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Chronik des tschetschenischen Konflikts 1936-2004

Vom frühen Kampf um Unabhängigkeit bis zu den Terroranschlägen

Die Internetausgabe der Frankfurter Rundschau enthält ein Dossier zu Tschetschenien, in dem sich u.a. auch eine Chronik wichtiger Ereignisse von 1936 bis heute (2004) befindet. Wir haben in unserer Übersicht auf diese Darstellung zurückgegriffen, wohl wissend, dass sie weder vollständig ist noch Hintergründe und politische Zusammenhänge zu erklären vermag. Einige Ereignisse haben wir ergänzt. Politische Analysen des Konflikts finden Sie auf unserer Länderseite "Tschetschenien" sowie auf der Seite "Kaukasus".
Eine zweite informative Quelle stellt das "Lexikon zu Zeitgeschichte" des Historischen Instituts der RWTH Aachen dar (Internet:www.histinst.rwth-aachen.de/default.asp?sectionId=25).



Vorgeschichte

Im frühen Mittelalter hatte das Volk der "Nochtscho", wie sich die Tschetschenen und Inguschen seit jeher selbst bezeichnen, der Herrschaft der Alanen unterstanden, später der der Mongolen und Timuriden. Zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert von Georgien aus christianisiert, wurden die Bergvölker seit dem 16. Jahrhundert zum Islam bekehrt. Bis zum 18. Jahrhundert waren sie kulturell von der türkisch-tatarischen Welt beeinflußt.

Erste Berührungen mit der russischen Macht hatten die Völker des Nordkaukasus, als 1559 unter Ivan Groznyj ("der Schreckliche", 1533-1584) die Festung Tarki als Stützpunkt russischer Kosaken angelegt wurde. 1587 stationierte er das erste Kosakenheer in der Region. Bereits 1552 und 1556 hatte Ivan IV. im Zuge seiner imperialen Außenpolitik die tatarischen Kazan und Astrachan erobert. Der Kaukasus blieb aber auch weiterhin uneinnehmbar. Das lag nicht zuletzt daran, daß das Krim-Khanat, das unter osmanischem Schutz stand, als Pufferzone wirkte. Als dieses Khanat 1783 unter Katharina II. (1762-1796) an Rußland fiel, stand der Weg nach Süden offen.

Doch bis zur endgültigen Eroberung des Nordkaukasus sollte noch fast ein Jahrhundert vergehen: In einem ersten religiös motivierten Verteidigungskrieg, einem "ghasavat" (in etwa gleichbedeutend mit "Heiliger Krieg"), stellte sich der Tschetschene Mansur Uschurma 1785 an die Spitze der Bergvölker, um gegen die russischen Kolonisationsbestrebungen anzukämpfen und vereinigte den Widerstandswillen der ganzen Region hinter sich. Eine noch größere Bedeutung für die tschetschenische Geschichte erlangten die sogenannten Muridenkriege (1834-1859) unter der politischen, militärischen und geistigen Führung des Daghestaner Imams Schamil. Auch ihn unterstützen neben den Daghestanern zahlreiche Tschetschenen im Kampf gegen die Truppen des russischen Zaren Nikolaus I. ("Gendarm Europas"). Schamil konnte sogar die Militärstraße zwischen Vladikavkas und Tiflis unterbrechen und auf Tiflis marschieren. Die Russen reagierten darauf mit einer Strategie der "verbrannten Erde" und massenhaften Umsiedlungen, wie es sie schon nach der Niederwerfung Mansurs gegeben hatte. Doch auch nach der Kapitulation Schamils 1859 riß die Reihe der Aufstände und Gefechte nicht ab, bis die "Befriedung" des Kaukasus durch Rußland 1864 abgeschlossen wurde.

Quelle: Historisches Institut der RWTH Aachen, Lexikon für Zeitgeschichte (http://www.histinst.rwth-aachen.de/default.asp?documentId=119)

In der auf die Oktoberrevolution von 1917 folgenden Bürgerkriegsperiode drohte das Russische Reich unaufhaltsam zu zerfallen: Dazu trugen vor allem die nationalen Bewegungen in den nichtrussischen Gebieten bei. (...) Die Bolscheviki gewannen den Bürgerkrieg unter anderem deshalb, weil sie zu weitreichenden Zugeständnissen an die nationalen Bewegungen bereit waren und anfangs Versuche transnationaler Staatsbildung unterstützten. So entstand im Januar 1921 die Autonome Sovjetrepublik der Bergvölker, die die heutigen Republiken Tschetschenien, Inguschien, Nordossetien, Kabardino-Balkarien und Karatschai-Tscherkessien umfaßte. Dieses Projekt war jedoch nur von kurzer Dauer: 1924 wurde die Bergrepublik aufgelöst, nachdem sich zuvor bereits sechs autonome Regionen gebildet hatten. Im November 1922 wurde die Autonome Oblast (AObl) Tschetschenien gegründet, die im Januar 1934 mit der 1924 entstandenen AObl Inguschetien zuerst zur Tschetscheno-Inguschetischen AObl vereinigt und 1936 als ASSR (Autonome Sovjetische Sozialistische Republik) konstituiert wurde.

