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50 000 Kindern droht in Südsudan Hungertod

Nahrungsmittelvorräte Ende September aufgebraucht *

Die Helfer schlagen Alarm: Südsudan gerät in eine schwere Hungersnot. Doch obwohl die Not mit jedem Tag wächst, gibt es noch keine Friedenssignale im jüngsten Staat Afrikas.

Die Deutsche Welthungerhilfe warnt vor einer Katastrophe in Südsudan. Wenn die Weltgemeinschaft nicht schnell handele, müssten Ende September 3,7 Millionen Menschen in Südsudan hungern, erklärte die Organisation am Montag in Bonn. Wegen schwerer Unwetter wurden in dem von Kämpfen schwer erschütterten Bundesstaat Unity rund 42 000 Menschen aus ihren meist provisorischen Hütten vertrieben.

Wie die Online-Zeitung »Sudan Tribune« meldete, trafen die Unwetter in der vergangenen Woche die Region Mayom. Die ölreiche Region wird zurzeit von Rebellen um den ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar gehalten. Rebellensprecher sagten, das Leben Tausender Menschen sei wegen der Fluten bedroht. Die Überschwemmungen verschlimmern die Hungerkrise in Südsudan.

Schon jetzt ernähren sich nach Informationen der Welthungerhilfe immer mehr Menschen nur noch von Gras, Knollen und Saatgut. »Weil die Bauern ihre Felder nicht bestellen konnten, fällt die Ernte in diesem Jahr aus; Ende September werden die letzten Vorräte aufgebraucht sein«, warnte Programmvorstand Mathias Mogge, der das Land im Mai besuchte. Selten zuvor habe man eine Katastrophe so präzise vorhersagen können.

Laut den Vereinten Nationen steht dem Land »die schlimmste Nahrungsmittelkrise der Welt« bevor. Demnach könnten 50 000 Kinder noch in diesem Jahr sterben, wenn sie keine Hilfe bekommen.

Hilfsorganisationen versorgen derzeit knapp zwei Millionen Südsudanesen. Ihnen fehlen jedoch UN-Angaben zufolge 750 Millionen Euro, um die schlimmste Not zu lindern. Die Welthungerhilfe fordert, dass die Geberländer ihr Versprechen halten und die 460 Millionen Euro bereitstellen, die sie schon im Mai zugesagt haben.

Unterdessen sollten in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba die Friedensverhandlungen zwischen der Regierung unter Präsident Salva Kiir und den Rebellen am Montag fortgesetzt werden. Gegen eine im Januar vereinbarte und im Mai bestätigte Waffenruhe hatten Streitkräfte und Rebellen wiederholt verstoßen. Friedensgespräche in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba waren Mitte Juni zum Stillstand gekommen.

Südsudan mit rund zehn Millionen Einwohnern ist der jüngste Staat Afrikas. Er wurde am 9. Juli 2011 durch die Abspaltung von Sudan unabhängig.

* Aus: neues deutschland, Dienstag 5. August 2014


Aus dem aufrüttelnden Appell der Welthungerhilfe:

"Sag später nicht, Du hättest nichts davon gewusst.“ Mit diesem Satz wollen wir auf die drohende Hungersnot im Südsudan aufmerksam machen. Noch nie konnte eine Katastrophe so präzise vorhergesagt werden; laut den Vereinten Nationen steht dem Land die schlimmste Nahrungsmittelkrise der Welt bevor.

Ab Ende September werden Millionen Menschen hungern – das ist die unbarmherzige Folge eines Bürgerkrieges, der Bauern und ihre Familien von den Feldern vertrieb. Keine Aussaat, keine Ernte – und #ByTheEndOfSeptember werden die letzten Vorräte verbraucht sein. Schon jetzt ernähren sich Hunderttausende Flüchtlinge nur noch von Gras und Knollen.

#ByTheEndOfSeptember
  • werden 3,8 Millionen Südsudanesen unter Hunger, Gewalt und Krankheit leiden;
  • 250.000 Kinder im Südsudan extrem unterernährt sein;
  • und zum zweiten Mal in Folge wird es keine Ernte im Land geben.
Machen Sie mit bei unserer Kampagne. Jeder kann handeln!

In diesem Sommer der Krisen ist Aufmerksamkeit ein knappes Gut. Schauen wir hin statt weg! Handeln wir jetzt statt später:
  • Machen Sie im Netz auf die Hungersnot im Südsudan aufmerksam – mit dem Hashtag #ByTheEndOfSeptember!
  • Posten Sie ein Foto von sich auf Facebook, Twitter, Google+ oder Instagram mit dem Hashtag. Oder trommeln Sie gleich den Fußballverein, den Seminarkurs oder die Schulklasse zusammen und veröffentlichen Sie ein Gruppenfoto mit Hashtag!
  • Richten Sie einen Appell per Video an Politiker und Öffentlichkeit und vernetzen Sie sich mit uns auf Youtube. <
  • Sprechen Sie mit Freunden, Kollegen und Familie und klären Sie sie darüber auf, was im Südsudan passieren wird, wenn wir weiter nicht handeln.
http://www.welthungerhilfe.de/suedsudan-endofseptember/




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