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Neues System von EADS soll "Luftstreitkräfte in multinationalen und teilstreitkraftgemeinsamen Operationen" führen

Ein "Meilenstein in der Geschichte der Luftwaffe": Deployable Control and Reporting Centre (DCRC)


Die Meldung

Der Verteidigungsminister Dr. Franz-Josef Jung und der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Klaus-Peter Stieglitz übergaben persönlich das Deployable Control and Reporting Centre (DCRC) während der Jubiläumsveranstaltung in Laage. Der Betrieb des DCRC im Einsatzführungsbereich bedeutet einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Luftwaffe. Dieses modernste mobile Radargestützte Kontrollzentrum kann weltweit eingesetzt werden.

Pressemitteilung der Wesite www.luftwaffe.de, 19. August 2006



EADS ist stolz

Luftwaffe kann jetzt außerhalb deutscher Grenzen Luftkampfeinheiten führen *

Nach Angaben des Rüstungskonzerns EADS verfügt die Luftwaffe erstmals über einen voll verlegefähigen Gefechtsstand (Deployable Control & Reporting Centre – DCRC) für die militärische Überwachung des Luftraums und "zur taktischen Führung von Luftstreitkräften". Das hochleistungsfähige und weitgehend autarke System wurde am Samstag im Rahmen der Feierlichkeiten "50 Jahre Luftwaffe im Einsatz" im Fliegerhorst Rostock-Laage von Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung, und Luftwaffeninspekteur, Generalleutnant Klaus-Peter Stieglitz, offiziell in Dienst gestellt. Das DCRC ist eine Gemeinschaftsentwicklung der DaimlerChrysler-Beteiligungsgesellschaft EADS und der Frequentis GmbH, Wien, im Auftrag des Bundesamtes für Informationsmanagement und Informationstechnik (IT-AmtBw). "Dieses System bietet einen enormen Fähigkeitsgewinn für die Luftstreitkräfte - sowohl im internationalen Einsatz als auch in der Befähigung zur Vernetzten Operationsführung. Wir sind stolz darauf, dass wir mit dem DCRC die Luftwaffe in ihrem Transformationsprozess effizient unterstützen können," so EADS-Vorstandsmitglied Stefan Zoller. Stieglitz sprach bei der Übernahme in Rostock-Laage von einer "neuen Ära" der Luftraumüberwachung. Die Luftwaffe sei erstmals in der Lage, auch außerhalb deutscher Grenzen eigene Luftkampfeinheiten zu unterstützen und zu führen.

Die EADS ist eigenen Angaben zufolge ein weltweit führendes Unternehmen der Luft- und Raumfahrt, im Verteidigungsgeschäft und in den dazugehörigen Dienstleistungen. Mit seinen 113.000 Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen 2005 offenbar einen Umsatz von 34,2 Milliarden Euro.

Das Gefechtsstand-System integriert nach Angaben von EADS die Technik zur Einsatzführung, Kommunikation, Informationsgewinnung und -verteilung in vorläufig 13 klimatisierten Containern. In drei Containern sind die Computertechnik sowie Funksende- und Funkempfanganlagen untergebracht, in den restlichen die Arbeitsplätze. Der Gefechtsstand kann den Angaben zufolge komplett, aber auch in Modulen genutzt werden. "Durch die Verlastbarkeit auf verschiedenste Transportmittel wird den heutigen Anforderungen an die Mobilität militärischer Systeme voll Rechnung getragen", so EADS.

Die EADS ist für die Ausstattung der Arbeitsplätze und für die Gefechtsstandelektronik GIADS II (German Improved Air Defence System) verantwortlich. GIADS II unterstützt laut EADS den Nutzer bei der taktischen Führung von Flugzeugen sowie von Flugabwehrverbänden. Dazu werte das System die Informationen aus, die von militärischen und zivilen Radargeräten geliefert werden. Die Software unterstütze die Bediener bei der Erstellung einer "identifizierten Luftlage". Taktische Datenverbindungen koppelten das System an die Integrierte Luftverteidigung der NATO. Darüber hinaus würden Flugplan- und Radardaten der zivilen Flugsicherung empfangen.

