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Pakistan

Bevölkerung, Wirtschaft und Politik

Die Islamische Republik Pakistan gehört zu den bevölkerungsreichsten Ländern der Erde. 1998 lebten knapp 144 Millionen Menschen in Pakistan. Das Land erlebte in den letzten 40 Jahren ein außergewöhnlich hohes Bevölkerungswachstum. 1961 betrug die Zahl der Einwohner 43 Mio., 1981 gut 84 Mio, 1990 über 110 Mio.

Die Bevölkerungsdichte ist höher als in der Bundesrepublik. Das Staatsgebiet Pakistans umfasst 796.095 qkm und ist damit mehr als doppelt so groß wie die alte Bundesrepublik.

Die wichtigsten Grenzen teilt das Land mit Afghanistan im Nordwesten (Grenzlänge etwa 1.300 km) und mit Indien im Osten (Grenzlänge etwa 1.700 km). Weitere Anrainer sind China (im Norden) und der Iran (im Westen). Im Süden grenzt das Land an das Arabische Meer (etwa 700 km lange Küste).

Geschichte

Pakistan teilte lange Zeit dieselbe Kolonialgeschichte, wie sie auch die Inder unter britischer Herrschaft erlebten. Erst im Zuge der indischen Unabhängigkeitsbewegung in Britisch-Indie3n entwickelten muslimische Persönlichkeiten (Muslimliga) in den 30er Jahren den Gedanken eines selbständigen Staates der indischen Muslime. Von Rahmat Ali stammt 1933 der Vorschlag, diesen Staat "Pakistan" zu nennen - P für Punjab, a für Afghan Province, k für Kaschmir, s für Sind und tan für Belutschistan. 1940 formulierte die Muslimliga in der sog. Pakistanischen Resolution die "Zweinationentheorie", gemäß deren Hindus und indische Muslime zwei Nationen darstellten. Der Führer der Muslimliga, M.A. Jinnah, setzte gegen den Widerstand des Indischen Nationalkongresses in den folgenden Jahren die Teilung Britisch-Indiens in die Indische Union und Pakistan durch. Der Britischen Kolonialmacht mag diese Spaltung nicht einmal ganz ungelegen gewesen sein.

Am 15.08.1947 wurden Indien und Pakistan als Dominions im Rhamen des britischen Commonwealth unabhängig. Pakistan erhielt die mehrheitlich muslimischen Gebiete, sodass ein Staat entstand, der aus zwei weit auseinander liegenden Teilen (West- und Ostpakistan) bestand, in deren Mitte die Indische Union lag. Zu Westpakistan (das heute noch als Pakistan existiert) gehörten die frühere britische Provinz Sind, die North-West Frontier Province, Belutschistan und West Punjab, zu Ostpakistan (das sich in den 70er Jahren von Pakistan loslösen sollte und einen eigenen Staat bildete: Bangladesh) gehörten Ostbengalen und Teile Assams. Auch das damals noch unter britischer Herrschaft stehende Fürstentum Bahawalpur schloss sich Pakistan an.

Streit gab es von Anfang an um Kaschmir, das die Muslimliga für Pakistan beanspruchte. Im Dezember 1974 kam es zwischen Pakistan und Indien zum ersten Krieg um Kaschmir, der am 31. Dezember 1948 mit einem von der UNO vermittelten Waffenstillstand beendet wurde. Es wurde eine Demarkationslinie im Bereich von Kaschmir festgelegt. Etwa 6 Millionen Muslime wurden aus Indien nach Pakistan umgesiedelt. Dennoch erfasste Pakistan damals nur etwa zwei Drittel aller Muslime, ein Drittel blieb als Minderheit in Indien.

Wird fortgesetzt!

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