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Vom Bürgerkrieg zum Bandenkrieg

Der Wandel des Krieges in Kolumbien. Von Barbara Sturn*

Einleitung

In den letzten Jahrzehnten ist ein weltweiter Wandel im Wesen des Krieges bemerkbar. Dieser Wandel folgt globalen Trends und weltpolitischen Tendenzen wie Neoliberalisierung, Globalisierung, Privatisierung, Kommerzialisierung.

Ziel der Seminararbeit soll eine Analyse des Konfliktes in Kolumbien nach Elementen des Bandenkrieges und eine Untersuchung der Auswirkung des Wandels im Wesen des Krieges auf den kolumbianischen Konflikt sein. Im ersten Teil sollen die konzeptuellen theoretischen Grundlagen erarbeitet werden. Der zweite Teil ist der Versuch einer theoriegeleiteten Areastudy, das heißt der Versuch das theoretische Konzept auf den Konflikt in Kolumbien als Fallbeispiel anzuwenden.

Die Autorin ist gebürtige Österreicherin, Jahrgang 1981. Sie ist seit 2001 Studentin der Politikwissenschaft an der Universität Wien. Die Interessensschwerpunkte liegen in den Bereichen der Internationalen Politik, der Vergleichenden Politikwissenschaft, der Politischen Theorie und der Politischen Ökonomie.

Erster Teil: THEORETISCHER TEIL

I.I. Theoretische und methodische Grundlagen:

Die Seminararbeit baut auf den, im Seminar: „Staatszerfall, Parastaatlichkeit und Bandenkriege“, erarbeiteten konzeptuellen Grundlagen und Arbeitsberichten auf.
Die methodische Herangehensweise erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst sollen durch Recherche der forschungsrelevanten Literatur die theoretischen konzeptuellen Grundlagen erarbeitet werden. Anschließend sollen diese durch Konzeptualisierungsversuche formuliert und dokumentiert werden, und schließlich das theoretische Fundament der Arbeit bilden. Im zweiten Teil wird genauso vorangegangen, Literatur gesichtet, recherchiert, dokumentiert, konzeptualisiert. Im Speziellen soll versucht werden, die erarbeiteten theoretisch-konzeptuellen Grundlagen auf das Fallbeispiel anzuwenden.

Die Themenstellung der Arbeit betrifft den Wandel des Krieges im Zeitalter der Globalisierung des neoliberalen Kapitalismus im Allgemeinen, im Besonderen die Auswirkung dieses Wandels auf den Konflikt in Kolumbien. Dabei sollen historische und weltpolitische Zusammenhänge gleichermaßen berücksichtigt, zentrale Akteure und Handlungsfelder herausgearbeitet werden.

I.II. Begriffserläuterung:
I.II.I. ALTE KRIEGE - NEUE KRIEGE

Neue Kriege ist ein Sammelbegriff für die vielfältigen und variierenden Formen der organisierten Gewalt, welche die Qualität von Kriegen annehmen, jedoch nicht unter das konventionelle Verständnis von Krieg subsumiert werden können. Diese Neuen Kriege sind zumeist durch das Verschwimmen der Grenzen zwischen Krieg, organisiertem Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen gekennzeichnet. Das bedeutet, daß keine eindeutige Grenzziehung zwischen politisch motivierter Gewalt von Staaten und politisch organisierten Gruppen (was einem konventionellen Verständnis von Krieg entspräche) und privat motivierter, auf finanziellen Gewinn abzielende Gewalt privat organisierter Gruppen (das heißt organisiertem Verbrechen) sowie Gewaltanwendungen gegenüber Individuen (das heißt Menschenrechtsverletzungen) von Staaten und politisch organisierten Gruppen, mehr möglich ist.

Die Neuen Kriege sind transnational verflochten. Die Einbindung in ein unüberschaubares Geflecht transnationaler Verbindungen macht die Abgrenzung zwischen national und transnational, lokal und global unmöglich.

So neu sind die Neuen Kriege aber eigentlich gar nicht. Charakteristische Phänomene der Neuen Kriege gibt es zum Teil schon seit langer Zeit. Diese transformieren sich jedoch im Kontext des globalen Wandels.

I.II.II. BANDENKRIEGE

Banden sind Zusammenschlüsse von Personen zur Verfolgung eines Zweckes und zur Durchsetzung von Interessen. Hierunter fallen sämtliche Institutionen und Verbände legaler und illegaler Natur, so genannte Subsysteme, die nicht-staatlich organisiert sind. Diese Banden bedienen sich für die Durchsetzung ihrer Interessen auch der Gewalt als Mittel zum Zweck.

Die Banden sind zumeist hierarchisch organisiert, an der Spitze steht ein oder eine Gruppe von Führern. Häufig sind die Banden auch mit internen Machtkämpfen konfrontiert, in denen das „Alphatier“ seine Position gegenüber Kontrahenten behaupten muss, unablässig muss er Drohgebärden gegen die Seinen aufrechterhalten und die abflauende Begeisterung seiner Vasallen immer wieder neu entfachen.

Bandenkrieg ist eine Metapher, die für aktuelle Veränderungen von Kriegen steht. Bandenkriege sind das diffuse Gegenbild zu Staatenkriegen. Sie bezeichnen eine Form des Neuen Krieges, der von nicht-staatlichen, aber durchaus parastaatlichen, Organisationen geführt wird. Diese sind durch das Verschwimmen der Grenzen zwischen Krieg, organisiertem Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen geprägt.

Obwohl es Bandenkriege schon im Mittelalter gab, zu erwähnen wären hier etwa das Raubrittertum oder die Fehden ganzer Klans, nehmen diese in unserem Zeitalter der neoliberalen Globalisierung eine vollkommen neue Qualität an. Die bislang regional begrenzten Bandenkriege haben eine andere Dimension erreicht, weder sind sie regional überschaubar noch können die involvierten Parteien eindeutig identifiziert werden, da diese in ein wirres Geflecht transnationaler Verbindungen verstrickt sind.

Die neoliberale Globalisierung und ihre Auswirkungen sind die bedeutendsten Faktoren, die das Wesen des Krieges entscheidend gewandelt haben. Diese neuen Bandenkriege weisen typische neoliberale Merkmale, wie die Verflechtungen von lokal bis global, Entstaatlichung der Gewalt und Auslagerungen an private Unternehmer, etwa Warlords oder Privatarmeen, sowie die Kommerzialisierung und Profitorientierung, auf. Bandenkriege nehmen heutzutage verschiedenartigste Formen an. Ebenso vielfältig sind die Akteure, die in diese Konflikte involviert sind.

I.II.III. STAAT UND PARASTAAT

Staat

Der Staat ist zunehmend neoliberalen Idealen unterworfen. Es wird ein „schlanker Staat“ mit unternehmerischen Maximen wie Effizienzsteigerung, Outsourcing und Gewinnorientierung propagiert. Der Staat muss im Standortwettbewerb bestehen und sein Handeln folgt zunehmend den Marktgesetzen. Staatsfunktionen werden nach und nach ausgelagert und privatisiert, sogar staatliche Kernbereiche wie die Ausübung des Gewaltmonopols.

