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Iran sieht sich gewappnet

Teheran will "westliche Verschwörungen neutralisieren" / USA sorgen sich um Vorgehen Israels *

Internationale Sanktionen im Atomstreit werden Iran nicht zum Nachgeben bewegen. Das machte die Führung deutlich und stimmte die Bevölkerung auf härtere Zeiten ein. Derweil wächst die Sorge über einen drohenden Militärangriff Israels auf Iran.

Im sich verschärfenden Atomstreit mit dem Westen zeigt Iran Härte. Teheran werde sich keinem Druck beugen, sagte das iranische Staatsoberhaupt Ayatollah Ali Chamenei am Dienstag. »Wir müssen die Beschwernisse und die Herausforderungen annehmen, aber nicht dem westlichen Druck nachgeben«, erklärte Chamenei in einer Ansprache zum persischen Neujahrsfest. Man müsse die »westlichen Verschwörungen neutralisieren«, und so die Pläne der Feinde Irans vereiteln, erklärte der geistliche Führer Irans. Dafür müsse Iran die wirtschaftliche Produktion ankurbeln und die Abhängigkeit vom Ausland verringern, fügte er hinzu. Chamenei machte klar, dass Iran in neuen Verhandlungen über das Atomprogramm keine Kompromisse eingehen und nicht auf die Urananreicherung verzichten werde.

In diesen Tenor stimmte Präsident Mahmud Ahmadinedschad ein. Iran werde seinen Weg weitergehen, bekräftigte er bei seiner Neujahrsansprache. In einem am Montag ausgestrahlten ZDF-Interview hatte der Staatschef nochmals die friedlichen Absichten seines Landes bekräftigt. Iran baue an keiner Atombombe, sei aber in der Lage, Sanktionen und sogar Angriffen zu widerstehen. Zum NS-Massenmord an den Juden sagte er laut deutscher Übersetzung, Israel habe »eine Geschichte mit dem Titel Holocaust gemacht, und die Schäden, die Kosten dafür müssen die Palästinenser tragen«.

In den USA sehen die Militärs im Fall eines israelischen Militärschlags gegen Iran große Risiken und befürchten eine Ausweitung des Konflikts zu einem Regionalkrieg. Wie die »New York Times« berichtete, zeigen geheime Planspiele, dass die USA in den Konflikt hineingezogen werden könnten. Die Militärs gingen davon aus, dass Iran mit Raketenangriffen auf US-Schiffe im Persischen Golf auf einen israelischen Angriff regieren würde. Dann sei mit Hunderten toten Soldaten zu rechnen. In diesem Fall würde Washington ebenfalls mit Angriffen auf iranische Atomanlagen antworten.

* Aus: neues deutschland, 21. März 2012

Deutschland liefert U-Boot an Israel

Deutschland wird ein weiteres U-Boot an Israel liefern. Dies bestätigte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) nach einem Treffen mit seinem israelischen Kollegen Ehud Barak am Dienstag in Berlin. Das Unterseeboot soll mit atomwaffenfähigen Mittelstreckenraketen ausgerüstet sein. Bislang hat die israelische Marine bereits drei U-Boote aus deutscher Produktion im Einsatz. Zwei weitere Boote sind nahezu fertiggestellt. De Maizière bestätigte auch, dass es für die Lieferung von Deutschland »finanzielle Hilfen« geben werde. (Agenturmeldungen, 20. März 2012)




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