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Syrien im Visier / In the Gunsight: Syria

oder: Ein niedlicher, kleiner Krieg / or: A Nice Little War

Von Uri Avnery

Wie schon gesagt wurde, ist es viel leichter, einen Krieg zu beginnen, als ihn zu beenden. Das Kabinett ist davon überzeugt, dass es den Krieg kontrolliert – in Wirklichkeit kontrolliert der Krieg sie. Sie haben einen Tiger bestiegen, und nun sind sie unsicher, ob sie wieder herunter kommen können, ohne dass er sie in Stücke reißt.
Der Krieg hat seine eigenen Regeln. Es passieren unerwartete Dinge, die die nächsten Schritte diktieren. Und die nächsten Schritte gehen immer in eine Richtung: Eskalation.


ES IST DIE alte Geschichte vom Glücksspieler, der verliert: er hört mit dem Spielen nicht auf. Er macht weiter, um das zu gewinnen, was er verloren hat. Er verliert weiter und spielt weiter, bis er alles verloren hat: seinen Hof, seine Frau und sein Hemd.

Das geschieht auch beim größten Glücksspiel: dem Krieg. Die Heerführer, die einen Krieg beginnen und im Sumpf stecken bleiben, sind gezwungen, immer tiefer in den Sumpf zu geraten. Das ist ein Teil der eigentlichen Essenz des Krieges: es ist unmöglich, nach einem Fehlschlag aufzuhören. Die öffentliche Meinung verlangt den versprochenen Sieg. Inkompetente Generäle müssen ihren Fehlschlag verdecken. Militärkommentatoren und andere Schreibtischstrategen verlangen eine massive Offensive. Zynische Politiker reiten oben auf der Welle. Die Regierung wird von der Flutwelle hinweggetragen, die sie selbst auslöste.

Das war es, was in der letzten Woche nach der Schlacht von Bint-Jbeil geschehen ist. (Die Araber begannen schon damit, es stolz Nasrallahgrad zu nennen.) In ganz Israel wird der Schrei laut: Geht hinein! Schneller! Weiter! Tiefer!

Einen Tag nach der blutigen Schlacht entschied sich das Kabinett für eine massive Mobilisierung der Reservisten. Wozu? Die Minister wissen es nicht. Aber das hängt nun nicht mehr von ihnen ab, auch nicht von den Generälen. Die politische und militärische Führung wird nun von den Wellen des Krieges hin und her geschleudert wie ein Boot ohne Steuer.

Wie schon gesagt wurde, ist es viel leichter, einen Krieg zu beginnen, als ihn zu beenden. Das Kabinett ist davon überzeugt, dass es den Krieg kontrolliert – in Wirklichkeit kontrolliert der Krieg sie. Sie haben einen Tiger bestiegen, und nun sind sie unsicher, ob sie wieder herunter kommen können, ohne dass er sie in Stücke reißt.

Der Krieg hat seine eigenen Regeln. Es passieren unerwartete Dinge, die die nächsten Schritte diktieren. Und die nächsten Schritte gehen immer in eine Richtung: Eskalation.

DAN HALUZ, der Vater dieses Krieges, dachte, er könne die Hisbollah mit Hilfe der Luftwaffe eliminieren, mit der raffiniertesten, wirkungsvollsten und der aller-allerbesten Luftwaffe der Welt. Ein paar Tage massiver Schläge, Tausende Tonnen von Bomben auf die Wohngebiete, Straßen, Kraftwerke und Häfen – und das wär’ es dann gewesen.

Doch, wie es sich herausstellt, war es damit nicht getan. Die Hisbollah-Raketen landeten weiter im Norden Israels, Hunderte pro Tag. Die Öffentlichkeit schrie auf. Man kam nicht um eine Bodenoffensive herum. Zunächst drangen nur kleine Eliteeinheiten hinein. Das half nichts. Dann wurden Brigaden eingesetzt – und nun werden ganze Divisionen angefordert.

Zuerst wollten sie die Hisbollah-Stellungen entlang der Grenze vernichten. Als man sah, dass dies nicht genügt, entschied man sich, die Hügel, die die Grenze beherrschen, zu erobern. Dort warteten die Hisbollahkämpfer und brachten ihnen große Verluste bei. Und die Raketen flogen weiter über die Grenze.