Staatszerfall & Parastaatlichkeit:

Parastaatlich bedeutet staatsähnlich. Der Parastaat ist ein „Staat im Staat“. Parastaatlich sind nichtstaatliche Organisationen, insbesondere Verbände. Sie können staatsähnlich, neben dem Staat oder anstelle staatlicher Einrichtungen fungieren. Parastaatlichkeit steht immer in einem Bezug zur Staatlichkeit. Parastaatliche Strukturen übernehmen Teile der Staatsgewalt, Teile des Staatsterritoriums oder die Herrschaft über das Staatsvolk oder bestimmter Gruppen. Die parastaatliche Struktur wird von den bestehenden Staaten und der Bevölkerung, auf die sie sich bezieht, nicht als Staat anerkannt. Der Staat hat seit jeher ein gewisses Maß an Parastaatlichkeit neben sich geduldet. In den letzten Jahrzehnten ist ein Rückzug des Staates zu beobachten, wodurch ein Mehr an Parastaatlichkeit entsteht, die mittlerweile bereits an den staatlichen Kernaufgaben rührt.

Staatszerfall ist gewissermaßen ein Umkehrprozess von Staatsbildung. Bei Staatszerfallsprozessen geht ein Verlust staatlicher Autorität in Bezug auf Kontrolle des Territoriums und die Kontrolle von Ressourcen oder gar der Bevölkerung überhaupt, oftmals einher mit einer Einnahme dieser Machtbereiche durch substaatliche Gruppen. Diese substaatlichen Gruppen übernehmen teilweise Staatsfunktionen und fördern somit die Entstehung parastaatlicher Strukturen.

Die fortschreitende Entstaatlichung hängt ebenso mit der weltweiten Neoliberalisierung zusammen. Diese impliziert eine schrittweise Privatisierung einzelner Wirtschafts- und Lebensbereiche, dadurch erfolgt eine Öffnung der einzelnen Sektoren für den Markt. Mit der Privatisierung vormals staatlicher Bereiche verliert der Staat an Einfluss auf diese Bereiche. Daher besteht ein Zusammenhang zwischen Entstaatlichung und Neoliberalisierung.

Staatszerfall und der Verlust an Staatlichkeit wird oftmals als Folge von Regierungsschwäche instabiler politischer Regime, insbesondere in so genannten Dritte Welt Ländern, gesehen. Es bleibt aber zu bedenken, dass die Dynamik der Globalisierung des neoliberalen Kapitalismus Tendenzen zu Entstaatlichung und Auslagerung an Privatunternehmen forciert. Insbesondere in Bezug auf die Privatisierung von Gewalt und Krieg kann gerade in den westlichen Industriestaaten, allen voran den Vereinigten Staaten, gefolgt von Groß Britannien, dieser Trend beobachtet werden. Nicht nur wirtschaftliche Funktionen, sondern in zunehmendem Maße auch Sicherheits-, Militär- und Repressionsaufgaben werden an private Unternehmer übertragen. Die Aufträge kommen dabei in vielen Fällen direkt von der Regierung.

I.II.IV. DER GLOBALE KONTEXT

Der neoliberale Kapitalismus - Neoliberalismus: Neoliberalismus ist ein politisch-ideologisches Projekt zur Durchsetzung der aktuellen Ausprägung des Kapitalismus.

„Neoliberalismus ist nicht nur eine besondere Sicht der Ökonomie, eine Doktrin radikalisierter kapitalistischer Marktökonomie. Er (ver-)formt zudem das politische und kulturelle System, indem er Asozialität organisiert und antipolitische Versionen von Politik vorantreibt.“

„Neoliberalismus ist nicht nur eine ideologische Rhetorik unter anderen oder eine beliebige ökonomische Konstellation. Er verkörpert vor allem ein weitläufiges politisch-ideologisches Projekt zur Reformulierung eines ungehemmt forschen, ja aggressiven Kapitalismus.

Neoliberalismus bedeutet Fortführung des Kapitalismus mit marktradikaleren Mitteln. Das neoliberale Diktat erfaßt allmählich alle Sphären des Lebens wie des Arbeitens, des Denkens wie des Fühlens, der Psyche wie des Körpers.“

Globalisierung:

Auch der Begriff der Globalisierung hat einen ideologischen Bedeutungswandel erfahren. Unter Globalisierung wird inzwischen vor allem die unumgängliche, irreversible und alternativlose Marktfreiheit der Unternehmen verstanden.

Die Globalisierung ist ein widersprüchlicher Prozess, er vollzieht sich in Form von Dichotomien wie Integration und Fragmentierung, Gleichartigkeit und Verschiedenheit, Globalisierung und Lokalisierung. Es entsteht ein spezifisches Zusammenspiel zwischen lokal und global, namentlich die Zurichtung des Lokalen nach den Erfordernissen des globalen Kapitals.

Schattenglobalisierung

Die Entstehung einer Schattenwirtschaft hat vielerlei Ursachen, steht aber immer mit der regulären Wirtschaft in Verbindung. „Der Kreditbedarf krisengeplagter und meist hoch verschuldeter Länder ist zwanghaft und mit Drogenabhängigkeit vergleichbar.“ Die im Gegenzug für Kredite von IWF (Internationaler Währungsfond) und Weltbank diktierten Strukturanpassungsprogramme führen zur Freisetzung von Arbeitskräften, „die zumeist dauerhaft aus der staatlich regulierten Wirtschaft ausscheiden und zu den Heerscharen in den informellen Überlebenswelten stoßen. Sie verschwinden aus dem Blickfeld makroökonomischer Strategien der Wachstumsoptimierung.“ „Die Masse der „Ausgetretenen“ bildet dynamische Netzwerke des Überlebens und die Schattenwirtschaft jenseits staatlicher Regulation kann leistungs- und konkurrenzfähig sein.“

Die so verheißungsvolle Globalisierung hat auch ihre Schattenseiten. So steht die Schattenglobalisierung in direkter Wechselwirkung mit der Globalisierung. „Die beiden Sphären der gegenwärtigen Globalisierung sind jedoch durch symbiotische Tauschprozesse, das Einschleusen schattenwirtschaftlicher Produkte in die Welt rechtstaatlichen Wohlstands miteinander verschränkt.“ Schattenwirtschaften lassen Lebenswelten jenseits von Staatlichkeit entstehen.

Da die Globalisierung und ihre Schattenglobalisierung sich gegenseitig beeinflussen, oder gar bedingen, und die Weltwirtschaft gleichermaßen mit der Schattenweltwirtschaft in stetiger Interaktion steht, kann ein direkter Zusammenhang zwischen diesen Sphären behauptet werden. Die Weltwirtschaft hat drei Sphären, die reguläre, die informelle und die kriminelle Ökonomie, die miteinander interagieren.

Dieses Zusammenspiel der weltwirtschaftlichen Sphären hat insbesondere in Bezug auf die Privatisierung und Kommerzialisierung von Gewalt verheerende Auswirkungen.

I.II.V. KRIEGSÖKONOMIE

Die Neoliberalisierung von Gewalt führt zur Entstehung von Kriegsökonomien. Kriegsökonomien sind durchgängig ein Teil der Weltwirtschaft, beziehungsweise diese Einbindung in den Globalisierungsprozess ist eine notwendige Voraussetzung für bewaffnete Konflikte.

