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Geheimdienstinformationen, Meinungen und Illusionen
Intelligence, opinions and illusions

Nordirland: Friedensprozess in der Schwebe. Von Laura Friel
Northern Ireland: Peace in the balance. By Laura Friel

"Das neue Jahr startet nicht gut für den nordirischen Friedensprozess", schreibt Uschi Grandel vom "Save the Good Friday Agreement Coalition (Germany)" und fährt fort: "Nachdem der nordirische Polizeichef Hugh Orde mit seiner Aussage, 'seiner Meinung nach sei die IRA schuld an dem Belfaster Bankraub vom 20. Dezember 2005' eine Hexenjagd auf irische Republikaner gestartet hatte und den Friedensprozess in jähe Tiefen stürzte, stellen sich viele die Frage, die sich auch Vincent Browne von der Irish Times stellt:
"Ist es wirklich richtig, den ganzen politischen Prozess auf Grund einer Meinungsäusserung eines Polizeioffiziers zu stoppen? Wissen wir nicht, dass Polizei und Geheimdienste wieder und wieder Fehler machen?"
Dies ist vorsichtig formuliert. Lesen Sie beiliegend die Analyse von Laura Friel: 'Geheimdienstinformationen, Meinungen und Illusionen' in deutscher Übersetzung."

Die Übersetzung hat Uschi Grandel dankenswerterweise selbst besorgt. Wir dokumentieren im Folgenden den Artikel in deutsch und im englischen Original.


Geheimdienstinformationen, Meinungen und Illusionen

Von Laura Friel

"Ist es wirklich richtig, den ganzen politischen Prozess auf Grund einer Meinungsäusserung eines Polizeioffiziers zu stoppen? Wissen wir nicht, dass Polizei und Geheimdienste wieder und wieder Fehler machen?"
(Vincent Browne, Irish Times

Illusionist Derren Brown hat letzte Woche im Fernsehen gezeigt, wie einfach die Wahrnehmung von Menschen beeinflusst werden kann, wenn wir ihnen Dinge erzählen, die sie aus einer bestehenden Voreingenommenheit heraus bereit sind zu glauben. Hier (in Nordirland) ist es zur Zeit ganz ähnlich.

Es gibt keine Indizien, keine Verhaftungen, keine signifikanten Funde. Aber für diejenigen, für die (irische) Republikaner sowieso Kriminelle sind, bedarf es auch keiner weiteren Beweise. Im Gegenteil, gerade die Tatsache, dass es keine gibt, scheint ausreichend zu sein, keinen Zweifel aufkommen zu lassen. Und der Chefzauberer? (Der Polizeichef der nordirischen Polizei PSNI) Hugh Orde.

"Auf der Basis unserer bisherigen Ermittlungen, der gesammelten Indizien, Informationen und Gegenstände haben wir uns ein Bild gemacht. Meiner Meinung nach ist die IRA verantwortlich für dieses Verbrechen und alle Hauptrichtungen der Ermittlung gehen in diese Richtung," sagte Orde der Presse (am 7. Januar 2005 in Belfast).

Indizien, Informationen, Gegenstände; klingt beeindruckend für jemanden, der es glauben möchte. Am Ende haben wir lediglich die Meinung des PSNI Chefs. Und es ist nicht das erste Mal, dass Hugh Orde den politischen Prozess durch eine Meinung beeinflusst, seine Meinung.
Es gibt natürlich auch eine andere Sicht der Dinge.

PSNI mit runtergelassenen Hosen erwischt

Egal aus welchem Blickwinkel wir es betrachten. Die (nordirische Polizei) PSNI hat komplett versagt. Die Medien berichten, ein Knöllchenschreiber meldete "verdächtiges Verhalten" in der Nähe der Northern Bank, ein "weißer Van" sein involviert. Es war der Höhepunkt der Weihnachtseinkäufe, Banken und Geschäfte voller Geld. In dieser Situation gibt es einen Hinweis auf einen möglichen Banküberfall und die PSNI reagiert praktisch überhaupt nicht. Sie schickt zwei uniformierte Polizisten zu Fuss, um "mal zu schauen". Denen ist auf Anhieb nichts Verdächtiges aufgefallen und es wurden keine weiteren Massnahmen eingeleitet.