Nun sind die Generäle davon überzeugt, dass es keine Alternative gibt, als das ganze Gebiet bis zum Litani-Fluss zu besetzen; das sind etwa 24 km von der Grenze entfernt, um zu verhindern, dass Raketen von dort abgeschossen werden. Dann werden sie herausfinden, dass sie den Awali-Fluss, 40 km weiter drinnen, erreichen müssen - die berühmten 40 km, von denen Menachem Begin 1982 geredet hatte.

Und dann? Die israelische Armee wird sich über ein weites Gebiet verteilen und überall wird sie Guerilla-Attacken ausgesetzt sein, in der Art, die die Hisbollah auszeichnet. Die Raketen werden weiter im Norden Israels landen.

Was nun? Man kann nicht anhalten. Die öffentliche Meinung wird entschiedenere Schritte fordern. Politische Demagogen werden schreien. Die Kommentatoren werden murren. Die Leute in den Luftschutzkellern werden heulen. Die Generäle werden den Zorn zu spüren bekommen. Man kann nicht Zehntausende von Reservesoldaten unbegrenzt mobilisieren. Es ist unmöglich, eine Situation auszudehnen, in der ein Drittel des Landes gelähmt ist.

Alle verlangen, vorwärts zu stürmen. Doch wohin? Nach Beirut in den Norden? Oder nach Damaskus in den Osten?

DIE KABINETTSMINISTER rufen einstimmig: „Nein, niemals! Wir werden Syrien nicht angreifen!“ Vielleicht beabsichtigen einige tatsächlich, dies nicht zu tun. Sie träumen nicht von einem Krieg mit Syrien. Absolut nicht. Aber die Minister machen sich etwas vor, wenn sie glauben, dass sie den Krieg kontrollieren. Der Krieg kontrolliert sie.

Wenn es klar wird, dass nichts hilft, dass Hisbollah weiter kämpft und Raketen weiterhin nach Israel fliegen, wird die politische und militärische Führung dem Bankrott gegenüberstehen. Sie werden dann jemandem die Schuld geben müssen. Aber wem? Nun, natürlich Assad.

Wie ist es nur möglich, dass eine kleine „Terrororganisation“, mit zusammen nur ein paar tausend Kämpfern weiterkämpfen kann? Woher erhalten sie die Waffen? Der Finger zeigt nach Syrien.

Die Armeekommandeure bestehen darauf, dass die ganze Zeit neue Raketen von Syrien zur Hisbollah fließen. Die Straßen sind zwar ruiniert, die Brücken zerstört – doch die Waffen kommen weiter an. Die israelische Regierung fordert, dass eine internationale Truppe nicht nur entlang der israelisch-libanesischen Grenze entlang stationiert wird, sondern auch an der libanesisch-syrischen. Da wird es sicher keine lange Schlange von wartenden Freiwilligen geben.

Dann werden die Generäle verlangen, dass die Straßen und Brücken in Syrien bombardiert werden. Dafür muss aber die syrische Luftwaffe neutralisiert werden, kurz gesagt: ein wirklicher Krieg, der Auswirkungen auf den ganzen Nahen Osten haben würde.

EHUD OLMERT und Amir Peretz dachten nicht darüber nach, als sie vor 17 Tagen in Eile und leichtfertig ohne ernsthafte Debatte, ohne Prüfung anderer Optionen, ohne die Risiken zu kalkulieren, entschieden, die Hisbollah anzugreifen. Für Politiker, die keine Ahnung haben, was Krieg ist, war es eine unwiderstehliche Versuchung: es war eine klare Provokation durch die Hisbollah, und internationale Unterstützung war sicher. Was für eine wunderbare Gelegenheit! Sie taten, was nicht einmal Sharon zu tun gewagt hätte.

Dan Haluz machte ein Angebot, das nicht abgelehnt werden konnte. Ein niedlicher, kleiner Krieg. Die militärischen Pläne waren fertig und eingeübt. Der Sieg war sicher. Um so mehr, als die andere Seite kein richtiger Feind war, sondern nur eine „Terrororganisation“.