Quelle: Historisches Institut der RWTH Aachen, Lexikon für Zeitgeschichte (http://www.histinst.rwth-aachen.de/default.asp?documentId=119)

Früher Kampf um die Unabhängigkeit
  • 1936
    Schon unter den Zaren hatten die Tschetschenen heftigen Widerstand gegen die russische Zentralgewalt geleistet. 1936 entstand eine autonome Republik innerhalb der UdSSR.
  • 1944
    Josef Stalin beschuldigt Tschetschenen und sunnitische Inguscheten der Kollaboration mit deutschen Truppen und lässt sie nach Mittelasien und Sibieren deportieren.
  • 1957
    Unter Nikita Chruschtschow wird die binationale Republik (tschetschenisch-inguschetische ASSR) wieder autonom, die Deportierten dürfen zurückkehren.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion
  • um 1990
    Im Zerfall der Sowjetunion sehen tschetschenische Nationalisten ihre Chance, aus dem Staatsverbund mit Russland ausscheren zu können. Wie viele andere Staaten der UdSSR nutzen sie die Liberalisierung unter dem früheren KPdSU-Generalsekretär und sowjetischen Präsidenten, Michail Gorbatschow, um das Streben nach größerer Unabhängigkeit wiederzubeleben. Anführer der Unabhängigkeitsbewegung wird der ehemalige Luftwaffengeneral und Divisionskommandeur der Roten Armee, Dschochar Dudajew.
  • August/Septemeber 1991
    Tagelange Demonstrationen gegen den Obersten Sowjet der Teilrepublik in der Hauptstadt Grosny. Nach dem Rücktritt des Vorsitzenden wird der Oberste Sowjet am 8. September aufgelöst.
  • Oktober 1991
    Dudajew übernimmt an der Spitze eines Exekutivkommitees die Macht und wird zum Präsidenten gewählt. Moskau erkennt die Wahl nicht an.
  • 8. November 1991
    Dudajew ordnet die Generalmobilmachung an und erklärt Tschetschenien für unabhängig.
Erste Truppenentsendung
  • 9. November 1991
    Als direkte Reaktion auf diese Unabhängigkeitserklärung ruft Russlands Präsident Boris Jelzin im November 1991 den Notstand aus und sendet Truppen des Innenministeriums nach Tschetschenien. Massendemonstrationen sind die Folge. Nur drei Tage später hebt Jelzin den Ausnahmezustand wieder auf, was aber nicht zur Beruhigung der Lage führt. Die Truppen müssen wieder abgezogen werden, weil das Parlament sich weigert, das Notstandsdekret zu verabschieden. Bis Juni 1992 werden alle russischen Truppen, die in diesem Territorium stationiert gewesen waren, abgezogen.
  • November 1991
    Das russische Parlament verabschiedet ein Gesetz über die Bildung einer separaten Inguschetischen Republik. Die Inguscheten wollten in der Russischen Föderation bleiben anstatt den tschetschenischen Bestrebungen nach völliger Unabhängigkeit zu folgen. Nach einem gescheiterten Putschversuch gegen Dudajew im Dezember 1993 beginnt die russische Regierung die Opposition in Tschetschenien zu unterstützten.
  • 12. März 1992
    Dudajew proklamiert ein zweites Mal die Unabhängigkeit Tschetscheniens. In der Folge kommt es zu schweren Unruhen zwischen Anhängern und Gegnern Dudajews. Er verhängt den Ausnahmezustand.
  • November 1992
    Dudajew verhängt erneut den Ausnahmezustand in Tschetschenien, nachdem Russland in Nordossetien in der Inguscheten-Frage interveniert hatte. Die Inguscheten erheben seit Ihrer Rückkehr aus der stalinistischen Deportation Anspruch auf ehemalige Siedlungsgebiete in der russischen Republik Nordossetien. Tschetscheno-Inguschetien wurde 1992 wegen der Unabhängigkeitsbestrebungen beider Ethnien in zwei russische Republiken geteilt. Zwischen Ihnen existiert eine definierte Grenze, nicht jedoch im Norden Inguschiens und Nordossetien.
  • Herbst 1992
    Wegen des unklaren Grenzverlaufs zwischen Inguschien und Nordossetien kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, bei denen mehrere 100 Menschen ums Leben kommen.
  • 14. Januar 1994
    Vertreter der Regierung Russlands und der Tschetschenischen Republik nehmen in Grosny Verhandlungen über die Unabhängigkeit des nordkaukasischen Landes auf.
  • Ende Juli 1993
    Russlands Präsident Boris Jelzin lässt die illegalen Einheiten Nordossetiens und Inguschiens entwaffnen.
  • November 1993
    Wiederholt kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen wegen des unklaren Grenzverlaufs zwischen Inguschien und Nordossetien.
  • November 1994
    Angehörige der russlandfreundlichen tschetschenischen Opposition greifen Grosny erfolglos an. Russlands Präsident Boris Jelzin stellt der tschetschenischen Regierung ein Ultimatum: Das Land muss bis zum 9. Dezember in den russischen Staatsverband zurückkehren. Andernfalls kündigt Jelzin eine Militärintervention an.