Es ist kurz vor Weihnachten und Hugh Orde sieht seinen erfolgsabhängigen Bonus von Ł25,000 gerade in weiter Ferne verschwinden, zusammen mit der Reputation seiner Polizei. Es gibt keine heisse Spur, keine Aussicht auf Verhaftungen, wenig Hoffnung, die gestohlenen Millionen wiederzufinden und noch viel weniger Hoffnung, jemanden für den Bankraub hinter Gitter zu bringen. Tja, was kann ein PSNI Chef da tun?

RUC Taktik

Ganz einfach. Die alte Taktik der (ehemaligen nordirischen Polizei) RUC anwenden. Starte eine Serie von Hausdurchsuchungen in (irisch) nationalistischen Vierteln in den Häusern bekannter (irischer) Republikaner. Nehme handverlesene Journalisten mit, die es mit den Fakten nicht so genau nehmen, und die nicht zu viele schwierige Fragen über den Stand der "Ermittlungen" und die Qualität der Anschuldigungen stellen. Gehe dann mit der Aussage hausieren, dass die Tatsache, dass es keinerlei Indizien für die Verwicklung von Republikanern in den Bankraub gibt, eben Indiz für diese Verwicklung ist.

Hänge den Fall hoch auf. Mit einem Kontrahenten konfontiert, der so rücksichtslos, professionell, erfahren, intelligent und rigoros wie die IRA ist, wie kann da die PSNI Kritik treffen? Würde nicht jedes faire Mitglied des (Polizeiüberwachungsausschusses) Policing Board dies dem Polizeichef und seiner weniger als effizienten Polizei zu Gute halten?

Der Kommentar des Belfast Telegraph muss Musik in Ordes Ohren gewesen sein. "Mit ihrer üblichen Unverschämtheit verlangen Republikaner von Herrn Orde Beweise. Aber wenige werden mittlerweile der IRA Glauben schenken, die sagt, sie habe mit dem Raub nichts zu tun", sagt der Telegraph. Er fährt fort: "Welche andere Organisation hätte wohl die organisatorischen Fähigkeiten und die kaltblütige Rücksichtslosigkeit, solch einen dreisten und gewalttätigen Raub zu begehen?"

Die alte RUC (aus der die PSNI durch Namensänderung hervorging) war nie heiss auf Ermittlungen. Meistens wurden ihr die Ermittlungen von der (Geheimpolizei) Special Branch nicht einmal erlaubt, die die Kriminalpolizei CID mit Druck und Einschüchterungen dazu zwang, das absolute Primat "Aufstandsbekämpfung und anti-Republikanische Agenda" zu akzeptieren. Die RUC verhaftete die üblichen Verdächtigen, folterte und prügelte die Verhafteten zu sogenannten Schuldeingeständnissen, fälschte Beweise. Und wenn es der politischen Agenda diente, dann sah die RUC nichts, hörte nichts und sagte nichts.

Natürlich geht man davon aus, dass die PSNI ein Teil der neuen politischen Entwicklung ist, eine neue Polizei für einen Neubeginn. Aber immer noch sind die Empfehlungen der Patten-Kommission nicht vollständig umgesetzt, noch immer ist die Special Branch existent und hat nach wie vor viele alte RUC Offiziere in ihren Reihen. Mit der kleinsten Ermutigung scheint die PSNI allzu leicht in die alten Verhaltensmuster zurückzufallen.

Die Billigung im Süden

Getreu ihrem üblichen Verhaltensmuster hat die Dubliner Regierung Ordes grundlose Beschuldigungen nicht angegriffen. Direkt nach der Pressekonferenz des (nordirischen) Polizeichefs gab (der irische Premierminister) Taoiseach Bertie Ahern seine Enttäuschung über die IRA bekannt. Es gab keine Fragen an die PSNI nach den Indizien für ihre Beschuldigung. Alles was Ahern zu sagen hatte, war, dass die Angelegenheit ein schwerer Rückschlag für den Friedensprozess sei und dass er befürchte, die IRA habe den Bankraub organisiert, während er mit Sinn Féin verhandelt habe. Seine Stellungnahme war in etwa dieselbe wie die nach der Suspendierung des (Regionalparlaments) Stormont Assembly im Oktober 2002. Damals enthüllte die PSNI einen angeblichen IRA-Spionagering. Zwei Jahre später sind die meisten "Indizien" von den Gerichten verworfen. Aber der Taoiseach hat daraus nichts gelernt - blinde Akzeptanz der britischen Vorgaben ist immer noch an der Tagesordnung.

