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"Ich kam, ich sah, ich zerstörte" / "I Came, I Saw, I Destroyed!"

Von Uri Avnery / by Uri Avnery

WAS IN DIESER Woche (Montag, 10. März, bis Samstag, 15. März) geschah, ist so über alle Maßen empörend und unverschämt, dass es sogar für eine so unverantwortliche Regierung wie die unsere außergewöhnlich war.

Am Horizont nahm eine de facto Einstellung der Feindseligkeiten schon Gestalt an. Die Ägypter bemühten sich sehr, dies in eine offizielle Waffenruhe umzuwandeln. Die Flammen waren schon sichtbar kleiner geworden. Der Abschuss von Qassam- und Gradraketen aus dem Gazastreifen nach Israel war von Dutzenden pro Tag auf zwei oder drei gesunken.

Und dann geschah etwas, das die Flammen wieder höher schlagen ließ: Als Araber verkleidete Soldaten der israelischen Armee töteten vier palästinensische Militante in Bethlehem. Ein Fünfter wurde in einem Dorf bei Tulkarem getötet.

DER MODUS OPERANDI lässt keinen Zweifel über die Absicht.

Wie üblich war die offizielle Version verlogen. (Wenn der Armeesprecher die Wahrheit spricht, schämt er sich und schickt sofort die nächste Lüge hinterher). Es wurde gesagt, die vier hätten ihre Waffen gezogen und das Leben der Soldaten gefährdet, die sie eigentlich nur verhaften wollten. Also waren sie gezwungen, das Feuer zu eröffnen.

Jeder, der halbwegs bei Verstand ist, weiß, dass dies eine Lüge ist. Die vier saßen in einem kleinen Wagen auf der Hauptstraße Bethlehems, die seit britischen (oder türkischen) Zeiten von Jerusalem nach Hebron führt. Sie waren tatsächlich bewaffnet, aber sie hatten gar keine Möglichkeit, ihre Waffen zu ziehen. Der Wagen wurde einfach von Dutzenden von Kugeln durchlöchert.

So findet keine Verhaftung statt. Das war – schlicht und einfach - eine Exekution, eine der Hinrichtungen im Schnellverfahren, mit denen der Shin Bet seine Rolle als Ankläger, Richter und Vollstrecker gleichzeitig spielt.

Dieses Mal machte man sich nicht einmal die Mühe, zu behaupten, dass die vier auf dem Weg gewesen seien, einen mörderischen Angriff auszuführen. Es wurde zum Beispiel nicht behauptet, dass sie etwas mit dem Angriff der letzten Woche auf das Mercas-Harav-Seminar, das Flaggschiff der Siedlerflotte, zu tun gehabt hätten. Tatsächlich konnte keiner dieser Vorwände geltend gemacht werden, weil der Wichtigste der vier erst kürzlich in den israelischen Medien Interviews gegeben und angekündigt hatte, dass er Gebrauch vom israelischen „Begnadigungs-Programm“ (des Shin-Bet) machen wolle, wonach „gesuchten“ Militanten unter der Voraussetzung, dass sie ihren Widerstand gegen die Besatzung aufgeben und ihre Waffen abgeben, Pardon gewährt wird. Er war auch ein Kandidat bei den letzten palästinensischen Wahlen gewesen.

Wenn dem so ist, warum wurden sie getötet? Der Shin Bet verheimlichte den Grund nicht: zwei der vier hatten 2001 an Angriffen teilgenommen, bei denen Israelis ums Leben gekommen waren.

„Unser langer Arm wird sie auch noch nach Jahren finden,“ rühmte sich Ehud Barak im Fernsehen, „wir werden jeden finden, der jüdisches Blut an seinen Händen hat.“

ZUSAMMENGEFASST: Der Verteidigungsminister und seine Männer gefährdeten die heutige Waffenpause, um etwas zu rächen, was sich vor sieben Jahren ereignet hat.

Es war für jeden offensichtlich, dass das Töten von Militanten des Islamischen Jihad in Bethlehem die Wiederaufnahme des Qassam-Beschusses auf Sderot verursachen würde. Und so war es denn auch.

Die Auswirkungen einer Qassam-Rakete sind überhaupt nicht voraussehbar. Für die Bewohner von Sderot ist es eine Art israelisches Roulette – die Rakete kann in einem leeren Feld landen oder auf ein Haus fallen, manchmal tötet sie Menschen.

Mit andern Worten und nach Barak selbst, war er heute bereit, jüdisches Leben in Gefahr zu bringen, um an Leuten Rache zu nehmen, die vor Jahren vielleicht Blut vergossen und seitdem den bewaffneten Kampf aufgegeben hatten.