Erster Tschetschenienkrieg 1994 bis 1996
  • 11. Dezember 1994
    Der erste Tschetschenienkrieg beginnt. Obwohl moderne Waffen eingesetzt werden, bleibt der Angriff vielfach stecken. Beide Seiten erleiden hohe Verluste.
  • 31. Dezember 1994
    Die russische Armee dringt in die tschetschenische Hauptstadt Grosny ein. Unter Luftangriffen und Artilleriebeschuss leidet in den folgenden Wochen besonders die Zivilbevölkerung. Die Hauptstadt wird weitgehend zerstört. Die russische Armee verliert hunderte Soldaten, während die Rebellen offenbar nur geringe Verluste erleiden. Die russischen Militärverbände geraten immer wieder in Hinterhalte.
  • 19. Januar 1995
    Bei den Kämpfen zwischen russischen Truppen und tschetschenischen Freischärlern um Grosny nehmen russische Soldaten den Präsidentenpalast ein. Obwohl der russische Präsident Boris Jelzin daraufhin den militärischen Einsatz praktisch für beendet erklärt, gehen die Kämpfe weiter. Der Militäreinsatz wird wegen der Brutalität des Vorgehens der russischen Truppen von der internationalen Staatengemeinschaft mißbilligt.
  • Februar 1995
    Die Hauptstadt Grosny wird durch russische Verbände eingenommen. Dudajews Armee geht zum Guerilla-Kampf über.
  • Juni 1995
    Ein erster Waffenstillstand scheitert nach wenigen Wochen.
  • 14. bis 18. Juni 1995
    Mehr als 100 schwerbewaffnete Tschetschenen unter Führung von Schamil Bassajew stürmen ein Krankenhaus im südrussischen Budjonnowsk und nehmen mehr als 1.000 Geiseln. Sechs Tage lang wird verjandelt. Bei erfolglosen Versuchen von Sicherheitskräften, das Krankenhaus zu stürmen, sterben 120 Menschen, rund 400 werden verletzt. Auch Jelzin kritisiert später das gewaltsame Vorgehen der russischen Sicherheitskräfte. Nach Verhandlungen mit dem russischen Premier Tschernomyrdin sichert die russische Regierung gegen Freilassung der Geiseln freies Geleit und weitere Friedensverhandlungen zu. Schamil Bassajew und seine Anhänger ziehen unbehelligt in das Berdorf Dargo ab, rund 50 Kilometer nordöstlich von Grosny. Russlands Verteidigungsminister Pawel Gratschow fordert anschließend eine erhebliche Ausweitung seiner Machtbefugnisse und kritisiert die für das Beenden der Geiselnahme zuständigen Behörden scharf.
  • 22. Juni 1995
    Russland und Tschetschenien vereinbaren eine Feuerpause.
  • 30. Juli 1995
    Russische Regierungsvertreter und der tschetschenische Präsident Dudajew unterzeichnen ein Militärabkommen, das ein Ende der Kämpfe, den schrittweisen Rückzug der russischen Truppen und die Entwaffnung der tschetschenischen Milizen vorsieht. Die Unabhängigkeitsbestrebungen Tschetscheniens bleiben ausgeklammert. Der Waffenstillstand wird immer wieder von beiden Seiten gebrochen. Das russische Militär zieht sich in den folgenden Wochen zurück.
  • 9. bis 15. Januar 1996
    In Kisljar, einer Stadt im Norden der Kaukasusrepublik Dagestan, nehmen bewaffnete Tschetschenen 3000 Geiseln und verschanzen sich in einem Krankenhaus. Sie fordern den vollständigen Rückzug Russlands aus Tschetschenien. Nach einer Zusicherung freien Geleits verlassen die Geiselnehmer mit etwa 100 Geiseln Kisljar. In der Grenzstadt Pjerwomajskoje kommt der Konvoi aus elf Bussen nicht weiter. Tagelang verhandeln die Geiselnehmer mit russischen Sicherheitskräften. Als sie schließlich den Ort stürmen, kommen rund 200 Tote Menschen ums Leben – neben Geiseln auch Einwohner des Dorfes Pjerwomajskoje. Der Anführer Salman Radujew entkommt.
  • Ende März 1996
    Kurz vor den russischen Präsidentschaftswahlen kündigt der russische Präsident Boris Jelzin an, die Kämpfe in Tschetschenien zum 1. April einzustellen. Terroristen werde man aber weiter militärisch bekämpfen.
  • 21./22. April 1996
    Tschetscheniens Präsident Dschochar Dudajew kommt bei einem russischen Raketenangriff ums Leben. Nachfolger wird Dudajews Stellvertreter Selimchan Jandarbijew. Der neue Präsident schließt ein Friedensabkommen mit Jelzin, der sich dadurch Stimmen für die bevorstehende Präsidentschaftswahl sichern kann. Nach dem Wahlsieg beginnt das russische Militär erneut mit Kampfhandlungen.
  • August 1996
    Tschetschenische Kämpfer greifen die stark zerstörte und von den Russen besetzte Hauptstadt Grosny an und zwingen die russischen Truppen zum Rückzug.
  • 31. August 1996