Nachfrageunfreudige Medien

Unterdessen zauberten die Medien ihre Berichte, auf wundersame Weise wussten sie, was der PSNI Chef zu enthüllen habe, bevor er es gesagt hat. "Orde wird die IRA beschuldigen", schrie uns die Vorderseite des britischen Daily Mirror an, Stunden vor Ordes Pressekonferenz.

Während die Medien sich so startklar machten, wurde das, was zuvor eine reine, durch keine Fakten belegte Meinung war, zur sicheren Gewissheit. "Provos enthüllt" ("Provos" ist eine abschätzige Bezeichung für die IRA, die ihren Gründungsnamen "Provisional IRA" als Basis hat), titelte der Belfast Newsletter. Und plötzlich ging es nicht mehr um einen speziellen Vorfall, es wurde politisch. Das war nicht mehr eine polizeiliche Ermittlung, sondern eine politische Hexenjagd.

"Der Friedensprozess in der Schwebe während Orde mit dem Finger auf die IRA zeigt", sagt der Newsletter. "Die Provisional IRA wurde letzte Nacht beschuldigt, die Chancen auf eine frühe Einigung im Friedensprozess gestohlen zu haben," schreibt Gemma Murray.

Sie schreibt weiter: " Premierminister Tony Blair ist unter immensem Druck, Sinn Féin aus jeder zukünftigen Regierung auszuschliessen." "Die Verbindung der IRA zum Bankraub macht dem Friedensprozess den Garaus", war der Kommentar des Belfast Telegraph.

"Deal im Nordern nach dem IRA Bankraub gescheitert," verkündet Suzanne Breen von der Sunday Tribune. "Die derzeitigen Gespräche sind nach der Pressekonferenz von Hugh Orde effektiv gescheitert." Stephen Collins geht noch weiter: "die Verstrickung der IRA (in den Raub) wirft mehr als Zweifel auf die Ernsthaftigkeit der Verpflichtung Sinn Féins zu demokratischer Politik. Sie hinterfragt die Strategie der irischen und britischen Regierung der letzten Jahre in fundamentaler Weise.

Die Medien wissen genau, woher sie Bestätigung und Verschärfung ihrer Position bekommen. "Der stellvertretende DUP-Vorsitzende Peter Robinson sagt, Sinn Féin solle für ein Jahr aus der Regierung ausgeschlossen werden, falls die International Monitoring Commission (IMC) zu denselben Schlussfolgerungen [wie Orde] kommt", berichtet Breen. "In künftigen Verhandlungen wird die DUP auf jeden Fall stärkere Überprüfungen verlangen als bisher," sagt Robinson. "Der Druck auf meine Partei wird nicht sein, die Hürde zu senken, sondern sie zu erhöhen."

Für die Teile des (pro-britischen) Unionismus, die Gegner des Good Friday Agreement (auch Belfaster Agreement genannt) sind, ist Ordes Meinung inzwischen nicht nur der Talisman, der jede Hoffnung auf eine gemeinsame Regierung verhindert, die als Ergebnis der derzeitigen Verhandlungen bereits in Sicht war. Darüber hinaus kann er zukünftige Verhandlungen unterminieren. Inzwischen hat Ian Paisley verkündet, er werde Downing Street besuchen, um den britischen Premierminister zu drängen, den unionistischen Traum "einer Regionalregierung ohne Sinn Féin" zu verwirklichen.

Murphy

(Anmerkung: Paul Murphy ist der britische Staatssekretär für Nordirland, der das Northern Ireland Office "NIO" leitet, das Nordirland derzeit durch von London eingesetzte Minister regiert). Der NIO Staatssekretär Paul Murphy sagte, es gäbe keine schnelle Entscheidung, die unionistische Forderung zu erfüllen und Sinn Féin sofort aus einer möglichen Regionalregierung auszuschliessen.

"Ich glaube, alle Parteien haben Mandate und wir haben diese Mandate zu respektieren. Aber wir alle müssen auch das Mandat des Good Friday Agreement respektieren," sagte Murphy.