Die für das DCRC benötigte Kommunikationsausrüstung wurde vom österreichischen Unternehmen Frequentis geliefert. Das neu entwickelte Kommunikationssystem KOFA DCRC basiert nach Angaben der deutschen Luftwaffe auf der hochmodernen Voice-over-IP-Technologie. Diese besonders gesicherte Möglichkeit, über das Internet zu telefonieren, sei einfach zu bedienen und biete unter anderem eine hohe Tonqualität bei der verbalen Kommunikation.

Das System kann nach Angaben der Luftwaffe mit dem NATO-Aufklärungsflugzeug AWACS oder der neuen Fregatte von Typ 124 gekoppelt werden kann und sei in der Lage, die Luftbewegung von bis zu 3000 Flugzeugen und auch von seegestützten Waffen zu überwachen. Es könne weltweit an jeden Ort verlegt werden. Zu den Aufgaben könne der Einsatz bei militärischen Eingreif- oder Stabilisierungsoperationen in der NATO Response Force (NRF), bei NATO- oder EU-Operationen oder im Inland zur Sicherung des Luftraumes während besonders wichtiger Großereignisse gehören.

In den kommenden beiden Jahren will die Luftwaffe das System durch zwei verlegefähige Radarsensoren ergänzen. Auch sie sollen dem Einsatzführungsbereich 3 in Holzdorf (DCRC EinsFüDstLw) übergeben werden.

Laut EADS ist der mobile Gefechtsstand "prädestiniert, Luftstreitkräfte in multinationalen und teilstreitkraftgemeinsamen Operationen (Joint & Combined Operations) taktisch zu führen". Zusätzliche Erweiterungen bei Funktionalitäten und der Kapazität seien geplant. Damit könne das Gefechtsstands-System für die Führung unterschiedlicher Waffensysteme aus dem gesamten Spektrum befähigt werden – "ein weiterer wesentlicher Beitrag zur Vernetzten Operationsführung von Streitkräften".

* Aus: ngo-online, 21. August 2006;
www.ngo-online.de


Verlegefähiger Gefechtsstand für Luftverteidigung von EADS bei der Luftwaffe in Dienst gestellt

Auszug aus einem PR-Text des Unternehmens

(...) Die Luftwaffe verfügt erstmals über einen verlegefähigen Luftverteidigungs-Gefechtsstand (Deployable Control & Reporting Centre – DCRC) für die militärische Überwachung des Luftraums und zur taktischen Führung von Luftstreitkräften. Das hochleistungsfähige und weitgehend autarke System wurde am Samstag (19. August 2006) im Rahmen der Feierlichkeiten „50 Jahre Luftwaffe im Einsatz“ im Fliegerhorst Rostock-Laage vom Bundesminister für Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, und dem Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Klaus-Peter Stieglitz, offiziell in Dienst gestellt. Das DCRC ist eine Gemeinschaftsentwicklung der EADS und der Frequentis GmbH, Wien, im Auftrag des Bundesamtes für Informationsmanagement und Informationstechnik (IT-AmtBw).

„Dieses System bietet einen enormen Fähigkeitsgewinn für die Luftstreitkräfte - sowohl im internationalen Einsatz als auch in der Befähigung zur Vernetzten Operationsführung. Wir sind stolz darauf, dass wir mit dem DCRC die Luftwaffe in ihrem Transformationsprozess effizient unterstützen können,“ so Stefan Zoller, bei EADS für Verteidigungs- und Sicherheitssysteme zuständiges Vorstandsmitglied.

