"Im Nahen Osten zeichnet sich eine Landschaft des Friedens ab" / Powell Sees Landscape of Peace Emerging in Middle East
Rede von US-Außenminister Colin L. Powell vor dem Amerikanisch-Arabischen Antidiskriminierungsausschuss / Address to convention of American-Arab Anti-Discrimination Committee
Im Folgenden dokumentieren wir eine - leicht gekürzte - Rede des US-Außenministers Colin Powell, die er am 14. Juni 2003 vor dem Amerikanisch-Arabischen Antidiskriminierungsausschuss in Washington gehalten hat. Darin widmet er sich vor allem dem Friedensprozess im Nahen Osten. Die deutsche Übersetzung der Rede wurde vom Amerika Dienst besorgt. Die Zusammenfassung der Rede in Englisch stammt von der Homepage des State Department
Diese Organisation widmet sich der Bekämpfung von Diskriminierung. Mit
Diskriminierung kenne ich mich ein bisschen aus. Als Afroamerikaner habe ich
in meinem eigenen Land darunter gelitten, und erst jetzt, in meiner
Generation, gab es derartige Verbesserungen, die es einem Schwarzen
ermöglichen, hier als Außenminister und ehemaliger Vorsitzender der
Vereinigten Stabschefs vor Ihnen zu stehen. Ich kenne mich also mit
Diskriminierung aus.
Die Verurteilung der Terroranschläge vom 12. Mai in Riad in Saudi Arabien
durch den Amerikanisch-Arabischen Antidiskriminierungsausschuss
(American-Arab Anti-Discrimination Committee - ADC) hat weltweit ein
wichtiges Zeichen gesetzt. Wie Präsident Bush haben auch Sie deutlich
gezeigt, dass unsere Feinde Terroristen und diejenigen sind, die sie
unterstützen - nicht Menschen eines bestimmten Glaubens oder einer
bestimmten Ethnie.
Mörder wie diejenigen, die Unschuldige in New York, in Riad und auf Bali
getötet haben, sind eine Bedrohung für die gesamte zivilisierte Welt. Sie
unterscheiden nicht nach Religion oder Staatsangehörigkeit. Sie töten
Muslime. Sie töten Christen. Sie töten Juden. Wahllos und ohne Gnade.
Sie müssen aufgehalten werden. Sie werden aufgehalten. Wir verfolgen die
Terroristen und ihre Komplizen überall dort, wo sie ihre Morde planen. Wir
werden weiter mit unseren Koalitionspartnern zusammenarbeiten, um die
Terroristen aufzuspüren, ihre Waffen und Netzwerke zu zerstören und ihre
Finanzen einzufrieren. Wir werden nicht nachlassen, nicht ruhen, bis die
Terroristen und der Terrorismus besiegt sind. Und sie werden besiegt.
Der Krieg gegen den Terrorismus ist von entscheidender Bedeutung. Aber wir
müssen, wie Präsident Bush so oft gesagt hat, die Welt nicht nur sicherer
machen, sondern auch Chancen ergreifen, um die Welt besser zu machen.
Nirgends gilt das mehr als im heutigen Nahen Osten, wo die Völker dieser
umkämpften Region die größte Chance seit Generationen haben, sich auf einen
Weg des langfristigen Friedens, des Wohlstands und der Freiheit zu begeben.
Wenn unsere arabischen Brüder und Schwestern sich auf den Weg in eine
hoffnungsvollere Zukunft machen, werden sie Unterstützung benötigen - die
Unterstützung der amerikanischen Regierung, anderer freundlicher Regierungen
und die Unterstützung von besorgten Bürgern wie Ihnen. Ich bin heute Abend
hier, um die Zusage von Präsident Bush zu wiederholen, dass wir das Unsere
tun werden.
Von allen Amerikanern wissen Sie am besten, dass die Menschen im Nahen Osten
schon zu lange am Rande der Demokratie und des globalen Marktplatzes stehen.
Sie sind schon zu lange Opfer des Konflikts zwischen Arabern und Israelis.
Sie haben schon zu lange keinen Hoffnungsschimmer gesehen.