Die Betonung liegt auf dem Wort „jüdisch“ . In seinem Statement drückte sich Barak klar aus: er sprach nicht von Personen „mit Blut an ihren Händen“, sondern von denen „mit jüdischem Blut an ihren Händen“. Jüdisches Blut ist natürlich ganz anders als das Blut anderer Leute. Und tatsächlich gibt es in der israelischen Führung keine andere Person mit so viel Blut an ihren Händen wie er. Nicht abstrakt, kein metaphorisches Blut, sondern wirkliches Blut. Im Laufe seines Militärdienstes hat Barak persönlich eine Anzahl von Arabern getötet. Wer immer auch seine Hand schüttelt – von Condolezza Rice bis zum geehrten Gast dieser Woche, Angela Merkel – schüttelt eine von Blut besudelte Hand.

DER MORD IN Bethlehem lässt einige sehr ernste Fragen aufkommen, doch abgesehen von ein paar Ausnahmen, wurden sie in den Medien nicht gestellt. Diese drückten sich wie gewöhnlich vor ihrer Aufgabe, wenn es sich um „Sicherheits“-Belange handelte.

Wirkliche Journalisten in einem wirklich demokratischen Staat würden folgende Fragen stellen:

Wer war es, der die Entscheidung über die Exekutionen in Bethlehem getroffen hat – Ehud Olmert? Ehud Barak? Der Shin Bet? Oder alle? Oder keiner von ihnen?

Hatten die Entscheidungsträger begriffen, dass mit der Verurteilung der Militanten in Bethlehem zur Todesstrafe, sie gleichzeitig auch Bewohner von Sderot und Ashkalon zum Tode verurteilen, die von Raketen getötet werden könnten, die aus Rache abgefeuert werden?

Hatten sie begriffen, dass sie damit auch Mahmoud Abbas eine Ohrfeige verpassten, dessen Sicherheitskräfte theoretisch für Bethlehem verantwortlich sind, der infolgedessen dann mit Sicherheit angeklagt werden würde, mit den israelischen Todesschwadronen zusammen zu arbeiten?

War es das Ziel der Aktion, die Waffenruhe zu untergraben, die gerade im Gazastreifen vorsichtig begonnen hatte (und deren Bestehen von Olmert und Barak offiziell geleugnet wurde, obwohl die Anzahl der Raketen von täglich Dutzenden auf nur zwei oder drei herunter gegangen war ?)

Ist die israelische Regierung überhaupt gegen eine Feuerpause, die Sderot und Ashkalon von der Bedrohung der Raketen befreien könnte?

Wenn ja, warum?

Die Medien verlangten nicht, dass Olmert und Barak der Öffentlichkeit die Erwägungen darlegen, die sie dahin brachten, diese Entscheidung zu treffen, die jeden in Israel betrifft. Und kein Wunder. Es sind schließlich dieselben Medien, die vor Freude tanzten, als dieselbe Regierung einen unbedachten und überflüssigen Krieg im Libanon begann. Es sind auch dieselben Medien, die diese Woche schwiegen, als die Regierung entschied, der Pressefreiheit einen Schlag zu versetzen und das Aljazeera-TV-Netzwerk zu boykottieren als Strafe dafür, dass es die Babys zeigte, die während des letzten Überfalls der israelischen Armee in den Gazastreifen ums Leben kamen.

Abgesehen von zwei oder drei mutigen Journalisten mit unabhängiger Gesinnung, marschieren alle unsere Medien, Zeitungen, Radio und Fernsehen im Stechschritt wie ein preußisches Regiment zur Parade, wenn das Wort „Sicherheit“ erwähnt wird.

(Dieses Phänomen wurde diese Woche auf der US-Internetseite CounterPunch durch den Journalisten Yonatan Mendel, einen früheren Angestellten der beliebten israelischen Web-site Walla, aufgezeigt. Er wies darauf hin, dass alle ( israelischen) Medien vom Nachrichtenprogramm im Kanal 1 bis zu den Haaretz-Nachrichtenseiten wie auf Befehl, doch freiwillig, genau dieselbe verzerrende Terminologie verwenden: die israelische Armee bestätigt und die Palästinenser behaupten, Juden werden ermordet, während Palästinenser getötet werden oder den Tod finden; Juden werden entführt, während Araber verhaftet werden; die israelische Armee reagiert, während die Palästinenser immer angreifen; die Juden sind Soldaten, während die Araber Terroristen oder einfach Mörder sind; die israelische Armee trifft immer hochrangige Terroristen und niemals Terroristen der unteren Ränge; die Männer und Frauen, die unter Schock leiden, sind immer Juden, niemals Araber. Und wie ich schon sagte: Leute mit Blut an den Händen sind immer Araber, absolut niemals Juden. Dies gilt übrigens zum größten Teil auch für die ausländische Presse, die über das Geschehen hier berichtet.)

