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Sudan: Chronik wichtiger Ereignisse

September/Oktober 2009


Dienstag, 1. September - Sonntag, 13. September
  • Eine anhaltende Dürre und Hungersnot haben rund 300 Sudanesen zur Flucht in den Nachbarstaat Uganda gezwungen. (5. September) Ein Großteil von ihnen sind Herdenbesitzer, die durch die Umweltbedingungen ihre gesamten Herden verloren haben.
  • In der ersten Septemberwoche ist es erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen in einer der ölreichen Regionen des südlichen Sudans gekommen: Im Dorf Dinka in dem Thiang Distrikt haben schwer bewaffnete Gruppen Zivilisten angegriffen. Der UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon verurteilte die Angriffe und betonte die Wichtigkeit, die sudanesische Zivilbevölkerung zu schützen. (6. September)
  • Die Nichtregierungsorganisation GLOBAL WITNESS berichtet von großen Unstimmigkeiten in den offiziellen Angaben der sudanesischen Regierung über die Ölproduktion. (7. September) Laut der britischen Organisation dokumentiert die Regierung unter Omar al Bashir niedrigere Einnahmen als die China National Petroleum Corporation (CNPC), der chinesische Hauptbetreiber der sudanesischen Ölfelder. Die Experten hegen den Verdacht, dass die sudanesische Regierung auf diese Weise dem südlichen Sudan finanzielle Mittel vorenthält. Entsprechend dem im Jahr 2005 geschlossenen Friedensabkommen sollten Nord und Süd die Einnahmen aus der Ölproduktion teilen.
  • Die sudanesische Regierung kritisierte die Vereinigten Staaten, weil diese einige Regionen im Sudan von den Sanktionen ausnehmen möchte. (12. September) Der Berater des sudanesischen Präsidenten, Ghazi Salahuddin, erklärte der Presse, die Entscheidung der US-Amerikaner ziele darauf, das Land zu spalten. Der Sprecher drohte, die Vereinigten Staaten müssten mit negativen Konsequenzen für den Dialog mit der sudanesischen Regierung rechnen, sofern sie die selektive Aufhebung der Sanktionen durchführen und weitere Schwierigkeiten bereiten. Die US-Regierung gab bekannt, sie plane Agrargüter, Arzneimittel sowie medizinische Utensilien in südsudanesische Gebiete sowie nach Darfur zu exportieren. Die Vereinigten Staaten unter dem ehemaligen Präsidenten Bill Clinton hatten die Sanktionen gegen den Sudan im November 1997 verhängt. Drei der mehreren damaligen Gründe hierfür lauteten: Unterstützung des internationalen Terrorismus; Bemühungen, die Regierungen der Nachbarsländer zu schwächen sowie anhaltende Verstöße gegen die Menschenrechte, unter anderen in Form der Sklaverei.


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