Heute verlagert sich jedoch das Umfeld, es ändert sich. Wir sehen
Veränderungen, die versprechen, für jeden Mann, jede Frau, jedes Kind, deren
Heimat der Nahe Osten ist, von großer und dauerhafter Bedeutung zu sein. Wir
sehen Veränderungen im Irak. Das irakischen Volk wurde von den Streitkräften
der Vereinigten Staaten, Großbritanniens, Australiens und anderer
Koalitionspartner befreit. Es wurde vom Terror eines geächteten Regimes
befreit, das mit den Leichen seiner Opfer Massengräber füllte. Es wurde aus
der Gewalt eines brutalen Diktators befreit, der die schrecklichsten Waffen
benutzte, um seine Nachbarn und sogar sein eigenes Volk zu töten.
Jetzt sind die Iraker frei, ihre Zukunft zu gestalten. Täuschen Sie sich
nicht, es wird dauern, bis die Wunden jahrzehntelanger Tyrannei und
jahrzehntelangen Mordens heilen. Das normale Leben kann nicht einfach so
angeschaltet werden wie ein Lichtschalter. Aber wir sehen bereits Zeichen
der Hoffnung und des Fortschritts.
Obwohl es noch immer Auseinandersetzungen und Kämpfe gibt, geschehen auch
andere Dinge. Eltern gehen wieder arbeiten, Kinder gehen wieder zur Schule.
Kraftwerke sind wieder Betrieb. Der Müll wird abgeholt. Das normale Leben
kehrt zurück. Das Öl wird wieder fließen - und diesmal werden die Einkünfte
aus dem Öl - der Reichtum des irakischen Volks - nicht wieder für Paläste
für Potentaten verschwendet, sondern zur Ernährung und Erziehung der Kinder
verwendet. Wenn das irakische Volk seine neue Hoffnung auf einen neuen Irak
setzen soll, wird es unsere Unterstützung benötigen. Und wir werden es nicht
enttäuschen.
Der Irak ist also frei. Die Palästinenser haben einen neuen
Ministerpräsidenten, Ministerpräsident Abbas. Auch Präsident Bush engagiert
sich für den Frieden zwischen den arabischen Völkern und Israel. Wir sind
tatsächlich Zeugen eines historischen Wandels im Nahen Osten.
Präsident Bush hat eine starke Vision für einen neuen Nahen Osten, beruhend
auf zwei demokratischen Staaten, die Seite an Seite in Frieden, Sicherheit
und Freiheit leben. Vorige Woche am Roten Meer hat Präsident Bush diese
Vision der Realität einen großen Schritt näher gebracht. In Akaba in
Jordanien gelobte er gemeinsam mit den Ministerpräsidenten Scharon und Abbas
harte Arbeit, guten Glauben und Mut, um Frieden in den Nahen Osten zu
bringen. Es war ein bemerkenswerter Augenblick, und ich fühlte mich stolz
und geehrt, dort zu sein. Zum ersten Mal setzten sich der Ministerpräsident
Israels, der Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiebehörde und
der Präsident der Vereinigten Staaten zusammen um zu erörtern, wie das
Heilige Land zwischen den Staaten Palästina und Israel geteilt werden kann.
Noch wichtiger als die Symbolik des Augenblicks sind die Verpflichtungen,
die diese mutigen Politiker eingegangen sind. Ministerpräsident Abbas
wiederholte seine Zustimmung zum Friedensplan für den Nahen Osten, den Sie
alle kennen. Aber er tat noch viel mehr. Er macht einen Schritt auf das
israelische Volk zu, indem er dem Terrorismus gegen Israelis auf der ganzen
Welt abschwor. Er erklärte eindeutig, es sei an der Zeit, alles Leid, auch
das Leid des jüdischen Volks, zu beenden. Er gelobte, die Palästinensische
Autonomiebehörde gegen Aufhetzung und Hass einzusetzen und versprach, alles
in seiner Macht Stehende zu tun, um die bewaffnete Intifada zu beenden.
Ministerpräsident Scharon äußerte unmissverständlich, dass Israel Frieden
will und braucht. Aber er tat noch viel mehr. Ministerpräsident Scharon
erkannte das Recht der Palästinenser auf einen eigenen lebensfähigen Staat
an. Ministerpräsident Scharon stand neben Präsident Bush und
Ministerpräsident Abbas als er zusagte, das normale Leben der Palästinenser
wiederherzustellen und die humanitäre Situation vor Ort zu verbessern. Er
versprach, sofort mit der Beseitigung ungenehmigter Außenposten zu beginnen,
und dies wurde bereits in die Wege geleitet.