WENN DIE REGIERUNG ihre Absichten nicht offen darlegt, dann haben wir keine andere Wahl, als aus ihren Aktionen Schlüsse zu ziehen. Das ist eine juristische Regel: wenn eine Person etwas mit einem voraussehbaren Ergebnis tut, dann muss man vermuten, dass sie es um dieses Ergebnisses willen tat.

Die Regierung, die das Töten in Bethlehem entschied, beabsichtigte zweifellos, die Waffenpause zu torpedieren.

Warum wollte sie dies?

Es gibt mehrere mögliche Arten einer Feuerpause. Die einfachste ist das Ende der Feindseligkeiten an der Grenze des Gazastreifens. Kein Qassam-und Gradraketenbeschuss auf der einen Seite, kein gezieltes Töten, Bombardieren, keinen Artilleriebeschuss und keine Einfälle auf der anderen Seite.

Es ist bekannt, dass die Armee dagegen ist. Sie will frei sein, um aus der Luft liquidieren zu können und am Boden Überfälle zu machen. Sie will nur eine einseitige Feuerpause.

Solch eine begrenzte Feuerpause ist unmöglich. Damit kann die Hamas solange nicht einverstanden sein, solange der Gazastreifen von allen Seiten abgeschnitten ist und das Leben dort zur Hölle gemacht hat: nicht genügend Medikamente, nicht genügend Lebensmittel, die Schwerkranken können nicht das richtige Krankenhaus erreichen, Autos können kaum mehr fahren, keine Importe und keine Exporte, keine Produktion und kein Handel. Die Öffnung aller Grenzübergänge für Waren ist deshalb wesentlicher Teil einer Feuerpause.

Unsere Regierung ist nicht dazu bereit, weil das die Konsolidierung der Hamasregierung im Gazastreifen bedeuten würde. Aus Regierungsquellen erfährt man, dass auch Abbas und seine Leute in Ramallah gegen die Aufhebung der Blockade seien – ein boshaftes Gerücht, weil dies bedeuten würde, dass Abbas einen Krieg gegen das eigene Volk führe. Präsident Bush weist ebenfalls eine Feuerpause zurück, obwohl sein Volk das Gegenteil behauptet. Europa trottet – wie gewöhnlich – hinter den USA her.

Kann Hamas mit einer Feuerpause einverstanden sein, die nur für den Gazastreifen gilt und nicht für die Westbank? Das ist zweifelhaft. Diese Woche hat bewiesen, dass die islamische Jihad-Organisation im Gazastreifen sich nicht ruhig verhalten kann, wenn ihre Mitglieder in Bethlehem getötet werden. Die Hamas kann im Gazastreifen nicht untätig bleiben und sich über die Früchte des Regierens freuen, wenn die israelische Armee in Nablus oder Jenin Hamasmilitante tötet. Und natürlich wird kein Palästinenser sich damit einverstanden erklären, dass die Westbank und der Gazastreifen zwei getrennte Entitäten seien.

Eine Feuerpause nur für den Gazastreifen würde Barak erlauben, diese jeden Augenblick mit einer Provokation wie eben in Bethlehem in Stücke zu schießen. Dies könnte so aussehen: Hamas wird einer ausschließlichen für den Gazastreifen geltenden Feuerpause zustimmen, die israelische Armee tötet ein Dutzend Hamasmitglieder in Hebron, Hamas antwortet mit dem Abschuss von Gradraketen nach Ashkalon. Olmert sagt der Welt: Seht, wie die Hamasterroristen die Feuerpause verletzen. Das beweist, dass wir keine Partner haben !

Dies heißt, dass eine wirkliche und anhaltende Feuerpause, die die notwendige Atmosphäre für wirkliche Friedensverhandlungen schafft, die Westbank einschließen muss. Olmert-Barak denken gar nicht daran, dem zuzustimmen. Und solange George Bush da ist, wird es keinen wirksamen Druck auf unsere Regierung geben.

A PROPOS: wer trifft zur Zeit die wirklichen Entscheidungen für Israel?

Die Ereignisse dieser Woche geben die Antwort: der Mann, der die Entscheidungen trifft, ist Ehud Barak, die gefährlichste Person in Israel, genau derselbe, der die Camp-David-Konferenz platzen ließ und die ganze israelische Öffentlichkeit davon überzeugte, dass wir „keinen Partner für den Frieden haben“.