In einer Stellungnahme vor dem britischen Unterhaus unterstützte er Ordes Einschätzung, sagte aber, die britische Regierung glaube, dass eine gemeinsame Regionalregierung immer noch die beste Langzeitgarantie für Frieden und Stabilität darstelle. Sie würden dieses Ziel nicht aufgeben.

Murphy sagte, Entscheidungen und Reaktionen von Sinn Féin und der IRA seien nun notwendig. Ohne diese Reaktionen sehe er keine Möglichkeit, die politischen Verhandlungen wiederaufzunehmen. Die Regierungen seien dabei zu überlegen, wie am besten Druck auf die (irische) Republikanische Bewegung erzeugt werden könne, ihren Übergang zu ausschliesslich friedlichen und demokratischen Mitteln zu vollenden.

Sinn Féin antwortet

Auf einer Pressekonferenz in Westminster sagt der Sinn Féin Vorsitzende Mitchel McLaughlin, die Teilnahme seiner Partei an Verhandlungen und an einer gemeinsamen Regierung beruhe einzig und allein auf ihrem substanziellen Mandat durch die Wähler und auf nichts anderem.

"Wir sind die grösste irisch-nationalistische Partei in den Six Counties (Nordirland) und die drittstärkste Partei auf der irischen Insel," sagte McLaughlin.

"Demgegenüber hat Paul Murphy kein Mandat der irischen Bevölkerung und wir werden seine Versuche, die Sinn Féin Wählerschaft zu sanktionieren oder zu dämonisieren, nicht hinnehmen," sagte er.

Überstürzte Schlussfolgerungen

Inzwischen gibt Vincent Browne von der Irish Times zu, dass er nicht mehr so sicher ist, dass die IRA hinter dem Bankraub steckt, obwohl er ursprünglich fest davon ausgegangen war ("welche andere Organisation hat die Kapazität, die militärische Präzession, das logistische Know-How und die Stärke").

"Inzwischen wurde bekannt, dass in den letzten Tagen in (dem pro-britischen, loyalistischen Bezirk) Craigavon versucht wurde, Ł41,000 an Northern Bank Geldscheinen zu waschen. Angeblich hat dieses Geld nichts mit dem Bankraub zu tun. Wo kommt es her?", fragt Browne. Nach Medienangaben wurden bei Festnahmen in Craigavon hohe Summen an Geldern der Northern Bank sichergestellt, aber die PSNI beeilte sich, sehr schnell zu verkünden, diese Verhaftungen hätten nichts mit dem Belfaster Bankraub zu tun. Kann es etwas damit zu tun haben, dass die Verhafteten keine (irischen) Republikaner waren?

Für Browne ist dies ausreichend, die Frage zu stellen: "Ist es wirklich richtig, den ganzen politischen Prozess auf Grund einer Meinungsäusserung eines Polizeioffiziers zu stoppen? Wissen wir nicht, dass Polizei und Geheimdienste wieder und wieder Fehler machen?"

Auf der Meinungsseite der Irish Times formuliert dies ein Leser aus dem County Laois noch pointierter: "Ich war sehr überrascht, mit welch unangemessener und nicht hinterfragender Eile die meisten Menschen, Sie eingeschlossen, die Aussage von Hugh Orde, dass die IRA für den Banküberfall verantwortlich war, akzeptiert haben."

"Seine Aussage basiert auf 'Geheimdienstberichten'. Kann es sein, dass diese Berichte Werk des britischen Geheimdienstes sind, der auch verantwortlich für den Bericht über die Massenvernichtungswaffen des Irak war, der als Begründung für einen Krieg im Irak diente, in dem bislang 100 000 Irakis getötet wurden?"

Übersetzung: Uschi Grandel, 15.1.2005, Text in Klammern dient der Erläuterung

Quelle: www.info-nordirland.de


Intelligence, opinions and illusions

By Laura Friel

"Is it good enough to put the whole political process on hold on the word of a police officer? Do we not know that police officers and intelligence chiefs get it wrong again and again?" Vincent Browne, Irish Times

Illusionist Derren Brown on TV last week demonstrated how easily people's perception can be manipulated by someone telling them what they are already predisposed to believe. It's been a bit like that here this week.