Meine Damen und Herren, Ministerpräsident Abbas und Ministerpräsident
Scharon haben den Weg des Friedens gewählt. Sie haben den Weg der Hoffnung
gewählt. Jetzt brauchen und verdienen sie unsere Unterstützung - die
Unterstützung der arabischen Welt, der Vereinigten Staaten und all jener,
die den Frieden wollen. Die arabische Führung hat gezeigt, dass sie bereit
ist, das Ihre zu tun. Denn am Tag vor dem historischen Gipfel in Akaba traf
sich Präsident Bush mit fünf führenden arabischen Politikern in Scharm el
Scheich in Ägypten. Dort gelobten Präsident Mubarak von Ägypten, König
Abdullah von Jordanien, König Hamad von Bahrein, Kronprinz Abdallah von
Saudi Arabien und Ministerpräsident Abbas ihre volle Unterstützung für den
Frieden.
Diese mutigen arabischen Politiker haben sich zur Vision des Präsidenten
sowie zum Friedensplan bekannt, der diese Vision umsetzt. Sie gelobten ihre
Unterstützung für die Bemühungen von Ministerpräsident Abbas, die Gewalt zu
beenden, demokratische Institutionen aufzubauen und das Leben des
palästinensischen Volks zu verbessern. Mit den Worten von Präsident Mubarak
versprachen sie, "die Geißel des Terrorismus zu bekämpfen und die Kultur des
Extremismus und der Gewalt zurückzuweisen".
Wir dürfen diese neuen Impulse für Frieden nicht ungenutzt lassen. Die
Parteien müssen diese mutigen Bekenntnisse in Frieden vor Ort umsetzen. Wir
haben keine Zeit, die Versprechen detailversessen zu analysieren. Beide
Seiten müssen jetzt handeln.
Israel muss der Verpflichtung von Ministerpräsident Scharon bezüglich der
Siedlungen nachkommen und beginnen, die Lebensbedingungen für die
Palästinenser zu verbessern. Mit seinen Maßnahmen muss Israel
Ministerpräsident Abbas als Partner für den Frieden stärken.
Ministerpräsident Abbas muss seinen Verpflichtungen ebenfalls nachkommen -
vor allem seiner in Akaba eingegangenen Verpflichtung, alles in seiner Macht
Stehende zu tun, um Terroranschläge gegen Israelis zu unterbinden. Wir
stehen ihm zur Seite und erwarten das Gleiche von allen freiheitsliebenden
Menschen. Es ist eine schwierige Aufgabe. Die Hamas ist ein bedeutendes
Hindernis für den Frieden. Gemeinsam mit dem palästinensisch-islamischen
Dschihad und der Al-Aksa-Märtyrer-Brigade hat sie ihre vernichtenden
Anschläge auf Israelis fortgesetzt. Diese Morde sind auf das
Nachdrücklichste zu verurteilen. Sie zögern den Tag der palästinensischen
Unabhängigkeit nur hinaus. Alle friedliebenden Menschen müssen die Morde
ebenfalls verurteilen.
Israel muss sich verteidigen, aber diese Verteidigung darf nicht das
langfristige Streben des Landes nach Frieden beeinträchtigen. Es sollte
alles getan werden, um Opfer zu vermeiden. Präsident Bush hat diesen Punkt
ausdrücklich betont. Wir dürfen nicht zulassen, dass Terror und Gewalt und
die Antwort auf Terror und Gewalt noch einmal die Hoffnungen von Akaba
zerstören. Nur indem sie diese letzte Welle des Terrorismus überwinden und
den in Akaba aufgezeigten Weg weiter verfolgen, können Israel und die
Palästinenser die Geißel der Gewalt ein für allemal beseitigen. Nur so
können die Kinder Palästinas und die Kinder Israels in dem friedlichen,
hoffnungsvollen Nahen Osten der Vision von Präsident Bush leben - einer
Vision, die wir alle teilen.
Wenn Frieden obsiegen soll, benötigt er die uneingeschränkte Unterstützung
all derer, für die der Nahe Osten von Bedeutung ist - Privatpersonen und
Regierungen gleichermaßen. Der ADC unterstützt Präsident Bushs Vision
nachdrücklich, und dafür danke ich Ihnen. Als Amerikaner arabischer Herkunft
haben Sie jetzt die einzigartige und unerlässliche Aufgabe, den mutigen
Politikern, die auf die Umsetzung der Verpflichtungen hinarbeiten, Ihre
mächtige Stimme und Ihre mächtige Stimme der Ermutigung zu leihen. Sie
können zur Schaffung von Frieden beitragen, indem Sie der arabischen Welt
Ihre eigenen Erfahrungen mit Demokratie und freien Märkten vermitteln. Wir
zählen auf Ihre andauernden Bemühungen, um Frieden, Versöhnung und Hoffnung
herbeizuführen.
