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"Die Al Kaida ist im Irak auf der Flucht, aber die Terroristen sind noch immer gefährlich" / "Al Qaeda is on the run in Iraq - but the terrorists remain dangerous"

Rede des US-Präsidenten zur Lage im Irak / President Bush Discusses Iraq

Im Folgenden dokumentieren wir die Rede von US-Präsident George W. Bush zur Lage im Irak, die er am 31. Juli 2008 vor Journalisten in den Kolonnaden des Weißen Hauses in Washington hielt. Die Übersetzung besorgte der Amerika Dienst.



Präsident Bush erörtert Lage im Irak

Rede des Präsidenten

Guten Morgen. In diesem Monat haben wir ermutigende Nachrichten aus dem Irak erhalten. Die Gewalt ist auf das niedrigste Niveau seit dem Frühjahr 2004 abgesunken, und es ist bereits der dritte Monat in Folge, in dem dieses Niveau konstant bleibt. General Petraeus und Botschafter Crocker warnen, dass der Fortschritt noch immer umkehrbar ist, aber sie berichten, dass es bei unseren Fortschritten jetzt einen "Grad der Beständigkeit" gibt.

Ein entscheidender Grund für diesen anhaltenden Fortschritt ist der Erfolg der Truppenaufstockungen. Ein weiterer sind die zunehmenden Fähigkeiten der irakischen Streitkräfte. Die irakischen Streitkräfte verfügen jetzt über 192 Kampfbataillone im Einsatz. Mehr als 110 dieser Bataillone haben in Kampfeinsätzen gegen Terroristen und Extremisten die Führung übernommen.

Wir haben die Fähigkeiten dieser Streitkräfte am Anfang dieses Jahres gesehen, als die irakische Regierung erfolgreiche Militäreinsätze gegen schiitische Extremistengruppen in Basra, Amarah und dem Gebiet von Sadr City in Bagdad begann. Durch diese Einsätze wurden Extremisten, die einst die Bürger dieser Gemeinden terrorisierten, aus ihren Rückzugsgebieten vertrieben. Das Ergebnis war, dass unser Botschafter im Irak, Ryan Crocker, vergangenen Mittwoch in der Lage war, durch die Straßen von Sadr City zu gehen, was noch vor wenigen Monaten unmöglich gewesen wäre.

Diese Woche startet die irakische Regierung eine neue Offensive in Teilen der Provinz Dijala, in der es einige der wenigen im Land noch verbliebenen Zufluchtsorte der Al Kaida gibt. Dieser Einsatz wird von den Irakern angeführt. Unsere Streitkräfte haben nur eine unterstützende Funktion. In den kommenden Monaten werden die Iraker in noch mehr Militäreinsätzen überall im Land die Führung übernehmen.

Da sich die Sicherheitslage verbessert hat, hat die irakische Regierung auch politische Fortschritte gemacht. Der irakische Repräsentantenrat (Council of Representatives) hat in diesem Jahr mehrere wichtige Gesetze verabschiedet, und die irakischen Politiker bereiten sich auf die Provinzwahlen vor. Ministerpräsident Maliki ist vor kurzem von einer erfolgreichen Europareise zurückgekehrt, auf der er wichtige diplomatische Gespräche mit Bundeskanzlerin Merkel, Ministerpräsident Berlusconi und seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. führte.

Der Erfolg im Irak hat uns ermöglicht, unsere Politik des "return on success" (Erfolgsrendite) fortzusetzen. Alle fünf Kampfbrigaden und die drei Einheiten der Marineinfanteristen, die wir im Rahmen der Truppenaufstockung in den Irak entsendet hatten, haben wir jetzt zurück nach Hause geholt. Die letzten dieser im Rahmen der Truppenaufstockung entsandten Brigaden kehrten in diesem Monat zurück. General Petraeus wird noch in diesem Jahr seine Empfehlungen für zukünftige Truppenstärken vorstellen - darunter weitere Reduzierungen bei unseren Kampfeinheiten, je nachdem, wie es die Bedingungen erlauben.

Im Rahmen der Erfolgsrendite-Strategie reduzieren wir auch die Dauer der Einsatzzeit im Irak. Ab morgen werden in den Irak entsandte Truppen für 12 Monate eingesetzt anstatt für 15 Monate. Das wird die Belastung für unsere Streitkräfte verringern - und das Leben für unsere wunderbaren Militärfamilien leichter machen.

