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Hunger nach Bildung in Mosambik

Ein Projekt von Weltbank und Weltkinderhilfswerk UNICEF

In Mosambik ist die Einschulungsrate zwischen 1992 und 2005 um das Dreifache gestiegen. Für Kinder aus armen Familien und vor allem für Aidswaisen aber haben sich die Bildungschancen damit nicht verbessert. Gerade sie sind es, die die Schule schon nach kurzer Zeit wieder abbrechen.

Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Waisen bei 1,6 Millionen, 380 000 von ihnen haben die Eltern infolge der Immunschwächekrankheit Aids verloren. Bis 2010 wird ihre Zahl nach offiziellen Schätzungen auf 630 000 steigen. Derzeit liegt die HIV-Infektionsrate in Mosambik in der Altersgruppe der 15- bis 49-Jährigen bei 16,1 Prozent.

In dem südostafrikanischen Land haben Aidswaisen und arme Kinder und unter ihnen vor allem die Mädchen besonders schlechte Aussichten, die Schule zu beenden. 2005 schafften nur 34 Prozent der Schüler den Grundschulabschluss, die meisten von ihnen waren Jungen.

Einen Ausweg soll ein 2005 angelaufenes Pilotprojekt aufzeigen. Mit Unterstützung der Weltbank und des Weltkinderhilfswerks UNICEF haben sich die mosambikanischen Ministerien für Bildung, Frauen, Soziales und Justiz zusammengetan und helfen einigen ausgewählten Schulen bei der Finanzierung von Initiativen, die armen Kindern und Waisen den Schulbesuch ermöglichen sollen.

Die Kinder erhalten Lehrmaterialien, aber auch psychosoziale Hilfe. Unterstützung gibt Unicef dem Bildungsministerium auch bei seinem Projekt für die sogenannten kinderfreundlichen Schulen. Bis 2009 soll das Projekt auf sechs weitere Modelldistrikte ausgedehnt werden und wenigstens 300 000 Schüler in über 750 Schulen erreichen.

IPS/ND

* Aus: Neues Deutschland, 13. Februar 2007


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