Die Befreiung des Irak und die neu geweckten Hoffnungen auf einen Frieden
zwischen Arabern und Israelis markieren den Höhepunkt einer neuen und
willkommenen Welle der Freiheit, Offenheit und Wirtschaftsreformen im Nahen
Osten. Von der Straße von Gibraltar bis zur Straße von Hormus sehen wir
Anzeichen wirtschaftlicher und politischer Reformen.
Jordanien und Marokko haben staatseigene Betriebe in produktivere
Privatunternehmen umgewandelt. Jordanien war das erste arabische Land, das
seine Volkswirtschaft umstrukturiert hat, um von einem Freihandelsabkommen
mit den Vereinigten Staaten zu profitieren. Marokko leitet diesen Prozess
jetzt in die Wege.
In der Politik führen Länder von Bahrain bis Marokko mutige neue Reformen
durch. Katar hat seinen ersten weiblichen Kabinettsminister. Die Jemeniten
haben die freiesten Wahlen ihrer Geschichte durchgeführt. In Jordanien hat
König Abdullah sein Volk aufgefordert, die Wahlen nächste Woche "zur
Förderung unseres demokratischen Marsches", wie er ihn bezeichnete, zu
nutzen. In Saudi-Arabien hat Kronprinz Abdullah innenpolitische Reformen
vorgeschlagen und eine arabische Charta für erweiterte politische
Beteiligung und wirtschaftliche Wiederbelebung angeboten.
Präsident Bush äußerte vor kurzem in seiner Rede bei der Abschlussfeier an
der University of South Carolina: "Die Reformer im Nahen Osten gewinnen an
Einfluss, und die Dynamik der Reformen nimmt zu." Die Zeit ist reif für
konzertierte Bestrebungen, unseren Freunden in der arabischen Welt bei der
Verwirklichung ihrer Wünsche behilflich zu sein. Sie haben unsere
uneingeschränkte Unterstützung. Wir werden nicht denjenigen den Rücken
zuwenden, die einen Hoffnungsschimmer sehen.
Wir werden mit unseren arabischen Freunden zusammenarbeiten, um die
Triebkraft des Handels für wirtschaftliche Offenheit, Entwicklung und
Chancen zu nutzen. In seiner Rede vor der University of South Carolina gab
Präsident Bush auch einen Zehnjahresplan zur Schaffung einer Freihandelszone
zwischen den Vereinigten Staaten und dem Nahen Osten bekannt, der
Wirtschaftsreformen festschreiben und die Länder des Nahen Ostens für
globalen Handel und Investitionen öffnen würde.
Tatsächlich werde ich nächste Woche mit meinem Kollegen Bob Zoellick, dem
amerikanischen Handelsbeauftragten, nach Jordanien reisen, um diese
Bestrebungen zu verstärken und voranzubringen. Dort werden wir mit
Regierungs- und Wirtschaftvertretern zusammenkommen um zu erörtern, wie wir
bei der Verbesserung der Chancen, vor allem der wirtschaftlichen Chancen,
für die Menschen im Nahen Osten zusammenarbeiten können. Der kühne Vorschlag
des Präsidenten zur Schaffung einer Freihandelszone gründet auf unserem
umfassenderen Vorstoß zur Unterstützung der Menschen im Nahen Osten beim
Aufbau einer hoffnungsvollen Zukunft.
Mit der Einführung der Partnerschaftsinitiative zwischen den Vereinigten
Staaten und dem Nahen Osten im letzten Winter verfolgen wir einen
innovativen Ansatz in der amerikanisch-arabischen Zusammenarbeit, der uns
entschieden auf die Seite von Wandel, Reformen und einer modernen Zukunft
für den Nahen Osten stellt. Wir haben uns zur Einbeziehung von Gruppen aus
dem öffentlichen und Privatsektor verpflichtet, um den Mangel an
Arbeitsplätzen mit Wirtschaftsreformen, Geschäftsinvestitionen und der
Entwicklung des Privatsektors zu überbrücken. Wir bilden Partnerschaften mit
Gemeindevertretern, um die Freiheit mit Projekten zu fördern, die die
Zivilgesellschaft stärken, die politische Beteiligung erweitern und den
Frauen größeres Mitsprachrecht einräumt. Und wir arbeiten mit Eltern und
Lehrkräften zusammen, um das Wissen mit besseren Schulen und größeren
Chancen für weiterführende Bildung zu erweitern.