Der globale neoliberale Trend zu Privatisierung und Kommerzialisierung bewirkt auch einen Wandel der Formen von Kriegsführung. Die Kriegsführung wird zunehmend an private Unternehmen ausgelagert, im Zuge dessen vollzieht sich eine allmähliche Kommerzialisierung von Gewalt. Das führt zur Entstehung von Gewaltmärkten und Kriegsökonomien. Die Neoliberalisierung führt im „Kriegssektor“ einerseits zu einer Entpolitisierung, da der Staat zunehmend private Gewaltunternehmen zulässt, die vor allem gewinnorientiert arbeiten, das heißt nicht aus politischen sondern aus privatwirtschaftlichen Interessen handeln. Auf der anderen Seite erhält die Kriegsführung dadurch ihren politischen Charakter, denn Privatarmeen verteidigen die Interessen ihrer Auftraggeber, das heißt des Großkapitals, des Staates und des Establishments. In dieser neuen Kriegsordnung werden private Militärunternehmen gezielt von Staaten und Eliten eingesetzt um Herrschaft zu sichern.

Es ist die vom Westen aus betriebene Globalisierung des neoliberalen Kapitalismus, welche in den Peripherien dieses Systems zu Neuen Kriegen führt. Dieses System erzeugt wirtschaftliche und soziale Asymmetrien, die sich im Ausbruch von Kriegen äußern, in denen sich Warlords in ausgeschlachteten Staatsruinen Konkurrenzkämpfe um humanitäre Hilfe, Bodenschätze oder die Kontrolle des Drogenhandels liefern.

Die Betrachtung bewaffneter Konflikte als ökonomische Prozesse, der kriegsökonomische als ein Blickwinkel, der andere nicht ausschließen soll, könnte zum Verständnis beitragen, denn er schützt davor allzu leicht von politischer Inszenierung des Kampfgeschehens getäuscht zu werden. Bei der Radikalisierung von ethnischen, religiösen und sozialräumlichen Gruppenidentitäten im Verlauf eines Konfliktes handelt es sich um instrumentelle Konstruktionen, bei denen Ressourcenkonkurrenz eine zentrale Rolle spielt.

Privatisierung und Kommerzialisierung von Gewalt Durch Privatisierung von Gewalt wird Sicherheit, wie viele andere öffentliche Güter, zur Ware. Das bedeutet, dass Sicherheit gekauft werden kann und somit die individuelle Kaufkraft über die Erwerbsmöglichkeiten und den Zugang zu Sicherheit entscheidet.

Das Phänomen der Privaten militärischen Unternehmen das zahlen-, beschäftigungs- und umsatzmäßig in rasantem Wachstum begriffen ist stellt eine (Teil-)Privatisierung des staatlichen Gewaltmonopols dar. Im Kontext mit der Globalisierung stellt es auch eine – kostengünstige – Form des Outsourcing von Kompetenzen des Staates dar.

Der Einsatz privatisierter Gewalt wird in erheblichem Umfang vom Westen forciert. „Besonders deutlich wird dies in Entwicklungen, die sich in der US-Armee abzeichnen. Diese schafft sich selbst privatisierte Bestandteile, welche die Kriegsführung vermarktwirtschaflichen.“ Die USA fördern gezielt den Aufbau von privaten Militärunternehmen. Diese werden fast ausschließlich von ehemaligen Generälen und Berufssoldaten der US Army oder Absolventen amerikanischer Militärschulen gegründet, und stehen dem gemäß auch in engem Kontakt zu diesen Einrichtungen.

I.II.VI. AKTEURE DER BANDENKRIEGE - Bünde, Banden und Banditen

Die Akteure der Bandenkriege sind etwa Guerillas, Partisanen, paramilitärische Verbände, Private Militärische Unternehmen, Mafia, Terroristen, aber auch ethnische Gruppierungen, Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften, Patriotenvereine, Skandalpresse, Lobbies und Wirtschaftsverbände. Die Übergänge zwischen legalen und illegalen Banden sind fließend. Ebenso gibt keine klare Grenze zwischen den nicht-staatlichen Banden und staatlichen Organisationen.

Zweiter Teil: THEORIEGELEITETE AREASTUDY

II. KOLUMBIEN

Seit über hundert Jahren herrscht Krieg in Kolumbien. „Die kolumbianische Oberschicht reagiert auf soziale Widersprüche seit über 180 Jahren konsequent mit Repression, die oft die Ausmaße blanken Terrors hat (…).“ Kolumbien hat mit über 70 Toten pro 10.000 Einwohner weltweit die höchste Mordrate. Allein die Violencia forderte an die 300.000 Tote. Zwischen 1988 und 1995 sind in Kolumbien 6.177 Menschen aus politischen und weitere 10.556 aus wahrscheinlich politischen Gründen ermordet worden. 2.459 Personen wurden Opfer „sozialer Säuberungen“, wie sie Polizei und Paramilitärs durchführen, 1.451 Personen verschwanden. Im Jahre 2002 wurden 544 Massaker mit 2.447 Toten, 4.512 politische Morde, 744 Verschwundene und 734 willkürliche Verhaftungen registriert. Das Morden in Kolumbien kann bloß im Zusammenhang mit der politischen Situation verstanden werden.

II.I. HISTORISCHE ENTWICKLUNG DES KONFLIKTS

Die Gewaltspirale in Kolumbien dreht sich weiter, und immer schneller. Der Konflikt nimmt historisch gesehen im Zeitalter des Neoliberalismus eine neue Dimension an, der Konflikt hat jedoch historische Ursprünge. In der geschichtlichen Entwicklung des Landes können mehrere dem Konflikt zu Grunde liegende Faktoren identifiziert werden.

Zunächst bestanden seit den 40ern des 19.Jahrhunderts zwei Parteien, die Konservative und die Liberale Partei, daraus entstand nach der Konsolidierung des Nationalstaates ein Zweiparteiensystem mit Parteizugehörigkeit qua Geburt, politischer Exklusion und Kriminalisierung jeglichen Versuchs politischen Engagements übriger Bevölkerungsschichten. Daraus entwickelte sich eine konservative Hegemoniestruktur verbunden mit der Installation der kirchlichen Macht (Bildungsmonopol, Staatsreligion), die anstelle der schwächlichen Armee die Funktion des Stabilisators übernahm.

Im Übrigen spielen wirtschaftliche Faktoren eine Rolle. So etwa hemmte die geografische Vierteilung des Landes durch die beiden Flüsse und die Kordillerenketten die Entstehung eines Binnenmarktes. Gleichzeitig bieten diese geografischen Gegebenheiten das optimale Gelände für eine Guerillastrategie. Die kolumbianische Wirtschaft blieb, aufgrund seiner liberalen Prägung, auch nach der Weltwirtschaftskrise 1929 exportorientiert. „Die Hauptursache für diese ökonomische Entwicklung findet sich in dem Fehlen eines populistischen Überbaus für eine veränderte Form der Kapitalakkumulation.“ Während es in anderen lateinamerikanischen Ländern, infolge der Depression entstandenen, populistischen Bewegungen gelang die (urbane) Bevölkerung in das politische System zu integrieren und ein importsubstituierendes Industrialisierungsmodell durchzusetzen, scheiterte die gaitanische (nach ihrem Führer benannte) Bewegung in Kolumbien.

