.B. RAWA, OPAWC, die Gesellschaftliche Vereinigung der Kämpfer für Gerechtigkeit in Afghanistan (Social Association of Afghan Justice Seekers) und einige andere, die ich kenne, und die auch auf die Straße gehen. Und inzwischen gehen sogar Frauen mit Burka demonstrieren, gegen die USA und die NATO und gegen die islamistischen Fundamentalisten. Das ist ein positives Beispiel und eine Quelle der Hoffnung. In der Geschichte Afghanistans haben wir so viel Aktivität von Frauen noch nie erlebt.

Es gibt in verschiedenen Teilen Afghanistans kleinere Protestbewegungen - in Kabul, in Jalalabad, in den Provinzen Helmand und Farah, und an vielen anderen Orten – und zum ersten Mal nehmen Frauen an diesen Protesten teil. Ich hoffe, dass sich in Afghanistan mit der Zeit eine breitere Bewegung entwickelt, wie in vielen anderen arabischen Ländern. Aber das wird dauern.

Wie der große deutsche Schriftsteller Bertolt Brecht sagte: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

ER: Wenn man sie auffordern würde, mit Vertretern der USA und der NATO zu sprechen, was würden Sie ihnen sagen?

MJ: Beenden Sie diesen kriminellen Krieg in meinem Land so schnell wie möglich. Ihr Krieg, der unter dem falschen Banner der Menschenrechte und Demokratie geführt wird, ist in Wirklichkeit ein Krieg gegen arme afghanische Menschen. Sie betrügen nicht nur das afghanische Volk, sondern auch Ihre eigenen Menschen. Sie nehmen armen Amerikanern und Europäern Geld weg und verschwenden Milliarden Dollar für das Töten und Plündern, um die Interessen einer sehr kleinen elitären Minderheit zu schützen. Sie verfügen über eine massive Kriegs- und Propagandamaschinerie, um ihre Lügen zu verkaufen. Doch das Gewissen der Welt, auch das vieler US-Kriegsveteranen, ist gegen Sie: Sie können das auf keine Weise ändern. Ihre Kriegsmaschinerie ist zum Scheitern verurteilt, und die hart arbeitenden Menschen der Welt werden gewinnen.

[Übersetzung aus dem Englischen: Sprachendienst des Deutschen Bundestags]

* Originaltext: 'The Afghan People Are Fed Up': An Interview with Malalai Joya (Malalai Joya exposes reality behind Obama's 'Mission Accomplished' in Afghanistan). In: Common Dreams (10 January 2013) and Stop the War Coalition, 11 January 2013; www.stopwar.org.uk/


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