Wie sehr der Wunsch in den Herzen von Olmert und Peretz brannte, wird dadurch bestätigt, dass sie nicht einmal an den Mangel von Schutzräumen für die Bevölkerung im Norden gedacht hatten, geschweige denn an die weitreichenden wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen. Hauptsache war, schnell die Siegeskränze zu erwerben.

Sie hatten keine Zeit, ernsthaft über das Kriegsziel nachzudenken. Nun ähneln sie Bogenschützen, die ihre Pfeile auf eine leere Tafel schießen und danach die Ringe um den Pfeil ziehen. Das Kriegsziel ändert sich täglich: die Hisbollah zerstören, sie entwaffnen, sie aus dem Südlibanon vertreiben und vielleicht sie nur schwächen. Hassan Nasrallah töten. Die gefangenen Soldaten nach Hause bringen. Die Souveränität der libanesischen Regierung über den ganzen Libanon ausdehnen. Noch einmal eine neu-alte Sicherheitszone errichten, die von Israel besetzt ist. Die libanesische Armee und /oder eine internationale Truppe entlang der Grenze aufstellen. Die Abschreckung wiederherstellen. Ins Bewusstsein der Hisbollah einätzen. (Unsere Generäle lieben den Ausdruck: ins Bewusstsein einätzen. Das ist ein wunderbares, sicheres Ziel, weil es nicht gemessen werden kann.)

JE LÄNGER der niedliche, kleine Krieg dauert, umso klarer wird es, dass diese sich ändernden Ziele nicht realisierbar sind. Die herrschende Gruppe des Libanons vertritt nur eine kleine reiche und korrupte Elite. Die libanesische Armee kann und will die Hisbollah nicht bekämpfen. Die neue „Sicherheitszone“ wird den Guerillaangriffen ausgesetzt sein, und die internationale Truppe wird nicht ohne Abkommen mit der Hisbollah in dieses Gebiet hineinkommen. Und diese Guerillatruppe, die Hisbollah, kann von der israelischen Armee nicht vernichtet werden.

Das ist keine Schande. Unsere Armee ist in guter – oder besser – in schlechter Gesellschaft. Der Begriff „Guerilla“ („kleiner Krieg“) wurde in Spanien während der Besatzung des Landes durch Napoleon geprägt. Irreguläre Banden spanischer Kämpfer griffen die Besatzer an und schlugen sie. Dasselbe geschah den Russen in Afghanistan, den Franzosen in Algerien, den Briten in Palästina und in einem Dutzend anderer Kolonien, dann den Amerikanern in Vietnam und nun passiert es ihnen im Irak. Selbst wenn man annimmt, dass Dan Halutz und Udi Adam bessere Feldherren als Napoleon und seine Marschälle sind, werden sie dort keinen Erfolg haben, wo jene fehl schlugen.

Als Napoleon nicht wusste, was er als nächstes tun könnte, fiel er in Russland ein. Wenn wir die Operation nicht abbrechen, wird sie uns in einen Krieg mit Syrien führen.

Condoleezza Rice’s sturer Kampf gegen den Versuch, den Krieg zu beenden, zeigt, dass dies wirklich das Ziel der USA ist. Vom ersten Tag von George Bush’s Präsidentschaft an riefen die Neo-Cons dazu auf, Syrien zu eliminieren. Je weiter Bush in den irakischen Morast sinkt, um so mehr benötigt er Ablenkungsmanöver durch andere Abenteuer.

Übrigens: Einen Tag vor Kriegsausbruch nahm unser Minister für Infrastrukturen Binjamin Ben-Eliezer an einer Einweihungsfeier der großen Pipeline teil, die Öl aus den großen Ölfeldern am Kaspischen Meer zum türkischen Hafen Ceyhan, nahe der syrischen Grenze, bringt. Die Baku-Tiflis-Ceyhan -Pipeline meidet Russland und läuft durch Aserbeidjan und Georgien, zwei Länder, die, wie die Türkei eng mit Israel verbunden sind. Es gibt einen Plan, einen Teil des Öls von dort entlang der syrischen und libanesischen Küste nach Aschkelon zu bringen, wo eine dort bestehende Pipeline das Öl nach Eilat bringt, um in den Fernen Osten verschifft zu werden. Israel und die Türkei sollen dieses Gebiet für die USA sichern.