Der Bürgerkrieg (1948-53)

Im Jahre 1948 brach, nach der Ermordung des Anführers dieser Bewegung und linken Präsidentschaftskandidaten J.E.Gaitan durch Handlanger der traditionellen Oligarchie, in Bogota ein Volksaufstand, bekannt als Bogotazo, aus. Da es an einer politischen Organisation mangelte, führte der Aufstand nicht zur Revolution und die konservative Regierung konnte in ihre Machtposition zurückkehren. Die Revolte sollte nicht unbeantwortet bleiben. Es folgte ein Gemetzel, welches das Land in einem mehrjährigen Blutbad versenkte und in Kolumbien nur als la violencia (die Gewalt) bezeichnet wird. Unter dem konservativen Präsidenten Laureano Gomez veranstalteten Polizei und pajaros, von der Regierung finanzierte Banden, unzählige Massaker. Mehrheitlich liberale oder kommunistische Dörfer wurden überfallen, verwüstet und die Bevölkerung ermordet, Gewerkschafter und Mitglieder der Kommunistischen Partei umgebracht, der Staatsapparat von Liberalen gesäubert. Zur Selbstverteidigung gegen das staatlich gedeckte Morden bildeten sich im ganzen Land Guerillas. Der Bürgerkrieg kostete etwa 300.000 Menschenleben und wurde erst durch den Militärputsch 1953 mehr oder weniger beendet.

Entstehung der Guerillas und der Paramilitärs

In der Violencia ist der Ursprung der paramilitärischen Todesschwadronen zu finden, die von Großgrundbesitzern als private Armee für die Vertreibung der Bauern und Bäuerinnen eingesetzt wurde. Als Konsequenz daraus, hat der bäuerliche Widerstand gleichfalls hier seine Wurzeln. Die bäuerlichen Selbstverteidigungseinheiten wurden in der Phase der Violencia radikalisiert und später politisiert. In diesem Kontext entstand im Jahre 1964 auch die FARC-EP (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia del Pueblo – Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens-Volksheer), die aus einem Zusammenschluss von Bauernselbstverteidigungseinheiten hervorging. In der Folge gründete sich die FARC als Volksarmee, sie verstand sich als der bewaffnete Arm der kolumbianischen KP. Zur selben Zeit gründete sich das ELN (Ejercito de Liberacion Nacional – Nationales Befreiungsheer), das hauptsächlich von der kubanischen Revolution inspiriert war, als klassisch guevaristische Guerilla. Außer diesen beiden stärksten Guerillas, die bis heute bestehen, entstanden eine Reihe kleinere Partisanenorganisationen (unter anderen die M-19). Obgleich die Guerillas die Oligarchie in Bedrängnis brachten, schienen sie nicht in der Lage zu sein die Machtfrage zu stellen und so blieb das politische System in Kolumbien weitgehend intakt.

In den achtziger Jahren bildeten sich mit dem Paramilitarismus und dem Drogenhandel zwei Faktoren heraus, welche zur Eskalation des Bürgerkrieges maßgeblich beitrugen. Das Ziel der paramilitärischen Todesschwadronen ist die physische Vernichtung sozialer Bewegungen und jeglicher Art von Opposition. Die paramilitärischen Truppen wurden unterstützt von einer Allianz aus Viehzüchtern, multinationalen Unternehmen und der Armee. Es handelt sich daher beim Paramilitarismus in Kolumbien keineswegs um eine entstaatlichte Form der Kriegsführung, sondern vielmehr um eine in sich widersprüchliche Form des Outsourcings von Militäroperationen durch einen überlasteten Staat. Die Massaker an der Zivilbevölkerung und Opposition wurden von der Armee geduldet, beziehungsweise in koordinierten Operationen durchgeführt. Der Paramilitarismus führte infolge der immer unüberschaubareren Auseinandersetzungen zur schrittweisen Entpolitisierung der kolumbianischen Gesellschaft.

Heute sind die ultrarechten Todesschwadronen in der Dachorganisation AUC (Autodefensas Unidas de Colombia – Vereinte Selbstverteidigungskräfte Kolumbiens) organisiert, zählen über 12.000 Personen, werden von dem Warlord Carlos Castano angeführt und finanzieren sich zu 70 Prozent aus Drogengeschäften, hinzu kommen Zahlungen diverser Unternehmen.

Drogenbourgeoisie und Paramilitär

In den Andenländern Peru und Bolivien wachsen eigentlich potentere Kokapflanzen als in Kolumbien, nichtsdestotrotz hat sich die Hauptindustrie zur Verarbeitung der Kokapaste in Kolumbien angesiedelt. In Kolumbien bestanden aufgrund der geostrategischen Lage des Landes bereits alte Schmugglerringe mit Erfahrung im Drogenhandel, die zahlreichen kolumbianischen Einwanderer in die USA waren die Voraussetzung für ein Verteilungsnetzwerk. Außerdem bot der Bürgerkrieg in dem territorial zersplitterten Land optimale Rahmenbedingungen für den Drogenhandel.

In den Achtzigern entstanden zwei Drogenkartelle (Cali und Medellin), die den Handel monopolisierten und ihre Konkurrenzkämpfe auf dem illegalen Markt mittels Gewalt austrugen. Es entstand infolge in den Zentren der Drogenindustrie eine regelrechte Todesindustrie. Anfang der neunziger Jahre operierten allein in Medellin 300 Jugendbanden und mindestens 5.000 Sicarios, wie die (jugendlichen) Killer in Kolumbien genannt werden, und zahlreiche Vermittlungsagenturen. Der Drogenkrieg führte schließlich zur Eskalation der Gewalt, als sich dann Verknüpfungen zwischen dem Drogenhandel und bewaffneten Gruppen bildeten.

Nach der Zerschlagung der großen Drogenkartelle fächerte sich der Drogenmarkt auf, ohne jedoch den Einfluss der Drogenbourgeoisie schwinden zu lassen. Dieselbe spielt bis heute eine bedeutsame Rolle im kolumbianischen Konflikt, sie verfügt über etwa 30 Prozent des gesamten kolumbianischen Vermögens , unterhält enge Kontakte zu Regierung und Paramilitär und mischt ebenso durch systematische Korruption und Ermordungen in der Politik und im Bürgerkrieg mit.

Die Achtziger brachten eine andauernde Eskalation des Konflikts, die lateinamerikanische Schuldenkrise im Jahre 1982 und in Folge dessen Verhandlungsversuche zwischen Staat und Guerilla. Auf gescheiterte Friedensverhandlungen folgten eine umfassende Restauration des Zweiparteienregimes und neoliberale Reformen. Die Neunziger brachten eine Spendenaffäre der Regierung Samper durch Drogengelder und eine Stärkung der Guerilla durch ein Heer neuer Freiwilliger – als Reaktion auf neoliberale Reformen -, die daraufhin begann direkt Militärbasen zu attackieren.