Präsident Bushs Maßnahmen für den Nahen Osten sind integraler Bestandteil
seiner Ziele für die Vereinigten Staaten und die Welt. Sie gründen auf der
Förderung des menschlichen Strebens nach Würde und Wohlergehen. Sie sichern
die Zusammenarbeit mit unseren Freunden und Bündnispartnern zu, nicht nur,
um die uns konfrontierenden Sicherheitsbedrohungen zu meistern, sondern
auch, um den Handel anzukurbeln und die Demokratie zu stärken.
Wie Präsident Bush erklärt hat, befinden wir uns in einer Zeit
tiefgreifenden und vielversprechenden Wandels im Nahen Osten. Aber wir
müssen realistisch sein. Es ist ein steiniger Weg. Daher bitte ich um Ihre
Geduld, und ich bitte um Ihre Unterstützung für die Zusammenarbeit mit
unseren arabischen und israelischen Freunden, um die Hindernisse zu
überwinden, die vor uns allen liegen. Die Männer, Frauen und Kinder dieser
Region haben zu viel zu gewinnen, um die Chance des Friedens noch einmal
verstreichen zu lassen. Sie haben zu viel zu gewinnen, um sich den in
greifbare Nähe gerückten Frieden von Terroristen und Verweigerern entreißen
zu lassen.
Zu viel zu gewinnen. Das sollte das Mantra des neuen Nahen Ostens sein, der
genau vor unseren Augen entsteht.
Für die Menschen im Nahen Osten rückt eine Region, in der Israelis und
Araber in Frieden, Sicherheit und Würde zusammenleben können, in greifbare
Nähe. Einer Region, in der Männer und Frauen Arbeit haben, dank derer sie
Brot auf dem Tisch, ein Dach über dem Kopf haben und ihren Kindern eine gute
Ausbildung zukommen lassen können. Und wo die Achtung der Unverletzbarkeit
des Einzelnen, religiöse Toleranz, Rechtsstaatlichkeit und die Politik der
Beteiligung jeden Tag stärker werden. Die Menschen in der arabischen Welt
und im Nahen Osten können dank der wunderbaren Vision des Präsidenten viel
gewinnen. Wir dürfen nicht versagen.
Viele von Ihnen haben mich im Verlauf des Abends gefragt: "Engagieren sich
die Vereinigten Staaten? Engagiert sich Präsident Bush?" Und ich erwidere
Ihnen hier und jetzt: "Die Vereinigten Staaten engagieren sich, Präsident
Bush engagiert sich außerordentlich für die Verwirklichung der von ihm
letztes Jahr umrissenen Vision, einer Vision von zwei Staaten, die Seite an
Seite in Frieden leben."
Was ist die Alternative? Was ist die Alternative? Wir müssen diese Chance
für Frieden ergreifen und voranbringen. Es wird schwierig werden. Niemand
weiß besser als ich, wie schwierig es werden wird. Keiner weiß mehr über die
vor uns liegenden Schwierigkeiten als ich. Ich befasse mich mit diesem
Problem seit dem Tag meines Amtsantritts als Außenminister.
Aber wir haben keine andere Wahl, als Fortschritte zu machen. Wenn wir keine
Fortschritte machen, wenn wir diese Chance nicht ergreifen, wenn wir diese
derzeitige Welle der Gewalt nicht überwinden, wo stehen wir dann? Wir stehen
nirgendwo, und zwei Völker ermorden sich gegenseitig Tag für Tag.
Wir können über diesen Circulus vitiosus argumentieren. Wir können darüber
argumentieren, wie wir aus diesem Circulus vitiosus ausbrechen. Aber in
Wirklichkeit müssen wir dem Terror und der Gewalt ein Ende bereiten, wir
müssen Fortschritte machen, wir müssen diese Chance für Frieden ergreifen.
Und die Vereinigten Staaten werden der Sache nicht müde werden. Wir werden
nicht wanken. Wir werden nicht aufhören. Wir werden nicht beiseite treten.
Der Präsident engagiert sich. Ich engagiere mich. Seine Administration
engagiert sich. Wir werden Erfolg haben.
Vielen Dank.
