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Droht Hungersnot in Jugoslawien?

Ernteerträge im Sommer 2000 fast halbiert

Am 22. August 2000 berichtet der österreichische "Standard" über eine drohende Hungersnot in Jugoslawien:

Andauernde Hitze und Dürre bedrohen die landwirtschaftlichen Erträge, 50 Prozent der Viehbestände wurden bereits geschlachtet

Die andauernde Hitzewelle und die Dürreperiode haben in ganz Jugoslawien die Erträge der Landwirtschaft mehr als halbiert. Das könnte im bevorstehenden Winter zu einer Hungersnot führen, sagte Janko Cobrda, Landwirtschaftssekretär der Stadtregierung von Novi Sad nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Beta vom Dienstag. Seit Wochen liegen die Temperaturen landesweit bei 40 Grad. In der nördlichen, vorwiegend landwirtschaftlichen Provinz Vojvodina, hat es seit April nicht mehr geregnet, berichtete Beta weiter.

Es fehle an Viehfutter, so dass schon 50 Prozent der Viehbestände hätten geschlachtet werden müssen. Dies und die niedrigen vom Staat garantierten Ankaufpreise würden Versorgungsschwierigkeiten im Herbst verursachen. Die Nahrungsmittelknappheit und Schwierigkeiten in der Energieversorgung könnten zu sozialen Unruhen führen, warnte die regimekritische Expertengruppe G-17 Plus am Dienstag. Besonders betroffen sind Mais- und Sojakulturen. In vielen Landesteilen, so in Belgrad, fast ganz Montenegro und anderen Regionen ist auch die Wasserversorgung rationiert.

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