Wir machen auch Fortschritte in unseren Gesprächen mit Ministerpräsident Malikis Regierung über ein strategisches Rahmenabkommen. Dieses Abkommen wird als Grundlage für die amerikanische Präsenz im Irak dienen, wenn die UN-Resolution, die die multinationalen Streitkräfte dort autorisiert, am 31. Dezember abläuft.

Wir sind immer noch eine Nation im Krieg. Die Al Kaida ist im Irak auf der Flucht, aber die Terroristen sind noch immer gefährlich und entschlossen, unser Land und unsere Verbündeten erneut zu treffen. In diesen Kriegszeiten sind die Vereinigten Staaten allen Frauen und Männern dankbar, die sich freiwillig gemeldet haben, um uns zu verteidigen. Sie wissen, dass wir keine größere Verantwortung tragen, als die Terroristen aufzuhalten, bevor sie einen weiteren Anschlag auf unser Land verüben. Jeden Tag bringen sie große Opfer, um die Sicherheit der Amerikaner hier im Land zu gewährleisten. Wir schulden all jenen, die die Uniform tragen, unseren Dank - und ihren Familien, die sie in ihrer äußerst wichtigen Arbeit unterstützen. Die beste Art, sie zu ehren, besteht darin, ihren Auftrag zu unterstützen und sie siegreich heimkehren zu lassen.

Vielen Dank.

Originaltext: President Bush Discusses Iraq
Siehe: www.whitehouse.gov/news/releases/2008/07/print/20080731.html



President Bush Discusses Iraq

Colonnade, July 31, 2008

THE PRESIDENT: Good morning. This has been a month of encouraging news from Iraq. Violence is down to its lowest level since the spring of 2004, and we're now in our third consecutive month with reduced violence levels holding steady. General Petraeus and Ambassador Crocker caution that the progress is still reversible, but they report that there now appears to be a "degree of durability" to the gains we have made.

A significant reason for this sustained progress is the success of the surge. Another is the increasing capability of the Iraqi forces. Iraqi forces now have 192 combat battalions in the fight -- and more than 110 of these battalions are taking the lead in combat operations against terrorists and extremists.

We saw the capability of those forces earlier this year, when the Iraqi government launched successful military operations against Shia extremist groups in Basra, Amarah, and the Sadr City area of Baghdad. Because of these operations, extremists who once terrorized the citizens of these communities have been driven from their strongholds. As a result, our Ambassador to Iraq, Ryan Crocker, was able to walk the streets of Sadr City last Wednesday, as something that would not have been possible just a few months ago.

This week, the Iraqi government is launching a new offensive in parts of the Diyala province that contain some of al Qaeda's few remaining safe havens in the country. This operation is Iraqi-led; our forces are playing a supporting role. And in the moments -- in the months ahead, the Iraqis will continue taking the lead in more military operations across the country.

As security in Iraq has improved, the Iraqi government has made political progress as well. The Iraqi Council of Representatives has passed several major pieces of legislation this year, and Iraqi leaders are preparing for provincial elections. And Prime Minister Maliki recently returned from a successful visit to Europe, where he held important diplomatic discussions with Chancellor Merkel, Prime Minister Berlusconi, and His Holy Father Pope Benedict XVI.

The progress in Iraq has allowed us to continue our policy of "return on success." We now have brought home all five of the combat brigades and the three Marine units that were sent to Iraq as part of the surge. The last of these surge brigades returned home this month. And later this year, General Petraeus will present me his recommendations on future troop levels -- including further reductions in our combat forces as conditions permit.

As part of the "return on success" policy, we are also reducing the length of combat tours in Iraq. Beginning tomorrow, troops deploying to Iraq will serve 12-month tours instead of 15-month tours. This will ease the burden on our forces -- and it will make life easier for our wonderful military families.

We're also making progress in our discussion with Prime Minister Maliki's government on a strategic framework agreement. This agreement will serve as the foundation for America's presence in Iraq once the United Nations resolution authorizing the multinational forces there expires on December the 31st.

We remain a nation at war. Al Qaeda is on the run in Iraq -- but the terrorists remain dangerous, and they are determined to strike our country and our allies again. In this time of war, America is grateful to all the men and women who have stepped forward to defend us. They understand that we have no greater responsibility than to stop the terrorists before they launch another attack on our homeland. And every day they make great sacrifices to keep the American people safe here at home. We owe our thanks to all those who wear the uniform -- and their families who support them in their vital work. And the best way to honor them is to support their mission -- and bring them home with victory.

Thank you very much.

Source: Website of the White House; http://www.whitehouse.gov/news/releases/2008/07/print/20080731.html


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