MUSS DIESES Hineinschliddern in einen Krieg mit Syrien passieren? Oder gibt es eine Alternative?

Natürlich gibt es die. Den Krieg sofort beenden!

Als Präsident Lyndon Johnson spürte, dass er im Morast von Vietnam versinken würde, fragte er seine Freunde um Rat. Einer von ihnen antwortete mit sechs Worten: „Erkläre den Sieg und hau ab!“

Das können wir auch tun. Wir sollten aufhören, in ein Verlustgeschäft zu investieren, zufrieden sein mit dem, was wir jetzt erreichen können: Z.B. ein Abkommen mit der Hisbollah erreichen, sich ein paar Kilometer von der Grenze zurückziehen, eine internationale Truppe und/ oder die libanesische Armee dort aufstellen, die Gefangenen austauschen. Olmert kann dann sagen, er habe einen großen Sieg errungen, behaupten, wir hätten bekommen, was wir wollten, hätten den Arabern eine Lektion erteilt und wir hätten nicht die Absicht gehabt, mehr zu erlangen. Nasrallah wird erklären, er habe einen großen Sieg errungen und habe dem zionistischen Feind eine Lektion erteilt, die er nicht vergessen werde, und Hisbollah stark und bewaffnet am Leben bleiben, und er habe die libanesischen Gefangenen zurückgebracht.

Das wird zwar nicht viel sein. Aber das ist es, was getan werden kann, um die Verluste zu begrenzen, wie man in der Geschäftswelt sagt.

Das könnte geschehen. Wenn Olmert schlau genug ist, sich aus der Falle herauszuziehen, bevor sie ganz zufällt. (Eine alte Volksweisheit sagt: eine schlaue Person ist die, die weiß, wie sie aus einer Falle wieder herauskommt – ein Kluger gerät gar nicht erst hinein). Und wenn Condoleezza den Befehl von ihrem Boss bekommt, dies zu gestatten.

AM 17. TAG des Krieges sollten wir erkennen, dass wir bald vor einer klaren Entscheidung stehen: entweder in einen Krieg mit Syrien zu schliddern – absichtlich oder unabsichtlich – oder ein Abkommen im Norden erreichen, das notwendigerweise die Hisbollah und Syrien mit einschließt. Im Zentrum eines solchen Abkommens, werden auch die Golanhöhen stehen.

Olmert und Peretz dachten in jenen berauschenden Momenten des 12. Juli nicht an so etwas, als sie die Gelegenheit ergriffen, und einen niedlichen, kleinen Krieg begonnen haben. Aber – haben sie denn überhaupt nachgedacht?

29.7.06

Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs, vom Verfasser autorisiert*
* Wir haben uns lediglich erlaubt, die Überschrift ("Syrien durch das Zielrohr") abzuändern; AG Friedensforschung


Quelle: Website von Uri Avnery: www.uri-avnery.de


In the Gunsight: Syria

or: A Nice Little War

by Uri Avnery

IT IS the old story about the losing gambler: he cannot stop. He continues to play, in order to win his losses back. He continues to lose and continues to gamble, until he has lost everything: his ranch, his wife, his shirt.

The same thing happens in the biggest gamble of all: war. The leaders that start a war and get stuck in the mud are compelled to fight their way ever deeper into the mud. That is a part of the very essence of war: it is impossible to stop after a failure. Public opinion demands the promised victory. Incompetent generals need to cover up their failure. Military commentators and other armchair strategists demand a massive offensive. Cynical politicians are riding the wave. The government is carried away by the flood that they themselves have let loose.

That is what happened this week, following the battle of Bint-Jbeil, which the Arabs have already started to call proudly Nasrallahgrad. All over Israel the cry goes up: Get into it! Quicker! Further! Deeper!