Der Plan Colombia

Ende der Neunziger begann die Regierung unter Pastrana erneut Friedensverhandlungen mit der Guerilla. Es wurde eine entmilitarisierte Zone für die Verhandlungen mit der FARC-EP eingerichtet. Zur selben Zeit heckte die Regierung Pastrana den so genannten Plan Colombia aus. Dieser, 2000 von der Pastrana-Regierung beschlossene, Plan ist ein Großprojekt mit einem Budget von über 7,5 Milliarden US-Dollar, das angeblich den Drogenhandel bekämpfen und gleichzeitig die Wirtschaft ankurbeln will. Die US-Administration gelangte zwischenzeitlich zu der Einsicht, dass ein militärisches Eingreifen in Kolumbien notwendig werden würde, um die us-amerikanischen Interessen auf dem lateinamerikanischen Subkontinent abzusichern. Die USA unterstützen den Plan mit über 1,5 Milliarden Dollar. Von den 7,5 Milliarden Dollar flossen 90% in Polizei- und Militärtöpfe, während alternative sozioökonomische Projekte und Justiz spärlich ausgingen. Der Plan Colombia gab eine klare Richtung zu einer militärischen Lösung des Konflikts, einer harten neoliberalen Wirtschaftspolitik, sowie einer gewaltsamen Lösung des Drogenproblems an. In der Folge gerieten die Friedensverhandlungen ins Stocken.

Das Engagement der US-Regierung im kolumbianischen Konflikt muss auch vor dem Hintergrund der Freihandelspläne der USA gesehen werden. Geplant ist ein gesamtamerikanisches Großprojekt, die Freihandelszone ALCA (Area de Libre Comercio de las Americas). Kolumbien wäre wegen seiner geografischen Lage eine Drehscheibe des Projekts, denn alle Landtransportwege zwischen Nord- und Südamerika führen durch Kolumbien.

Gewaltkreisläufe

Den Gewaltkreisläufen in Kolumbien liegen verschiedene Ursachen zu Grunde. Einerseits finden sich Ursprünge der Gewaltspirale in der Logik des politischen Regimes, dessen einzige Antwort auf soziale Konflikte Gewalt ist. „Die Situation in Kolumbien ist eng verknüpft mit den sozialen Widersprüchen und der spezifischen Form von Repression und Herrschaftssicherung, wie sie die kolumbianische Oberschicht seit langem ausübt. Die Gewalt von oben besitzt eine Schrittmacherfunktion, sie hebt moralische Grenzen auf und beschleunigt die soziale Verrohung.“ Diese Gewalt von oben erzeugt auch Widerstand. Nichtsdestotrotz bleibt der Staat in Kolumbien erster Aggressor. „Natürlich gibt es im kolumbianischen Labyrinth auch andere Protagonisten der Gewalt – Familienväter, betrunkene Männer, Kriminelle, Guerilleros, einfache Jugendliche -, aber nur drei Akteure, die Folter, Massaker und andere schwere Kriegsverbrechen systematisch zur Einschüchterung einsetzen und damit alle moralischen Schranken beseitigt haben: Armee, Paramilitärs und Drogenmafia und dies (…) oft in Tateinheit.“
Zum systematischen Einsatz außerlegaler Exekutionen kommt erschwerend der Drogenhandel, der zur gewalttätigen Aneignung von Märkten und Profiten verlockt.

Vom Bürgerkrieg zum Bandenkrieg

Der Bürgerkrieg in Kolumbien war ohnehin schon recht verwickelt, aufgrund der Tatsache dass der Krieg nicht ausschließlich zwischen herrschender Regierung und oppositioneller Guerilla ausgetragen wurde, sondern auch Paramilitärs und Mafia mitmischen. Überdies verkomplizieren die wechselseitigen Verbindungen zwischen der herrschenden Elite, der Drogenbourgeoisie und dem Paramilitarismus den Konflikt und machen ihn noch undurchsichtiger. Es gab mehr als einen Fall in dem der Regierung Narco-Verbindungen nachgewiesen werden konnten (Regierung Samper, als auch Uribe). Ebenso gab es zahlreiche gemeinsame Operationen von Armee und Paramilitär, die ihre Massaker koordinieren. Die Paramilitärs pflegen wiederum enge Kontakte zum Drogenhandel und kontrollieren mittlerweile etwa 70 Prozent der Drogenexporte. Im Laufe des letzten Jahrzehnts erschienen im Gewirr des ohnedies schon kaum überschaubaren kolumbianischen Konflikts neue Protagonisten, die eine immer stärkere Rolle einnehmen. Die bedeutendsten dieser hinzugekommenen Akteure sind einerseits us-amerikanische, die US-Army, die DEA (US Drug Enforcement Administration), die CIA, andererseits private Unternehmen, wie PMCs und transnationale Konzerne. Durch die Intervention einer Reihe von parastaatlichen, ausländischen und privaten Akteure in den Bürgerkrieg, nimmt dieser mehr und mehr die Gestalt eines Bandenkrieges an.

II.II. DER WANDEL DES KOLUMBIANISCHEN KONFLIKTS

Der Bürgerkrieg in Kolumbien wandelte sich im Laufe der letzten Jahrzehnte allmählich in einen Bandenkrieg . Durch die Beteiligung parastaatlicher Akteure und die schleichende Invasion auswärtiger Truppen, unter Bedingungen der Kommerzialisierung von Gewalt und Ökonomisierung der Kriegsführung, fand eine Metamorphose des kolumbianischen Konflikts statt.

Privatisierung und Kommerzialisierung der Kriegsführung In Kolumbien fand schon in den letzten Jahrzehnten eine verstärkte Auslagerung staatlicher Militär- und Repressionsaufgaben an Paramilitärs und so genannte PMCs (Private Military Companies – Private Militärische Unternehmen) statt. Die Durchsetzung staatlicher und privatkapitalistischer Interessen wurde in kontrollierter Form an private Gewaltunternehmer übertragen. Das entspricht der internationalen Tendenz zur Privatisierung und Kommerzialisierung von Gewalt und Kriegsführung, außergewöhnlich im kolumbianischen Konflikt ist jedoch wie die Vielzahl an staatlichen und nichtstaatlichen Gewaltakteuren in allen möglichen und unmöglichen Zusammenstellungen kollaborieren. „Kolumbien stellt seit 20 Jahren ein Labor für privatisierte Kriegsführung dar. Politik, Armee, Polizei, Drogenbusiness, Viehzüchter, Paramilitärs, US Army, US-Geheimdienste, die US-Drogenbehörde DEA, transnationale Konzerne und PMCs kooperieren in wechselnden Konstellationen, um ihre gemeinsamen Interessen gegen Bauernorganisationen, Gewerkschaften, soziale Bewegungen und vor allem die stetig wachsenden bewaffneten Aufstandsbewegungen durchzusetzen.“

II.III. NEUE GEWALTAKTEURE IM KOLUMBIANISCHEN KONFLIKT

Die schleichende US-Intervention

Schon seit den Neunzigern engagierten sich die Vereinigten Staaten in Kolumbien bei der Drogenbekämpfung. Dabei setzten sie stets auf eine gewaltsame Lösung der Drogenproblematik, gleichermaßen auf eine militärische Lösung des politischen Konflikts in Kolumbien. In den vergangenen Jahren drohten sie gar wiederholt ein direktes Eingreifen an. Ein Einmarsch der US-Armee blieb bislang noch aus, aber die us-amerikanische Invasion hat, schleichend, schon begonnen.