    Ende August trifft der Tschetschenien-Beauftragte Jelzins, der Ex-General Alexander Lebed, in Grosny ein, um mit dem tschetschenischen Stabschef Maschadow über einen Friedensabkommen zu verhandeln. Sie einigen sich am 31. August auf eine Beendigung der Kämpfe für einen Zeitraum von 20 Monaten. Über den künftigen Status Tschetscheniens sollen Verhandlungen entscheiden, die man bis zum 31.12.2001 abschließen will. Jelzin verfügt den Rückzug aller russischen Truppen. Damit ist der erste Tschetschenienkrieg beendet.
  • 5. Januar 1997
    Russland hat rund zwei Jahre nach Beginn des Krieges alle Truppen aus Tschetschenien abgezogen.
Ein neuer Präsident
  • 27. Januar 1997
    Bei den tschetschenischen Präsidentenwahlen siegt der gemäßigte Nationalist Aslan Maschadow (geb. 1951) mit etwa 60 Prozent der Stimmen klar vor seinen Konkurrenten Jandarbijew und Bassajew. Der ehemalige Generalstabschef der tschetschenischen Unabhängigkeitskämpfer wird knapp fünf Monate nach Kriegsende neuer Präsident. Mit Moskau wird ein schrittweiser Ausstieg der Kaukasusrepublik aus der Russischen Föderation vereinbart, die Modalitäten bleiben allerdings unklar.
  • 27. Mai 1997
    Der neue tschetschenische Präsident Aslan Maschadow führt in Moskau Verhandlungen mit Jelzin und Ministerpräsident Tschernomyrdin. Es wird ein neuer Waffenstillstand vereinbart.
  • 9. September 1997
    Tschetscheniens Präsident Maschadow kündigt an, 20 Kilometer südlich von Grosny eine neue Hauptstadt erbauen zu wollen. Sie soll den Vornamen des ermordeten Präsidenten Dudajews, Dschochar, tragen.
  • Juli/August 1999
    Nach längerer Pause kommt es an der Grenze zu Tschetschenien wieder zu bewaffneten Zwischenfällen mit russischen Truppen. Islamische Freischärler dringen aus Tschetschenien in die Nachbarrepublik Dagestan ein und proklamieren einen unabhängigen Gottesstaat. Wladimir Putin löst in Moskau Premier Stepaschin ab und kündigt ein hartes Vorgehen gegen die Separatisten an.
Der zweite Tschetschenienkrieg
  • Spätherbst 1999
    64 Tote sind die Bilanz eines Bombenanschlags in der dagestanischen Stadt Buinaksk am 4. September. Vor einem fünfstöckigen Wohnhaus der Armee war eine Bombe explodiert. In Moskau und anderen russischen Städten sterben bei schweren Sprengstoff-Attentaten bis zu 300 Menschen. Die Urheber werden nicht gefunden. Die russische Regierung vermutet tschetschenische Rebellen als Urheber. Die Anschläge sind Anlass für neue Militäraktionen Russlands gegen Tschetschenien.
  • September 1999
    Russland fliegt Luftangriffe auf Stellungen der islamischen Guerilla. Die Grenzen Tschetscheniens werden abgeriegelt.
  • 1. Oktober 1999
    Die russische Armee startet eine neue Bodenoffensive. Wladimir Putin erklärt, dass Alsan Maschadow von Moskau nicht länger als tschetschenischer Präsident anerkannt werde. In der Folge verhängt Maschadow als Oberkommandierender der tschetschenischen Streitkräfte das Kriegsrecht und lässt den "Heiligen Krieg" ausrufen.
  • 19. November 1999
    Nach vergeblichen Mahnungen an Russland, den Krieg in Tschetschenien zu beenden, geht der OSZE-Gipfel in Istanbul zu Ende. Die Staats- und Regierungschefs der 54 Teilnehmerstaaten unterzeichnen den angepassten Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) und eine "Charta für Europäische Sicherheit", die alte Verpflichtungen bekräftigt und erweitert.
  • November/Dezember 1999
    Russische Truppen nehmen die zweitgrößte Stadt Gudermes ein und schließen am 25. Dezember den Belagerungsring um Grosny, das nach mehrwöchigen Kämpfen eingenommen wird. Bis zum Ende des Jahres werden die größeren Städte Tschetscheniens von russischen Truppen eingenommen. Beide Seiten begehen schwere Kriegsverbrechen. Dazu gehören auch schwere Vergehen gegen die Zivilbevölkerung.
  • 1. Januar 2000
    Wladimir Putin (geb. 1952) besucht als Nachfolger des russischen Präsidenten Boris Jelzin an seinem ersten Amtstag Truppen in Tschetschenien.
  • Januar bis März 2000
    Bei mehreren Guerilla-Aktionen im Süden Tschetscheniens werden hunderte russische Soldaten getötet.
  • 1. Februar 2000
    Die russische Armee rückt nach wochenlangem Gefecht in der Hauptstadt Grosny ein und bringt weite Teile der Stadt unter ihre Kontrolle.
  • 6. Februar 2000
    Der russische Präsdient Putin verkündet den Sieg seiner Truppen im Krieg gegen Tschetschenien. Die Tschetschenen kämpfen im Untergrund weiter gegen die russischen Besatzer.
  • 11. Mai 2000:
    Bei Alchasty in Inguschetien wird eine russische Militärkolonne aus dem Hinterhalt beschossen. 18 Soldaten sterben.
  • Juni 2000
    Russlands Präsident Wladimir Putin stellt Tschetschenien als "Teilrepublik" unter direkte Verwaltung der Moskauer Zentralregierung und setzt zunächst den muslimischen Geistlichen Achmed Kadyrow als Premier ein.