A day after the bloody battle, the cabinet decided on a massive mobilization of the reserves. What for? The ministers do not know. But it does not depend on them anymore, nor on the generals. The political and military leadership is tossed about on the waves of war like a boat without a rudder.

As has been said before: it is much easier to start a war than to finish one. The cabinet believes that it controls the war, but in reality it is the war that controls them. They have mounted a tiger, and can't be sure of getting off without being torn to pieces.

War has its own rules. Unexpected things happen and dictate the next moves. And the next moves tend to be in one direction: escalation.

DAN HALUTZ, the father of this war, thought that he could eliminate Hizbullah by means of the Air Force, the most sophisticated, most efficient and the generally most-most air force in the world. A few days of massive pounding, thousands of tons of bombs on neighborhoods, roads, electricity works and ports - and that's it.

Well, that wasn't it, as it turned out. The Hizbullah rockets continued to land in the north of Israel, hundreds a day. The public cried out. There was no way round a ground operation. First, small, elite units were put in. That did not help. Then brigades were deployed. And now whole divisions are demanded.

First they wanted to annihilate the Hizbullah positions along the border. When it was seen that that was not enough, it was decided to conquer the hills that dominate the border. There, the Hizbullah fighters were waiting and caused heavy casualties. And the rockets continued to fly.

Now the generals are convinced that there is no alternative to occupying the whole area up to the Litani River, about 24 km from the border, in order to prevent the rockets from being launched from there. Then they will find out that they have to reach the Awali River, 40 km inside - the famous 40 km which Menachem Begin talked about in 1982.

And then? The Israeli army will be extended over a large area, and everywhere it will be exposed to guerilla attacks, of the sort Hizbullah excels in. And the missiles will continue to fly.

What next? One cannot stop. Public opinion will demand more decisive moves. Political demagogues will shout. Commentators will grumble. The people in the shelters will cry out. The generals will feel the heat. One cannot keep tens of thousands of reserve soldiers mobilized indefinitely. It is impossible to prolong a situation which paralyzes a third of the country.

Everybody will clamor to storm forwards. Where to? Towards Beirut in the North? Or towards Damascus, in the East?

THE CABINET ministers recite in unison: No! Never ever! We shall not attack Syria!

Perhaps some of them really don't intend to. They do not dream of a war with Syria. Definitely not. But the ministers only delude themselves when they believe that they control the war. The war controls them.

When it becomes clear that nothing is helping, that Hizbullah goes on fighting and the rockets continue to fly, the political and military leadership will face bankruptcy. They will need to pin the blame on somebody. On who? Well, on Assad, of course.

How is it possible that a small "terror organization", with a few thousand fighters altogether, goes on fighting? Where do they get the arms from? The finger will point towards Syria.

Even now, the army commanders assert that new rockets are flowing all the time from Syria to Hizbullah. True, the roads have been bombed, the bridges destroyed, but the arms somehow continue to arrive. The Israeli government demands that an international force be stationed not only along the Israeli-Lebanese border, but on the Lebanese-Syrian border, too. The queue of volunteers will not be long.

Then the generals will demand the bombing of roads and bridges inside Syria. For that, the Syrian Air Force will have to be neutralized. In short, a real war, with implications for the whole Middle East.

EHUD OLMERT and Amir Peretz did not think about that when they decided 17 days ago in haste and light heartedly, without serious debate, without examining other options, without calculating the risks, to attack Hizbullah. For politicians who do not know what war is, it was an irresistible temptation: there was a clear provocation by Hizbullah, international support was assured, what a wonderful opportunity! They would do what even Sharon did not dare.

Dan Halutz submitted an offer that could not be refused. A nice little war. Military plans were ready and well rehearsed. Certain victory. The more so, since on the other side there was no real enemy army, just a "terror organization".

How hotly the desire was burning in the hearts of Olmert and Peretz is attested by the fact that they did not even think about the lack of shelters in the Northern towns, not to mention the far-reaching economic and social implications. The main thing was to rush in and gather the laurels.