US-Militärs stehen der kolumbianischen Armee als Berater im „Kampf gegen Drogen“ bei. Außerdem stellen die USA ein Truppenkontingent von etwa 200 Militärangehörigen (im Jahr 1999, bei steigender Tendenz) zur Unterstützung, hinzu kommen 100 Agenten der CIA und der Antidrogenbehörde DEA. Weitere 15.000 US-Soldaten verschiedener Einheiten sind 2000 auf Grenzstaaten (außer Venezuela) und Karibikländer verteilt worden. Seit Januar 2003 befinden sich weitere 70 us-amerikanische Soldaten der Eliteeinheit Green Berrets in der Region Arauca, um kolumbianische Soldaten, die die Pipeline Cano Limon-Covenas schützen sollen, auszubilden. Die US-Streitkräfte übernehmen eine immer aktivere Rolle vor Ort. Die Aufklärungsflugzeuge der US Air Force und die US-Radarstationen in Kolumbien, die ursprünglich der Drogenbekämpfung dienen sollten, geben seit 1999 Informationen über die Bewegungen der Guerilla weiter. Seit 2001 dient die Überwachung ganz offiziell der „Terrorbekämpfung“. Gleichzeitig wurde die Beschränkung der Nutzung von US-Kriegsgerät auf die Drogenbekämpfung aufgehoben, und können nun auch gegen „illegale bewaffnete Gruppen“ eingesetzt werden.

„Über den Plan Colombia und andere Maßnahmen flossen seit 2000 über 2,5 Mrd. Dollar US-Militärhilfe zur vermeintlichen Drogenbekämpfung ins Land.“ Dass der Plan Colombia fast ausschließlich der Aufrüstung der Armee diente, während die Drogenbekämpfung eigentlich eine Angelegenheit der Polizei ist und überdies eine militärische Zerschlagung des weitläufig verästelten Drogenbusiness schlicht unmöglich ist, legt den Verdacht nahe dass die US-Regierung auch anderwärtige Interessen in Kolumbien verfolgt. Zeitgleich erschien die These der Narcoguerilla, die einen propagandistischen Zusammenhang zwischen Guerilla und Drogenbusiness schaffen wollte, um ein militärisches Vorgehen gegen die Guerillas, als Profiteure des Drogenhandels, im Zuge der Drogenbekämpfung zu rechtfertigen.

Nach dem 11. September 2001 wurde die Militärhilfe für Kolumbien im Rahmen von „Sonderfinanzierungen für den Antiterrorkampf“ um zusätzliche 35 Millionen US-Dollar aufgestockt. 2003 folgten im Rahmen der „Regionalen Andeninitiative“ 439 Millionen Dollar, 75 Prozent davon für das Militär, und 120 Millionen Dollar „Antidrogenunterstützung“ durch das Colombia Project.

Privat Military Companies (PMCs –Private Militärische Unternehmen) Die neoliberale Globalisierung schuf die Bedingungen für die Gedeihung privater militärischer Unternehmen. Diese Unternehmen bieten militärische Dienstleistungen an, sie haben eine feste Organisationsstruktur und sind privatwirtschaftliche Betriebe. Die Tätigkeitsfelder von PMCs sind etwa Kampfeinsätze und operative Unterstützung, militärische Beratung und Training, Waffenlieferung- und Wartung, Informationssammlung und –aufbereitung, sowie logistische Unterstützung. Erste PMCs wurden zwar bereits Ende der 1960er gegründet, zu einer florierenden Branche, in der eine PMC neben der anderen aus dem Boden schießt, konnte es aber erst im Kontext mit der Globalisierung des neoliberalen Kapitalismus und dem dadurch eingeleiteten Wandel in der Kriegsführung kommen.

Auftraggeber der PMCs sind oftmals Regierungen, welche sich dieser bedienen wenn politische Argumente gegen eine Entsendung staatlicher Streitkräfte sprechen. Was dazu führen kann, dass die demokratische Kontrolle untergraben wird.

Mittlerweile sind in Kolumbien etwa ein Dutzend, von Regierung, Pentagon und Privatfirmen beauftragte, PMCs tätig. Der Sektor der privaten Sicherheitsdienste in Kolumbien soll mittlerweile 160.000 Beschäftigte zählen.

In Kolumbien anzutreffen sind dergleichen allerlei, die am meisten in das Kriegstreiben involvierten sind jedoch Air Scan, DynCorp und MPRI. Die PMC-Angestellten sind meist ehemalige Angehörige von US-Eliteeinheiten und Ex-Militärs aus anderen Ländern.

Privatarmeen und ihre Auftraggeber

Die Aufraggeber der PMCs, die in Kolumbien agieren, sind vor allem US-Behörden. Sie werden meist direkt vom Pentagon oder Geheimdiensten beauftragt und bezahlt, arbeiten für die DEA, US-Geheimdienste, aber ebenso für private Unternehmen, kolumbianische Polizei und Militär. Durch den Einsatz von PMCs erhalten die USA direkten Zugang zum Kampfgebiet, und können gleichzeitig die Beschränkung der Einsatzkräfte, die für Kolumbien bei 400 US-Militärs plus 400 US-Zivilisten liegt, umgehen indem sie ausländische PMC-Mitarbeiter anstellen. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese weniger Aufsehen erregen als die Entsendung von staatlichen Streitkräften und die Öffentlichkeit, sowohl in den USA als auch in Kolumbien, auf Distanz gehalten werden kann. Da PMCs zumeist direkt aus den USA, vom Pentagon oder über Geheimdienste, beauftragt und bezahlt werden, bietet das kolumbianischen Regierungsinstitutionen den Vorteil, erklären zu können, dass sie nicht über deren Einsätze informiert seien.

In Kolumbien ist der Einsatz von PMCs und Paramilitärs für privatkapitalistische Interessen weit verbreitet. „Da Transnationale Konzerne (TNCs) „Investitionssicherheit“ benötigen, arbeiten sie (in Kriegssituationen) mit den Streitkräften zusammen und setzen PMCs ein um ihre Anlagen zu schützen und unmittelbar in den Krieg einzugreifen.“ In Kolumbien sind viele solche Fälle bekannt, in denen Transnationale Konzerne mit Paramilitärs, Brigaden der kolumbianischen Armee und PMCs gemeinsame Massaker an der Bevölkerung veranstalten.

Die Konzerne versorgen die AUC mit Geld, Lebensmittel und Treibstoff, die als Gegenleistung Gewerkschafter foltert und ermordet. Die Vorwürfe betreffen einige TNCs, etwa den Erdölkonzern Texaco, den Schweizer Multi Nestlé und Coca-Cola. Paramilitärchef Carlos Castano gibt unumwunden zu: „Wir töten Gewerkschafter weil sie die Leute vom Arbeiten abhalten.“

In gleichem Maße bedienen sich die Konzerne privatisierter Gewalt zu ihren Diensten. Sie beauftragen PMCs mit dem Schutz ihrer Anlagen und der Erhaltung des Betriebsfriedens. Die schwersten Vorwürfe diesbezüglich richten sich gegen Erdöl- und Goldmultis wie Corona Goldfields, Occidental (Oxy) und British Petroleum (BP). Die Aktivitäten der PMCs umfassen die Überwachung der Förderanlagen und Pipelines, Bombardement von Guerillaeinheiten aus Kampfhubschraubern, Besprühungen vermeintlicher Koka-Felder und nachweislich auch anderer Gebiete mit Herbiziden und Pestiziden aus der Luft, und direkte Kampfeinsätze.