Heute vor 2052 Jahren, an den Iden des März, wurde Julius Caesar ermordet. Ehud Barak sieht sich selbst als moderne lokale Kopie des römischen Generals. Auch er würde gerne berichten: „Veni, vidi, vici!“„Ich kam, ich sah, ich siegte!“

Doch die Realität sieht ziemlich anders aus: er kam, er sah und er zerstörte.

15.03.2008

(Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs und Christoph Glanz, vom Verfasser autorisiert)


"I Came, I Saw, I Destroyed!"

by Uri Avnery

15/03/08

WHAT HAPPENED this week is so infuriating, so impertinent, that it stands out even in our familiar landscape of governmental irresponsibility.

On the near horizon, a de facto suspension of hostilities was taking shape. The Egyptians had made great efforts to turn it into an official cease-fire. The flame was already burning visibly lower. The launching of Qassams and Grads from the Gaza Strip into Israel had fallen from dozens a day to two or three.

And then something happened that turned the flame up high again: undercover soldiers of the Israeli army killed four Palestinians militants in Bethlehem. A fifth was killed in a village near Tulkarm.

THE MODUS OPERANDI left no doubt about the intention.

As usual, the official version was mendacious. (When the army spokesman speaks the truth, he is ashamed and immediately hurries on to the next lie.) The four, it was said, drew their weapons and endangered the life of the soldiers, who only wanted to arrest them, so they were compelled to open fire.

Anyone with half a brain knows that this is a lie. The four were in a small car on the main street of Bethlehem, the road that has joined Jerusalem and Hebron since British (or Turkish) times. They were indeed armed, but they had no chance at all of drawing their weapons. The car was simply sprayed with dozens of bullets.

That was not an attempt to make an arrest. That was an execution, pure and simple, one of those summary executions in which the Shin Bet fulfils the roles of prosecutor, judge and executioner.

This time no effort was even made to pretend that the four were about to carry out a murderous attack. It was not claimed, for example, that they had anything to do with last week's attack on the Mercaz Harav seminary, the flagship of the settlers' fleet. Actually, no such pretense could be put forward, because the most important of the four had recently given interviews to the Israeli media and announced that he was availing himself of the Israeli "pardon scheme" - a Shin Bet program under which "wanted" militants give up their arms and undertake to cease resistance to the occupation. He was also a candidate in the last Palestinian elections.

If so, why where they killed? The Shin Bet did not hide the reason: two of the four had participated in attacks in 2001 in which Israelis were killed.

"Our long arm will get them even years later," Ehud Barak boasted on TV, "we shall get everyone with Jewish blood on his hands."

SIMPLY PUT: The Defense Minister and his men endangered today's cease-fire in order to avenge something that happened seven years ago.

It was obvious to all that the killing of Islamic Jihad militants in Bethlehem would cause the renewal of the Qassam launchings on Sderot. And so it happened.

The effect of a Qassam rocket is completely unpredictable. For the residents of Sderot, this is a kind of Israeli Roulette - the rocket may fall in an empty field, it may fall on a building, sometimes it kills people.

In other words, according to Barak himself, he was ready to risk Jewish lives today in order to take revenge on persons who may perhaps have shed blood years ago and have since given up their armed activity.

The emphasis is on the word "Jewish". In his statement, Barak took care not to speak about persons "with blood on their hands", but about those "with Jewish blood on their hands". Jewish blood, of course, is quite different from any other blood. And indeed, there is no person in the Israeli leadership with so much blood on his hands as him. Not abstract blood, not metaphorical blood, but very real red blood. In the course of his military service, Barak has personally killed quite a number of Arabs. Whoever shakes his hand - from Condoleezza Rice to this week's honored guest, Angela Merkel - is shaking a hand with blood on it.

THE BETHLEHEM killing raises a number of hard questions, but with very few exceptions, the media did not voice them. They shirk their duty, as usual when it concerns "security" problems.

Real journalists in a real democratic state would have asked the following questions:
  1. Who was it who decided on the executions in Bethlehem - Ehud Olmert? Ehud Barak? The Shin Bet? All of them? None of them?
  2. Did the decision-makers understand that by condemning the militants in Bethlehem to death, they were also condemning to death any residents of Sderot or Ashkelon who might be killed by the rockets launched in revenge?
  3. Did they understand that they were also boxing the ears of Mahmoud Abbas, whose security forces, which in theory are in charge of Bethlehem, would be accused of collaborating with the Israeli death-squad?
  4. Was the real aim of the action to undermine the cease-fire that had come about in practice in the Gaza Strip (and the reality of which was official denied both by Olmert and Barak, even while the number of rockets launched fell from dozens a day to just two or three?)
  5. Does the Israeli government generally object to a cease-fire that would free Sderot and Ashkelon from the threat of the rockets?
  6. If so, why?
The media did not demand that Olmert and Barak expose to the public the considerations that led them to adopt this decision, which concerns every person in Israel. And no wonder. These are, after all, the same media that danced for joy when the same government started an ill-considered and superfluous war in Lebanon. They are also the same media that kept silent, this week, when the government decided to hit the freedom of the press and to boycott the Aljazeera TV network, as punishment for showing babies killed during the Israeli army's recent incursion in Gaza.