They had no time to think seriously about the war aim. Now they resemble archers who shoot their arrows at a blank sheet and then draw the rings around the arrow. The aims change daily: to destroy Hizbullah, to disarm them, to drive them out of South Lebanon, and perhaps just to "weaken" them. To kill Hassan Nasrallah. To bring the captured soldiers home. To extend the sovereignty of the Lebanese government over all of Lebanon. To establish a new-old Security Zone occupied by Israel. To deploy the Lebanese army and/or an international force along the border. To rehabilitate deterrence. To imprint into the consciousness of Hizbullah. (Our generals love imprinting into consciousnesses. That is a wonderfully safe aim, because it cannot be measured.)

THE MORE the nice little war continues, the clearer it becomes that these changing aims are not realistic. The Lebanese ruling group does not represent anybody but a small, rich and corrupt elite. The Lebanese army cannot and will not fight Hizbullah. The new "security zone" will be exposed to guerilla attacks and the international force will not enter the area without the agreement of Hizbullah. And this guerilla force, Hizbullah, the Israeli army cannot vanquish.

That is nothing to be ashamed of. Our army is in good - or, rather, bad - company. The term "guerilla" ("small war") was coined in Spain, during the occupation of the country by Napoleon. Irregular bands of Spanish fighters attacked the occupiers and beat them. The same happened to the Russians in Afghanistan, to the French in Algeria, to the British in Palestine and a dozen other colonies, to the Americans in Vietnam, and is happening to them now in Iraq. Even assuming that Dan Halutz and Udi Adam are greater commanders than Napoleon and his marshals, they will not succeed where those failed.

When Napoleon did not know what to do next, he invaded Russia. If we don't stop the operation, it will lead us to war with Syria.

Condoleezza Rice's stubborn struggle against any attempt to stop the war shows that this is indeed the aim of the United States. From the first day of George Bush's presidency, the neo-cons have been calling for the elimination of Syria. The deeper Bush sinks into the Iraqi quagmire, the more he needs to divert attention with another adventure.

By the way: One day before the outbreak of this war, our Minister of National Infrastructures, Binyamin Ben-Eliezer, took part in the inauguration ceremony of the big pipeline that will conduct oil from the huge Caspian Sea reserves to the Turkish port of Ceyhan, just next to the Syrian border. The Baku-Tbilisi-Ceyhan pipeline avoids Russia and passes through Azerbaijan and Georgia, two countries closely aligned with Israel, like Turkey itself. There is a plan to bring a part of the oil from there along the Syrian and Lebanese coast to Ashkelon, where an existing pipeline will conduct it to Eilat, to be exported to the Far East. Israel and Turkey are to secure the area for the United States.

MUST THE sliding into a war with Syria happen? Is there no alternative?

Of course there is. To stop now, at once.

When President Lyndon Johnson felt that he was sinking into the morass of Vietnam, he asked his friends for advice. One of them answered with five words: "Declare victory and get out!"

We can do that. To stop investing more and more in a losing business. To be satisfied with what we can get now. For example: an agreement that will move Hizbullah a few kilometers from the border, along which an international force and/or the Lebanese army will be deployed, and to exchange prisoners. Olmert will be able to present that as a great victory, to claim that we have got what we wanted, that we have taught the Arabs a lesson, that anyhow we had no intention of achieving more. Nasrallah will also claim a great victory, asserting that he has taught the Zionist Enemy a lesson it will not forget, that Hizbullah remains alive, strong and armed, that he has brought back the Lebanese prisoners.

True, it will not be much. But that is what can be done to cut losses, as they say in the business world.

That can happen. If Olmert is clever enough to extricate himself from the trap, before it closes entirely. (As folk wisdom says: a clever person is one that gets out of a trap that a wise one would not have got into in the first place.) And if Condoleezza gets orders from her boss to allow it.

ON THE 17th day of the war , we must recognize that soon we will be faced with a clear choice: to slide into a war with Syria, intentionally or unintentionally, or to get a general agreement in the North, that will necessarily involve also Hizbullah and Syria. At the center of such an agreement will be the Golan Heights.

Olmert and Peretz did not think about that in those intoxicating moments on July 12, when they jumped at the opportunity to start a nice little war. But then, were they thinking at all?

29.7.06

Source: www.avnery-news.co.il


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