Der Narco-Para-Staat

„Das Outsourcing des schmutzigen Krieges hat für die Regierung deutliche Vorteile. Da die Paramilitärs als nicht-staatliche Akteure gelten, erscheint Kolumbien als ein von vielen Seiten bedrohter Staat, eine neutrale Macht, die von links und rechts unter Druck gesetzt wird. So ist Kolumbien eine international anerkannte Demokratie, obwohl hinter der Fassade ein Narco-Paramilitärstaat steht, in dem jährlich mehr Menschen aus politischen Gründen ermordet werden als während der 17 Jahre chilenischer Militärdiktatur.“

Kolumbiens Präsident der rechtsextreme Alvaro Uribe, der im Jahre 2002 sein Amt antrat, pflegt seit 1981 intensive Kontakte zu Drogenmafia und Paramilitärs. Sein Vater war Drogenunternehmer, seine Wahlkampfbüros befanden sich zum Teil in AUC-Camps und die AUC feierte ihn als „ihren Kandidaten“. „Nach fünf Jahrzehnten gelang es schließlich dem blutigsten Flügel der rechtsextremen Oligarchie die Staatsmacht zu erobern und den Präsidenten zu stellen.“ (Wobei die Wahlergebnisse aufgrund von Wahlbetrug umstritten sind.) Uribe setzt auf eine Intensivierung des Krieges, verhängte fünf Tage nach Amtsantritt den Ausnahmezustand, richtete „Sonderzonen“ für die direkte Überwachung der Armee ein und begann „Friedensverhandlungen“ mit der AUC. Die Uribe-Regierung verabschiedete per Dekret ein Reformbündel mit neoliberalen Wirtschaftsreformen bei Einschränkung der Bürgerrechte und gleichzeitiger Forcierung der Kriegsdynamik.

Mehr Blut für Öl

Kolumbien ist ein reiches Land. Kolumbien ist reich an Naturressourcen, wie Erdöl, Kohle, Gold, Smaragde, Wasser und Biodiversität. Neben den beachtlichen Erdöl- und Smaragdförderungen gibt es in Kolumbien riesige Rohstoffvorkommen, die aufgrund des Bürgerkrieges und der Guerillaaktivitäten noch nicht erschlossen werden konnten.

Überdies ist Kolumbien der fünftgrößte Erdöllieferant der USA. Der private US-Geheimdienstservice Stratfor stellte Ende 2002 fest, „dass die höchste Priorität der Bush-Administration der Schutz der Erdölregionen von Kolumbien ist (…), damit US-Unternehmen Bohrungen unter sicheren Bedingungen durchführen können.“

Äußerst bedeutsam ist außerdem die geografische Lage des Landes, im Hinblick auf wirtschaftliche Interessen bezüglich der Freihandelszone, aber auch aus politischer und geostrategischer Sicht. Denn Kolumbien ist gleichermaßen ein Knotenpunkt von Handelsrouten, wie auch von strategischer Bedeutung für die USA. „Angesichts der für die USA unvorteilhaften politischen Entwicklung in der Region (Wahlsiege von Chavez in Venezuela, Lula in Brasilien, Gutierrez in Ecuador und eine starke Bewegung in Bolivien) ist ihr Interesse an einer militärischen Präsenz groß.“

II.IV. DAS KOLUMBIANISCHE CHAMÄLEON – DIE GESTALTEN DES BANDENKRIEGES

In Kolumbien herrscht Krieg. Aber es ist nicht nur ein Krieg, es ist eine Vielzahl von Konflikten und Kriegen, die ineinander verfilzt und verwickelt sind, sich stetig weiter verwirren und schließlich einen grässlichen Filzknäuel der Gewalt ergeben.

„Der Drogenhandel und die mit ihm verbündeten oder durch ihn geschützten Kräfte bestimmten die Dynamik der gesamten kolumbianischen Konfliktsituation und haben zu einer Feudalisierung oder „Kartellisierung“ des Krieges geführt, sowie zu einer buchstäblichen Pulverisierung der Politik, hinter der man immer weniger ein einheitliches Prinzip wahrnehmen kann. Wir können daher mit etwas Übertreibung sagen, dass es Kolumbien während des letzten Jahrzehnts verabsäumte, den Krieg rechtzeitig zu beenden und heute nicht mehr weiß, wie viele Kriege es schon gibt.“

Vom Drogenkrieg zum Antidrogenkrieg

„Das Drogengeschäft gehört neben dem Waffen- und dem Ölgeschäft zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen. In Kolumbien ist der Drogenhandel der dynamischste Wirtschaftsfaktor. Die Großbanken profitieren von der Geldwäsche der Narco-Dollars, das Großkapital verdient am Handel der Vorprodukte für die Kokainherstellung und am Transport.“ Kokain ist eines der wenigen landwirtschaftlichen Exportprodukte, welches vom Anbau über die Verarbeitung bis zu Vertrieb nicht von transnationalen Konzernen aus den Industrieländern kontrolliert wird.

Der Drogenmarkt ist ein ogliopolistischer Markt. „Das Fehlen juristischer Sicherheiten im Geschäftsverkehr und die hohen Gewinnspannen, die beide aus dem illegalen Status des Produkts resultieren, unterscheidet Kokain (und andere Drogen) von anderen Produkten. Gewalt erscheint daher aus unternehmerischer Sicht als ein notwendiges Mittel zur Regulierung des Handels.“ Daraus entwickelte sich in einigen kolumbianischen Städten eine Todesindustrie. Die Gewalteskalationen die mit dem Drogenhandel in Zusammenhang stehen wurden einst, zu Zeiten der großen Kartelle, unter den Begriff Drogenkrieg subsumiert. Der Drogenkrieg entflammte nicht lediglich in Kolumbien, sondern brachte durch den Drogenexport, der zum Großteil in die USA führt, Konfliktherde nach Nordamerika. Die Vereinigten Staaten erklärten in den 1980ern die Drogenbekämpfung zu einer vorrangigen Aufgabe des Pentagons. In den Folgejahren sahen sie sich gezwungen, den Drogen den Krieg zu erklären und verkündeten pompös den weltweiten „Antidrogenkrieg“, in den seither jedes Jahr Milliarden von US-Dollar gepumpt werden.

Unter dem Vorwand der Drogenbekämpfung pumpt die US-Regierung weiterhin Geld in den Bürgerkrieg in Kolumbien. Die Erfindung der Narcoguerilla, die behauptet daß die kolumbianischen Guerillabewegungen in den Drogenhandel involviert sind, dient der Legitimation des Eingreifens der US-Streitkräfte im Gewande der Drogenbekämpfung. Während die Kontakte von politischem Establishment, Armee und Paramilitär zum Drogenbusiness erwiesen sind, handelt es sich bei den Vorwürfen gegenüber der Guerilla um bloße Unterstellungen. Das ELN bezieht keinerlei Gelder aus dem Drogengeschäft, die FARC besteuert in den von ihr kontrollierten Gebieten lediglich die Geschäfte der Händler.
In den letzten Jahren wurde diese Behauptung noch radikalisiert, und die vermeintlichen Narcoguerillas sind mittlerweile „Drogenterroristen“.