  • 3. August 2000
    Bei einem Sprengstoffanschlag in Moskau werden sieben Menschen getötet. Wenig später werden tschetschenische Verdächtige festgenommen.
Fortgesetzte Menschenrechtsverletzungen
  • September/Oktober 2000
    Die russische Armee reduziert ihre Truppen in Tschetschenien von rund 120.000 auf ca. 80.000 Mann. Islamische Verbände setzen den Partisanenkrieg fort.
  • 22. Januar 2001
    Wladimir Putin ordnet einen Teilabzug der Streitkräfte aus Tschetschenien an.
Geiselnahmen und Anschläge
  • 24. März 2001:
    Auf dem Zentralmarkt der Stadt Mineralnyje Wody kommen bei der Detonation einer Bombe 21 Menschen ums Leben. Etwa 100 Menschen werden verletzt.
  • Mai 2001
    Der russische Truppenabzug wird im Mai 2001 wegen Geiselnahmen in Türkei wieder gestoppt. Tschetschenen bringen ein russisches Flugzeug in ihre Gewalt.
  • 6. Dezember 2001
    Eine Europarats-Delegation, die das Konfliktgebiet besucht hat, beklagt anhaltende Menschenrechtsverletzungen der beiden Konfliktparteien in Tschetschenien.
  • 9. Mai 2002:
    Während der Parade zum "Tag des Sieges" über Hitler-Deutschland explodiert in der dagestanischen Stadt Kaspijsk eine mit Schrauben versetzte Mine. Unter den 45 Opfern sind mindestens 17 Kinder.
  • Herbst 2002
    Russland beschuldigt Georgien, es unternehme nichts gegen "tschetschenische Terroristen", die im Pankisi-Tal Unterschlupf gefunden hätten. Georgiens Machthaber Schewardnadse wirft seinerseits Russland vor, die von Georgien abtrünnige "Republik Abchasien" zu unterstützen. Internationale Beobachter halten eine russische Intervention in Georgien für möglich.
  • 23.-26. Oktober 2002
    Bis zu 50 schwer bewaffnete tschetschenische Rebellen besetzen am 23. Oktober ein Moskauer Musical-Theater. Während der Aufführung des Musicals "Nord-Ost" stürmen sie die Bühne und verkünden die Geiselnahme. Das Theater wird vermint. Mehr als 700 Menschen halten sich zunächst im Theater auf, darunter 75 Ausländer. In den nächsten Stunden werden einige Geiseln freigelassen. Am Morgen des 26. Oktober stürmen russische Spezialeinheiten des Theater, nachdem die Geiselnehmer angeblich die Tötung von Geiseln geplant hätten. Sie setzen ein Gas ein, das Geiselnehmer und Geiseln sofort betäubt. Alle Geiselnehmer werden bei der Aktion getötet. Viele Geiseln sterben an den Folgen des Gaseinsatzes. Die exakte Zahl der Opfer - sie bewegt sich im dreistelligen Bereich - ist bis heute nicht bekannt.
  • 1. November 2002:
    Nationale und internationale Medien berichten für den Geschmack Moskaus zu detailliert über den Tschetschenienkrieg. Als Folge hat das russische Parlament per Gesetz die Pressefreiheit eingeschränkt. Ausländische Korrespondenten können zudem wegen der verschärften Auflagen des Premierministers Michail Kasjanow kaum noch im Krisengebiet recherchieren.
  • 27. Dezember 2002:
    Zwei Fahrzeuge explodieren vor dem Regierungssitz in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny. Das mehrstöckige Gebäude der Moskautreuen Verwaltung stürzt in sich zusammen und begräbt viele Menschen unter sich. 72 Menschen sterben, rund 160 werden teils schwer verletzt. Der Rebellenführer Schamil Bassajew bekennt sich später zu der Bluttat.
  • 2. Januar 2003:
    Internationale Beobachter müssen Tschetschenien verlassen - Russland verlängert das Mandat für die einzige internationale Beobachtertruppe der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) des Krieges in Tschetschenien nicht.
  • 23. März 2003
    Die Tschetschenen stimmen über eine neue Verfassung ab, die der Republik begrenzte Autonomierechte garantieren soll. Gleichzeitig stimmen sie über neue Gesetze für die Wahl eines Präsidenten und Parlaments ihrer Republik ab. Damit soll eine rechtliche Grundlage für die Absetzung des im Untergrund lebenden, legal gewählten tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow geschaffen werden. An der Abstimmung nehmen etwa 80 Prozent der Wahlberechtigten teil. Etwa 95 Prozent bekennen sich zur Verfassung.
  • 12. Mai 2003:
    Etwa 60 Menschen sterben, als ein mit Sprengstoff beladener Laster in einen Kontrollposten im tschetschenischen Snamenskoje fährt. Mehr als 250 Menschen werden verletzt. Der Anschlag galt offenbar einem Stützpunkt des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB.
  • 14. Mai 2003:
    Auf einer muslimischen Gedenkfeier in der Siedlung Ilischan-Jurt im Norden Tschetscheniens nähert sich eine mit Sprengstoff bewaffnete Frau dem von Moskau eingesetzten Verwaltungschef Achmat Kadyrow und sprengt sich in die Luft. Bei der Detonation sterben 18 Menschen, mehr als 140 Gläubige werden verletzt. Unter den Toten sind auch vier Leibwächter Kadyrows, der unverletzt bleibt.