Originaltext: Powell Sees Landscape of Peace Emerging in Middle East
(siehe http://usinfo.state.gov)
15 June 2003
Powell Pledges Commitment to Two States "Living Side-by-Side in Peace"
Address to convention of American-Arab Anti-Discrimination Committee
By G. Hishmeh
Washington File Special Correspondent
Washington -- Secretary of State Colin Powell pledged to an overflow
audience of Arab-Americans June 14 that the United States remains
committed -- "President Bush is totally committed" -- to the vision of
a Palestinian state and an Israeli state "living side-by-side in
peace."
Powell was speaking at the 20th annual convention of the American-Arab
Anti-Discrimination Committee (ADC), the largest Arab-American
grass-roots organization in the United States.
"What is the alternative? What is the alternative?" the secretary
repeated. "We must take this opportunity for peace and push forward.
It will be difficult. ... Nobody knows more about the difficulties
that lay ahead than I do. I have been working on this now from the
first day that I became secretary of state."
Acknowledging that there may be arguments on the next steps, he added,
"the reality is we must end terror and violence, we must move forward,
we must take this chance for peace."
He promised that the United States "will not get weary. We will not
waver. We will not stop. We will not step aside. The President is
committed. I am committed. His administration is committed. We will
succeed."
Others seated at the head table with the secretary of state included
outgoing ADC President Ziad Asali, former Senator James Abourezk who
founded ADC in 1980, and Edward Said, the prominent educator and
writer.
Ralph Nader, an Arab-American peace activist who ran in the 2000
presidential election, also spoke, and was critical of U.S. foreign
and domestic policies, particularly legislation passed after the
September 11 attacks that have subjected some in the Arab and Muslim
communities to governmental scrutiny.
Nader called on the Bush administration to engage the Israeli peace
movement in Israel -- and its supporters within the American Jewish
community -- in its quest for support among Israelis for a settlement
of the Palestinian-Israeli conflict. (In fact, an official of the
Americans for Peace Now was among other American Jews present at the
banquet.)
Powell praised the ADC for its "dedication to erasing discrimination,"
pointing out that he too has suffered discrimination as an
African-American. "It's only in my generation have I seen the kinds of
improvements that would allow a black man to stand before you as
secretary of state and as former chairman of the Joint Chiefs of
Staff. So I know all about discrimination."
He credited ADC with being a "vital bridge" for understanding between
Arabs and Americans and told the members they have "a special
responsibility" to share their wisdom across cultural boundaries.
He added, "I salute you for doing just that -- for speaking out for
peace in the Middle East and against intolerance within our own
borders."
Powell reminded his audience of the roles of some Arab-Americans, like
Fawaz "Tony" Ismail, the largest distributor of that "quintessential
American symbol," the American flag (June 14 was Flag Day in the
United States); Fred Saidy for bringing "joy to millions through his
movies and his Broadway productions"; and "our dear friend" George
Mitchell, the former senator and "peacemaker extraordinaire (and) one
of today's most distinguished Americans."
Aware of the concerns of the Arab and Muslim communities over U.S.
immigration policies, he underlined that a new system is now under
development. Under "U.S. VISIT," he said, America "will always be seen
as a welcoming place, a place that wants people to come and visit, to
get an education, to take advantage of our healthcare system, our
cultural attractions ... [that] will help ensure that all visitors to
this great country are received with dignity and with humanity."
Turning to foreign policy issues, Secretary Powell declared that "our
enemies are terrorists and their supporters, not people of any single
faith or ethnicity." He said they will be stopped, their weapons and
networks destroyed and their finances frozen.
Powell appeared upbeat, saying "the landscape is shifting." In the
Middle East, he continued, "We are seeing change in Iraq. ... [Iraqis]
have been freed from the terror of an outlaw regime that filled mass
graves with the bodies of its victims."
On the Arab-Israeli conflict, Powell argued that President Bush, in
going to Aqaba, Jordan, for the meeting June 4 with Palestinian and
Israeli prime ministers, Mahmoud Abbas and Ariel Sharon, moved his
vision for peace in the region "a giant step" forward.
"We must not let this new momentum toward peace lag," Powell said.
"The parties must turn these courageous commitments into peace on the
ground. There is no time for parsing promises. The two sides must now
perform."
"The liberation of Iraq and the rekindled hopes for Arab-Israeli peace
mark the crest of a new and welcome wave of freedom, openness, and
economic reform in the Middle East," he said. "From the Straits of
Gibraltar to the Strait of Hormuz, we are seeing stirrings of economic
and political reform."
(The Washington File is a product of the Bureau of International
Information Programs, U.S. Department of State. Web site:
http://usinfo.state.gov)
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