There is no evidence, no arrests, no significant finds, but for those people who already view all republicans as criminals, no further proof is required. Indeed, the very fact that there is no evidence appears sufficient to leave no doubt in their minds. And the chief magician in all of this? Hugh Orde.

"On the basis of the investigating work we have done to date, the evidence we have collected, the information we have collected, the exhibits we have collected and putting that all together and working through it, it is my opinion the Provisional IRA were responsible for the crime and all main lines of inquiry currently undertaken are in that direction," Orde told the media.

Evidence, information, exhibits; it sounds impressive to those who want to believe but in the end all we are left with is the opinion of the PSNI Chief constable. And this is not the first time Hugh Orde has impacted on the political process by virtue of an opinion, his opinion.
Of course, there is another way of viewing this.

PSNI caught with its pants down

No matter what way you look at it, the PSNI was caught with its pants down. According to the media, a traffic warden reported 'suspicious' behaviour outside the Northern Bank involving a 'white van'. At the height of the Christmas shopping season, with banks and retail outlets heaving with cash, the PSNI's response to a tip off about a possible robbery at a bank was to do almost nothing. They sent two uniformed officers on foot patrol to 'take a look'. They saw nothing suspicious and no further action was taken.

It's just before Christmas and Hugh Orde is watching the prospects of his Ł25,000 performance related bonus fade into oblivion, along with the reputation of his force. And there are no leads and no prospects of arrests, little hope of recovering the stolen millions and even less hope of securing convictions. Well, what can a PSNI Chief constable do?

RUC tactics

Simple. Employ the old tactics of the RUC. Begin with a series of raids in nationalist areas at the homes of high profile republicans. Bring the media with you, handpicked journalist hacks who won't mind if there are no facts to support the accusations and won't ask too many difficult questions about the status of the PSNI 'investigation'. Peddle the notion that the very fact that there is no evidence linking republicans to the robbery is indisputable 'evidence' of their involvement.

Pitch it high. Confronted with an adversary so ruthless, professional, disciplined, experienced, intelligent and rigorous as the IRA, how can any criticism be attached to the PSNI? Surely any fair-minded member of the Policing Board would not seek to penalise the Chief Constable and his less than efficient force?

The words of the Belfast Telegraph must have been music to Orde's ears. "With their usual gall, republicans are challenging Mr Orde to produce his evidence, but few will now accept the IRA's claim that it was not involved," said the Telegraph. "What other group would have the organisational skill and cold blooded ruthlessness to pull off such an audacious and violent robbery?" the newspaper continued.

The old RUC was never hot on investigation. In fact, they were often not even allowed to pursue an investigation by Special Branch, who intimidated and bullied the CID into accepting the primacy of a counter insurgency anti-republican agenda. The RUC rounded up the usual suspects, tortured and beat detainees into so called confessions, tampered with 'evidence' or, when it suited their political agenda, saw nothing, heard nothing and said nothing.

Of course, the PSNI is supposed to be a part of the new political dispensation, new policing for a new beginning. But with Patten yet to be fully implemented, Special Branch still in place and many former RUC officers within its ranks, given the slightest encouragement, the PSNI appears all too ready to revert to type.

Southern acceptance

True to form, the leadership of the Dublin Government did not contest Orde's baseless accusations. Just after the Chief Constable's press conference, Taoiseach Bertie Ahern announced his disappointment with the IRA. There were no queries as to the evidence behind the PSNI claim. All Ahern had to say on the matter was that the whole event was a setback for the peace process and that he was concerned the IRA could have been organising the robbery while he was in talks with Sinn Féin. His response was similar to the one following the suspension of the Stormont Assembly in October 2002, after the PSNI uncovered an alleged IRA spy-ring. Over two years later, most of the 'evidence' in that case has been thrown out of court. But the Taoiseach has not learned anything from that — blind acceptance of the British line is still the order of the day.

Unquestioning media

Meanwhile, the media were working their magic, somehow knowing what the PSNI Chief was going to say even before he said it. "Orde will blame the IRA," screamed the front-page banner headlines of the British Daily Mirror, hours before Orde was due to brief the media.