  • 5. Juni 2003:
    Im Nordkaukasus versucht eine als Krankenschwester verkleidete Tschetschenin, in einen an einem Bahnübergang wartenden Militärbus einzudringen. Bei der Explosion sterben 18 Militärangehörige. Der Anschlag ereignet sich bei Mosdok, wo der Stab des russischen Kaukasus-Kommandos für den Einsatz in Tschetschenien stationiert ist. Drahtzieher soll der tschetschenische Extremist Schamil Bassajew gewesen sein.
  • 5. Juli 2003:
    Zwei mutmaßliche tschetschenische Rebellinnen sprengen sich auf einem Rockfestival in Moskau in die Luft und reißen 14 Besucher mit in den Tod.
  • 1. August 2003:
    In Mosdok (Nord-Ossetien) explodiert ein Lastwagen mit Sprengstoff vor einem Militärkrankenhaus. Offiziell ist von 50 Toten die Rede, vermutlich starben aber weit mehr Menschen. Mindestens 76 Personen, die meisten von ihnen russische Soldaten, werden verletzt. Das vierstöckige Gebäude am wichtigsten Truppenstützpunkt für Einsätze in Tschetschenien wird völlig zerstört.Drahtzieher soll der tschetschenische Extremist Schamil Bassajew gewesen sein.
  • 3. September 2003:
    Nahe der Stadt Kislowodsk fährt ein Vorortzug über zwei auf den Gleisen befestigte Sprengsätze. 7 Menschen werden getötet, mehr als 90 Fahrgäste verletzt.
  • 15. September 2003:
    Bei einem Autobombenanschlag auf das Gebäude des russischen Geheimdienstes FSB in Magas (Inguschetien) sterben mindestens vier Menschen. 24 Mitarbeiter werden verletzt.
  • 5. Dezember 2003:
    Bei einem Sprengstoffanschlag auf einen überfüllten Vorortzug im russischen Nordkaukasus in der Region um Stawropol nahe der Grenze zu Tschetschenien tötet eine Terroristengruppe 47 Menschen und verletzt 160. Die von einem Selbstmordattentäter gezündete Bombe mit einer Sprengkraft von zehn Kilogramm TNT detoniert in der Nähe der Stadt Jessentuki, 1500 Kilometer südlich von Moskau. Die Justiz spricht von einer tschetschenischen Spur.
  • 6. Dezember 2003:
    Eine weitere Zeitbombe ist an dem Radsatz eines Güterwaggons gefunden worden. Der Sprengsatz wurde noch im Bahnhof der Ortschaft Kropotkin im Bezirk Krasnodar entschärft. Krasnodar grenzt an die Region Stawropol, in der am Vortag 42 Menschen bei einem Selbstmordanschlag auf einen Vorortzug getötet wurden.
  • 9. Dezember 2003:
    Bei einem Anschlag in der Nähe des Roten Platzes werden mindestens fünf Menschen getötet. Präsident Wladimir Putin sagte, der Anschlag sei gegen die "territoriale Einheit des Landes" gerichtet gewesen. Es war der zweite Selbstmordanschlag in Russland innerhalb von vier Tagen.
  • 15. Dezember 2003:
    Tschetschenische Rebellen haben am Montag (15. Dezember 2003) in der benachbarten Teilrepublik Dagestan neun russische Grenzsoldaten erschossen. Anschließend nahmen die Angreifer Geiseln und flüchteten.
    Bericht (FR):
    Die Angreifer eröffneten von einem Fahrzeug aus das Feuer auf den Grenzposten an der südrussischen Republik Dagestan. Bei dem Gefecht wurde ein Offizier und acht Soldaten getötet, teilte eine Sprecherin des Innenministeriums, Anschela Martirosowa, mit. Bei der Schießerei an der Grenze zwischen Tschetschenien und Dagestan seien zudem zehn Grenzbeamte verletzt worden.
    Danach brachten die mindestens 25 bewaffneten Männer in der Ortschaft Schauri in einem Krankenhaus mehrere Dutzend Geiseln in ihre Gewalt, ließen die meisten jedoch wenig später wieder frei, teilte das Ministerium mit. Die Entführer brachen zusammen mit vier männlichen Geiseln in Richtung der zehn Kilometer südlich gelegenen Grenze zu Georgien auf, sagte Martirosowa weiter.
    Die dagestanische Polizei nahm die Verfolgung auf. 300 Sonderpolizisten und Grenzsoldaten riegelten die Region ab. Schlechtes Wetter behinderte aber die Verfolgung der mit Jeeps geflüchteten Rebellen.
    Im Januar 1996 hatten tschetschenische Rebellen in einem Krankenhaus in der dagestanischen Stadt Kisljar 3000 Geiseln genommen. In einwöchigen Gefechten mit den russischen Streitkräften wurden mindestens 78 Menschen getötet. Die russischen Streitkräfte marschierten 1999 wieder in Tschetschenien ein, nachdem sie im ersten Tschetschenien-Krieg zwischen 1994 und 1996 aus der Kaukasusrepublik vertrieben worden waren. Der Kreml machte tschetschenische Rebellen 1999 für Übergriffe im benachbarten Dagestan und Bombenattentate in russischen Städten mit etwa 300 Toten verantwortlich.