But for two or three courageous journalists with an independent mind, all our written and broadcast media march in lockstep, like a Prussian regiment on parade, when the word "security" is mentioned.

(This phenomenon was exposed this week in CounterPunch by a journalist named Yonatan Mendel, a former employee of the popular Israeli web-site Walla. He pointed out that all the media, from the Channel 1 news program to the Haaretz news pages, as if by order, voluntarily use exactly the same slanted terminology: the Israeli army confirms and the Palestinians claim, Jews are murdered while Palestinians are killed or find their death, Jews are abducted while Arabs are arrested, the Israeli army always responds while the Palestinians always attack, the Jews are soldiers while Arabs are terrorists or just murderers, the Israeli army always hits high-ranking terrorists and never low-ranking terrorists, men and women suffering from shock are always Jews, never Arabs. And, as we said, people with blood on their hands are always Arabs, never-ever Jews. This, by the way, also goes for much of the foreign coverage of events here.)

WHEN THE GOVERNMENT does not disclose its intentions, we have no choice but to deduce its intentions from its actions. That is a judicial rule: when a person does something with a foreseeable result, it is assumed that he did it in order to obtain this result.

The government which decided on the killing in Bethlehem undoubtedly intended to torpedo the cease-fire.

Why does it want to do so?

There are several possible kinds of cease-fire. The most simple is the cessation of hostilities on the Gaza Strip border. No Qassams, Grads and mortar shells on the one side, no targeted assassinations, bombardments, shelling and incursion on the other side.

It is known that the army objects to that. They want to be free to "liquidate" from the air and raid on the ground. They want a one-sided cease-fire.

A limited cease-fire is impossible. Hamas cannot agree to it, as long as the blockade cuts the Strip off on all sides and turn life there into hell - not enough medicines, not enough food, the seriously ill cannot reach appropriate hospitals, the movement of cars has come to an almost complete standstill, no imports or exports, no production or commercial activity. The opening of all border crossings for the movement of goods is, therefore, an essential component of a cease-fire.

Our government is not willing to do that, because it would mean the consolidation of the Hamas government in the Gaza Strip. Government sources hint that Abbas and his people in Ramallah also object to the lifting of the blockade - a malicious rumor, because it would mean that Abbas is conducting a war against his own people. President Bush also rejects a cease-fire, even while his people pretend the opposite. Europe, as usual, is trailing along behind the US.

Can Hamas agree to a cease-fire that would apply only to the Gaza Strip but not to the West Bank? That is doubtful. This week it was proven that the Islamic Jihad organization in Gaza cannot stand idly by while its members are killed in Bethlehem. Hamas could not stand by in Gaza and enjoy the fruits of government if the Israeli army were to kill Hamas militants in Nablus or Jenin. And, of course, no Palestinian would agree that the Gaza Strip and the West Bank are two separate entities.

A Gaza-only cease-fire would allow Barak to blow it to pieces at any moment by a Bethlehem-style provocation. This is how it could go: Hamas agrees to a Gaza-only cease-fire, the Israeli army kills a dozen Hamas members in Hebron, Hamas responds by launching Grad missiles at Ashkelon, Olmert tells the world: You see? The terrorist Hamas is violating the cease-fire, which proves that we have no partner!

This means that a real and durable cease-fire, which would create the necessary atmosphere for real peace negotiations, must include the West Bank, too. Olmert-Barak would not dream of agreeing to that. And as long as George Bush is around, there will be no effective pressure on our government.

A PROPOS: who is really in charge in Israel at this time?

This week's events point to the answer: the man who makes the decisions is Ehud Barak, the most dangerous person in Israel, the very same Barak who blew up the Camp David conference and persuaded the entire Israeli public that "we have no partner for peace".

2052 years ago today, on the Ides of March, Julius Caesar was assassinated. Ehud Barak sees himself as a latter-day local replica of the Roman general. He, too, would dearly want to report: "I came, I saw, I conquered."

But the reality is rather different: He came, he saw, he destroyed.

Quelle: Website von Uri Avnery; www.avnery-news.co.il/


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