As the media swung into action, what one moment was mere opinion devoid of any demonstrative facts became pure assertion. "The Provos unmasked," ran the Belfast Newsletter. And suddenly we were no longer dealing with a specific incident, as the politicking began. This was no longer a police investigation but a political witch-hunt.

"Peace in the balance as Orde points the finger at IRA," said the Newsletter. "The Provisional IRA stood accused last night of stealing any chance of an early peace settlement," wrote Gemma Murray.

"Prime Minister Tony Blair has come under increased pressure to exclude Sinn Féin from any future devolved government," wrote Murray. "IRA link to robbery blows peace process out of the water," ran the editorial of the Belfast Telegraph.

"Northern deal scuppered after IRA bank robbery," declared Suzanne Breen of the Sunday Tribune. "The current talks process is effectively over after the statement from the Chief Constable Hugh Orde. Stephen Collins went further: "the involvement of the IRA does more than cast doubt on the sincerity of Sinn Féin's commitment to democratic politics. It raises fundamental questions about the strategy pursued by the Irish and British governments for the past few years."

And the media knew exactly where to look to reinforce their position. "DUP deputy leader Peter Robinson said if the International Monitoring Commission (IMC) reaches the same conclusion [as Orde], Sinn Féin should be excluded from government for a year," recorded Breen. "In any future negotiations, the DUP would demand even greater proof than before," said Robinson. "The pressure will not be on my party to lower the bar. The pressure will be for a higher bar."

For anti-Agreement unionism, Orde's opinion had become the talisman not only to undermine any prospect of a power sharing agreement emerging out of the current talks process but also any future negotiations. Meanwhile, Ian Paisley announced he would be visiting Downing Street to urge the British PM to fulfil that unionist dream of "a devolved administration to be set up without Sinn Féin".

Murphy

NIO Secretary of State Paul Murphy said there would be no rush to meet unionist demands and immediately exclude Sinn Féin from taking part in a power sharing government.

"I believe all parties have mandates and we have to respect them. But all of us have to respect the mandate of the Good Friday Agreement," said Murphy.

Addressing the British House of Commons, Murphy backed Orde's assessment but said the British Government still believed that power sharing provided the best long-term guarantee of peace and stability and would not abandon that ultimate goal.

Murphy said decisions and responses were now needed from Sinn Féin and the IRA. Without responses, the British Secretary of State said he could not see how it would be possible to reinvigorate the political talks. The governments would be considering how best to bring pressure to bear on the Republican Movement to complete the transition to exclusively peaceful and democratic means.

Sinn Féin responds

Speaking at a Westminster press conference, Sinn Féin chairperson Mitchel McLaughlin said his party's participation in the process and in any government was based entirely on its substantial electoral mandate and nothing else.

"We are the largest nationalist party in the Six Counties and the third largest party on the island of Ireland," said McLaughlin.

"In contrast, Paul Murphy has no mandate from the Irish people and we will not tolerate attempts by him to sanction or demonise the Sinn Féin electorate," he said.

Jumping to conclusions

Meanwhile, Vincent Browne of the Irish Times admitted, although he initially believed the robbery must have been the work of the IRA ("what other organisation has the capacity, the military precision, the logistical know-how and manpower?") that now he's not so sure.

"Now it emerges that Ł41,000 was being laundered in Craigavon over the last few days and, apparently, this has nothing to do with the Northern Bank robbery. Where did this money come from?" asks Browne. According to the media, the Craigavon arrests involved the seizure of high denomination Northern Bank notes but the PSNI were quick to announce that the arrests had nothing to do with the Belfast robbery. Could that have something to do with the fact that those arrested were not republicans?

It's sufficient to compel Browne to ask: "Is it good enough to put the whole political process on hold on the word of a police officer? Do we not know that police officers and intelligence chiefs get it wrong again and again?"

On the letters page of the Irish Times, a reader from County Laois put it better. "I was quite surprised at the unseemly and unquestioning haste with which most people, including yourself, accepted the word of Hugh Orde that the IRA was responsible for the Northern bank robbery.

"His report was based on 'intelligence'. Could this be related to the British Intelligence that was responsible for the report on Iraqi WMD that was used as an excuse for the illegal war on Iraq that has so far resulted in the slaughter of over 100,000 Iraqis?"

Source: Sinn Fein News, January 14, 2005

http://www.info-nordirland.de/start_en.htm



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