    (FR, 16.12.2003)



Anstiftung zur Feindschaft

VON KARL GROBE


Die Geiselnahme in einem dagestanischen Dorf nahe der Grenze zu Tschetschenien erinnert an Vorfälle im Sommer 1999. Damals besetzten Freischärler aus Tschetschenien dagestanische Dörfer - Trupps, die sich der Kontrolle durch den gewählten Präsidenten Aslan Maschadow entzogen und eine "Vertiefung" der kaukasischen Kämpfe wollten. Für die Moskauer Führung war das gleichwohl ein Anlass, die letzten Brücken zu Maschadow abzubrechen. Es folgte der zweite Tschetschenien-Krieg und in diesem Zusammenhang der Aufstieg Wladimir Putins bis ins russische Präsidentenamt.

Der grenzüberschreitende Angriff am Montag ist keine Wiederholung jener damaligen Attacke. Im gerade anlaufenden Wahlkampf wird Putins Propagandateam sicherlich ein bisschen Agitationskapital daraus gewinnen; doch der Präsident, dessen Bestätigung ungefährdet ist, braucht dergleichen nicht. Aufmerksamkeit verdient aber die Anmerkung eines dagestanischen Politikers, die Geiselnehmer seien "auf dem Weg über Georgien" vorgedrungen. Die russische Armee bestätigt dies nicht. Doch seit dem Sturz des georgischen Präsidenten Eduard Schewardnadse ist der Moskauer Führung jedes Argument recht, Druck auf Tiflis zu entwickeln, die kommende georgische Führung unter die eigenen Fittiche zu holen und sie von West-Bindungen abzuhalten.