Das DCRC ergänzt die bislang vier stationären Luftverteidigungs-Gefechtsstände (Control & Reporting Centre - CRC) in Deutschland um einen verlegefähigen Gefechtsstand. Das System integriert die Technik zur Einsatzführung, Kommunikation, Informationsgewinnung und -verteilung in derzeit 13 klimatisierten Containern. In drei Containern sind dabei die Computertechnik sowie Funksende- und Funkempfanganlagen untergebracht, in den restlichen die Arbeitsplätze. Der Gefechtsstand kann daher komplett, aber auch in Modulen (“tailored to the mission“) genutzt werden. Durch die Verlastbarkeit auf verschiedenste Transportmittel wird den heutigen Anforderungen an die Mobilität militärischer Systeme voll Rechnung getragen.

Die EADS ist für die Ausstattung der Arbeitsplätze und für die Gefechtsstandelektronik GIADS II (German Improved Air Defence System) verantwortlich. Die für das DCRC benötigte Kommunikationsausrüstung wurde von Frequentis geliefert. GIADS II unterstützt den Nutzer bei der taktischen Führung von Flugzeugen sowie von Flugabwehrverbänden. Dazu wertet das System die Informationen aus, die von militärischen und zivilen Radargeräten geliefert werden. Die Software unterstützt die Bediener bei der Erstellung einer identifizierten Luftlage. Über ein Alarmverfahren werden besondere Vorkommnisse gemeldet, so dass schnell und wirkungsvoll Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Taktische Datenverbindungen koppeln das System an die Integrierte Luftverteidigung der NATO. Darüber hinaus werden Flugplan- und Radardaten der zivilen Flugsicherung empfangen. Während des Betriebes können sämtliche Daten aufgezeichnet und bei Bedarf zeitversetzt wiedergegeben sowie ausgewertet werden. Eine Simulationsfunktion unterstützt die Ausbildung der Bediener.

Die EADS hatte in den vergangenen Jahren bereits zwei Luftraumüberwachungssysteme GIADS II für den Einsatz in den stationären CRCs an die Deutsche Luftwaffe übergeben. Um der Bestimmung des DCRC als verlegefähigem Gefechtsstand im internationalen Einsatz gerecht zu werden, ist eine Schnittstelle integriert, die den Austausch von Luftlagedaten mit dem Airborne Early Warning & Control System (E-3) ermöglicht. Das System ist somit prädestiniert, Luftstreitkräfte in multinationalen und teilstreitkraftgemeinsamen Operationen (Joint & Combined Operations) taktisch zu führen.

Zusätzliche Erweiterungen bei Funktionalitäten und der Kapazität sind geplant. Damit kann das DCRC für die Führung unterschiedlicher Waffensysteme aus dem gesamten Spektrum befähigt werden – ein weiterer wesentlicher Beitrag zur Vernetzten Operationsführung von Streitkräften.

Defence and Communications Systems (DCS) ist das Systemhaus der EADS und ein integrierter Geschäftsbereich der EADS Defence & Security Systems Division (DS).

Mit einem Umsatz von rund 5,6 Milliarden Euro im Jahr 2005 und etwa 23.000 Mitarbeitern in neun Ländern bündelt die EADS-Division Defence & Security Systems (DS) die wesentlichen Verteidigungs- und Sicherheitsaktivitäten der EADS. DS ist ein führender Anbieter integrierter Systemlösungen (Large Systems Integration – LSI) für die neuen Herausforderungen der Streit- und Sicherheitskräfte. DS ist aktiv in integrierten, fliegenden Kampf- und Missionssystemen (bemannt und unbemannt) und dazugehörigen Trainingssystemen. Zusätzlich gehören Lenkflugkörpersysteme und Gefechtsführungssysteme für alle Teilstreitkräfte, globale Sicherheitslösungen, sichere Kommunikationslösungen, Verteidigungselektronik, Sensorik und Avionik sowie die dazugehörigen Dienstleistungen zum Portfolio. (...)

(Ulm, 21. August 2006)

Quelle: Pressemitteilung der EADS, 21. August 2006;
im Internet: www.eads.com





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