Antiterrorkrieg

Damit eröffnet sich eine neue Dimension des kolumbianischen Konflikts. Im Gefolge des 11.Septembers 2001 betrat sodann der weltweite „Antiterrorkrieg“ den Plan. Dieser hat verheerende Auswirkungen, überall auf der Welt aber auch auf den Konflikt in Kolumbien. Der Krieg gegen den Terrorismus zieht eine massive militärische Aufrüstung der USA, sowie ihrer Verbündeten im Antiterrorkrieg nach sich. Er führt zur Militarisierung sozialer und politischer Konflikte und ermöglicht durch die Gummibanddefinition von Terroristen, die sich nach Belieben der US-Regierung dehnen lässt, ein militärisches Vorgehen gegen Rebellen und „Schurkenstaaten“ jedweder Art. So auch in Kolumbien, wo die Guerillakämpfer nicht als Aktivisten im bewaffneten Widerstand gegen ein repressives Regime verstanden werden wollen, sondern in den Terroristentopf geworfen werden.

Mit einher geht die wachsende Sorge der US-Regierung hinsichtlich der jüngsten Entwicklungen auf dem lateinamerikanischen Subkontinent, speziell in Venezuela. Die venezolanische Regierung unter Chavez bezieht mit ihrer Außenpolitik eine offene Opposition gegenüber den Vereinigten Staaten. In Washington schürt dies Befürchtungen vor einer möglichen kubanisch-venezolanisch-kolumbianischen „Achse des Bösen“.

Der Kreis schließt sich

Der Bandenkrieg in Kolumbien hat viele Gestalten, ob nun Bananenkrieg indem Bananenmultis durch die Ermordung von Gewerkschaftern mittels Paramilitärs die gesamte Gewerkschaftsarbeit in den Plantagen zerschlagen, oder Coca-Cola-Krieg indem die AUC mit der Erhaltung des „Betriebsfriedens“ beauftragt ist, oder Kokakrieg in den neben Drogenmafia, Paramilitär, Armee, CIA, PMCs und weite Teile der kolumbianischen politischen Elite noch etwa 6 Millionen AmerikanerInnen als Konsumenten verwickelt sind, oder Antiterrorkrieg, der Kreislauf der Gewalt schließt den Kreis.

Dritter Teil: Schlussbemerkung

Kolumbien ist nur eines von vielen Ländern auf dieser Welt, in dem Gewalt und Krieg so alltäglich wie allgegenwärtig sind. Es ist von fundamentaler Bedeutung die Konflikte und Kriege, in Kolumbien wie überall sonst auf der Erde, nicht isoliert zu betrachten oder als einem einzelnen Land in einem Ausnahmezustand innewohnende Gewalteskalation zu denunzieren, sondern den Kontext mit zu berücksichtigen. Bei einer genaueren Betrachtung des Konfliktes in Kolumbien zeigt sich dass die Kriegsdynamik eben keine dem Land immanente Rotationskraft ist, sondern ganz im Gegenteil, vielleicht ohne externe Antriebskräfte schon zum Stillstand gekommen wäre. Die Einbindung des Konflikts in ein sich globalisierendes System des neoliberalen Kapitalismus, die Einbindung von Kriegsökonomien in die Weltwirtschaft, direkte finanzielle Investitionen von anderen Staaten und ausländischen Konzernen, all das sind Faktoren die den Konflikt forcieren. Es geht darum, zu erkennen dass Kriege im Zeitalter der Globalisierung des neoliberalen Kapitalismus stets in weltpolitischen Zusammenhängen bestehen, was wiederum bedeutet, dass auch Lösungsansätze global denken müssen.

Literatur:
  • Azzellini, Dario/Kanzleiter, Boris: „Das Unternehmen Krieg. Paramilitärs, Warlords und Privatarmeen als Akteure der Neuen Kriegsordnung“, Assoziation A, Berlin 2003
  • Kaldor, Mary: „Neue und Alte Kriege. Organisierte Gewalt im Zeitalter der Globalisierung“, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000
  • Kurtenbach, Sabine/Lock, Peter: „Kriege als (Über)Lebenswelten – Schattenglobalisierung, Kriegsökonomien und Inseln der Zivilität“, Dietz Verlag, Bonn 2004
  • Gamboa, Miguel: „Politische Theorie und Gewalt – Wege aus dem kolumbianischen Labyrinth“, Shaker Verlag, Aachen 2002
  • Lessmann, Robert: „Drogenökonomie und internationale Politik – Die Auswirkungen der Antidrogen-Politik der USA auf Bolivien und Kolumbien“, Vervuert Verlag, Frankfurt am Main 1996
  • Lessmann, Robert: „Zum Beispiel Kokain”, Lamuv Verlag, Göttingen 2001
  • Münkler, Herfried: „Über den Krieg“, Velbrück Wissenschaft, Weilerswist 2002
  • Richani, Nazih: „Systems of violence – The political economy of war and peace in colombia“, State University of New York Press, New York 2002
  • Roth, Jürgen: „Schmutzige Hände – Wie die westlichen Staaten mit der Drogenmafia kooperieren”, Bertelsmann Verlag, München 2000
  • Ruf, Werner: „Politische Ökonomie der Gewalt – Staatszerfall und die Privatisierung von Gewalt und Krieg“, Leske+Budrich, Opladen 2003
  • Sevilla, Rafael/ … : „Kolumbien – Land der Einsamkeit?“, Horlemann Verlag, Bad Honnef 1999
  • Taussig, Michael: “Law in a lawless land”, The New Press, New York 2003
  • Zelik, Raul/Azzellini, Dario: „Kolumbien – Große Geschäfte, staatlicher Terror und Aufstandsbewegung“, ISP Verlag, Köln 1999
  • Ziegler, Jean: „Die Barbaren kommen – Kapitalismus und organisiertes Verbrechen“, C.Bertelsmann, München 1998
Elektronische Literatur:
  • Materialien und Arbeitsberichte des Seminars: „Staatszerfall, Parastaatlichkeit und Bandenkriege“ bei Univ.-Prof.Dr. Hannelore Eva Kreisky – unter: http://www.evakreisky.at/2003-2004/staat-krieg/plan.php
  • Le Monde diplomatique: Die Vereinigten Staaten von Amerika – Vaterland ohne Solidarität; Sekten, Clans und Bandenkriege, http://www.monde-diplomatique.de/pm/2003/08/15.mondeText.artikel,a0033.idx (28.10.2003)
  • http://www.political-science.at/tutorien/SS02/lexikon.htm (01.11.2003) http://www.political-science.at/tutorien/SS02/VO_06-c.htm (01.11.2003)
  • Weltarchiv der Universität Kassel: /regionen/
    Neuber, Harald: „Offensive im Hinterhof“, unter: /regionen/Kolumbien/neuber4.html
    und „Low intensity war“, unter: /regionen/Kolumbien/neuber3.html
    Schmalz, Stefan: „Der kolumbianische Sonderweg – Zur Anatomie eines Bürgerkrieges“, unter: /regionen/Kolumbien/schmalz.html
    The Guardian: „Just Poppycock“, unter: /regionen/Kolumbien/drogen.html
(Wien im Dezember 2004)

* Barbara Sturn ist Studentin der Politikwissenschaft an der Universität Wien. Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine Seminararbeit, die im Rahmen des Seminars von Univ.-Prof.Dr. Hannelore Eva KREISKY "Staatszerfall, Parastaatlichkeit und Bandenkriege" (WiSe 2003/04) entstand.


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