Das mag ein Nebeneffekt der Affäre sein. Sie zeigt aber noch anderes auf. Der tschetschenische Widerstand ist nach 225 Wochen Krieg nicht gebrochen. Er ist aufgespalten zwischen Anhängern Maschadows, die nach wie vor zu Verhandlungen mit Moskau bereit sind, und Desperados, die unter islamistischen Parolen eigene Ziele verfolgen. Es mangelt nicht an Militanten, weil der russische Krieg, trotz der manipulierten Referenden und Wahlen, weitergeht, und Menschen in Verzweiflung bringt und zur Gewalt treibt. Moskaus Massenmedien berichten darüber nicht. Den Angriff auf das Dorf Schauri nutzen sie, um weiter Feindschaft gegen die Tschetschenen zu stiften.

Frankfurter Rundschau, 16.12.2003


  • 6. Februar 2004:
    Bei einer Explosion in einem Wagen der Moskauer U-Bahn werden mindestens 40 Fahrgäste getötet und rund 100 verletzt.
Blutige Zeit nach dem Präsidentenmord
  • 9. Mai 2004:
    Der tschetschenische Präsident Achmed Kadyrow fällt in einem Sportstadion in Grosny einem Bombenanschlag zum Opfer. Während einer Feierstunde zum Ende des Zweiten Weltkriegs explodierte unter der Ehrentribüne des Dynamo-Stadions ein Sprengsatz. Dabei wurden außer Kadyrow mehrere Teilnehmer getötet. Offizielle Angaben sprachen von vier Toten. Die Agenturen Itar-Tass und afp meldeten 14 oder gar 30 Tote. Rebellenführer Schamil Bassajew kennt sich später zu der Tat.
  • 21. Juni 2004:
    In der Teilrepublik Inguschetien im Nordkaukasus werden bei einer Serie von Überfällen tschetschenischer Kämpfer auf Polizeiposten und Kasernen mindestens 98 Menschen getötet, darunter Innenminister Abukar Kostojew, einer seiner Stellvertreter und der Gesundheitsminister. Auch der Staatsanwalt von Nasran sowie der Bezirksstaatsanwalt kommen ums Leben. Die russischen Streitkräfte entsenden tausende Soldaten.
  • 30. Juni 2004:
    Wegen Mordes an dem Tschetschenenführer Selimchan Jandarbijew sind zwei russische Geheimdienstoffiziere im Golfemirat Katar zu lebenslanger Haft verurteilt worden. In dem Urteil beschuldigte das Große Strafgericht des arabischen Staates die Führung des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, das Attentat auf den Exil-Politiker angeordnet zu haben.
  • 13. Juli 2004:
    Zwei Monate nach der Ermordung des tschetschenischen Präsidenten Achmat Kadyrow ist auf dessen amtierenden Nachfolger ein Anschlag verübt worden. Sergej Abramow überlebte eine Bombenexplosion am Dienstag in der Hauptstadt Grosny unverletzt. Ein Leibwächter wurde getötet.
  • 25. August 2004:
    Bei Bombenanschlägen vermutlich tschetschenischer Terroristen auf zwei Flugzeuge verlieren insgesamt 90 Menschen ihr Leben. Beide Flugzeuge waren zeitgleich in Moskau gestartet und im Abstand von drei Minuten über Tula und Rostow am Don explodiert. In den Trümmern der Flugzeuge fand man Sprengstoffreste.
  • 30. August 2004:
    85 Prozent der Stimmberechtigten haben angeblich zu 73,48 Prozent für den Polizeigeneral und Kreml-Kandidaten Alu Alchanow als neuen Präsidenten gestimmt. Menschenrechtsorganisationen sind sich einig: Die Ergebnisse der tschetschenischen Präsidentenwahl, die am Montag verkündet wurden, haben mit der Wirklichkeit nichts zu tun.
  • 31. August 2004:
    Bei einem Selbstmordanschlag vor einer Moskauer U-Bahn-Station kommen neun Passanten und eine Terroristin ums Leben. Mehr als 50 Menschen werden verletzt. Bei einem weiteren Anschlag mit einer selbstgebauten Bombe an einer Bushaltestelle im Südwesten Moskaus sterben zwei Menschen.
  • 1. September 2004: Bewaffnete Terroristen nehmen in einer Schule im Nordkaukasus etwa 200 Schüler, Eltern und Lehrer als Geiseln.
Quellen: FR/dpa/Dingemann/DHM)



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