Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Die Vereinigten Staaten sind dabei / The U.S. Is on Board

Ein Namensartikel von Hillary Clinton zum Klimagipfel in Kopenhagen / An op-ed by Hillary Vlinton - published by the International Herald Tribune

Im Folgenden dokumentieren wir einen Namensartikel von US-Außenministerin Hillary Rodham Clinton, der zunächst im International Herald Tribune vom 15. Dezember 2009 erschien. Die deutsche Übersetzung besorgte der Amerika Dienst. (Weiter unten befindet sich die englische Originalfassung.)



Die Vereinigten Staaten sind dabei

von Hillary Rodham Clinton

Unsere Welt befindet sich auf einem Kurs, der nicht nachhaltig ist und nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unsere Volkswirtschaften und unsere Sicherheit bedroht. Es ist an der Zeit, eine umfassende, funktionsfähige Übereinkunft zum Klimawandel zu schaffen, die uns auf einen neuen Weg bringt.

Ein erfolgreiches Abkommen hängt von einer Reihe von grundlegenden Elementen ab, aber zwei davon sind unerlässlich: Erstens, dass alle großen Volkswirtschaften auf nationaler Ebene starke Aktionspläne ausarbeiten und entschlossen daran gehen, sie umzusetzen, und zweitens, dass sie sich auf ein System einigen, dass volle Transparenz ermöglicht und Vertrauen schafft, dass Pläne auf nationaler Ebene tatsächlich umgesetzt werden.

Transparenz wird dafür sorgen, dass dieses Abkommen umgesetzt werden kann und nicht nur ein Wunschtraum bleibt. Wir alle müssen unseren Teil der Verantwortung übernehmen, hinter unseren Zusagen stehen und meinen, was wir sagen, wenn ein internationales Abkommen glaubhaft sein soll.

Vertreter aus mehr als 190 Ländern haben sich in Kopenhagen versammelt. Sie hoffen, diese dringende Herausforderung für unseren Planeten zu bewältigen. Wenn wir es ernst meinen mit diesem Ziel, werden wir alle diese Prinzipien annehmen.

Es ist kein Geheimnis, dass die Vereinigten Staaten den Klimawandel zu lange missachtet haben. Aber jetzt unternehmen wir unter der Führung von Präsident Obama Verantwortung und ergreifen Maßnahmen.

Die Regierung Obama hat in den Vereinigten Staaten bereits mehr zur Förderung sauberer Energie und zur Bewältigung des Klimawandels getan als jemals zuvor in unserer Geschichte. Wir investieren mehr als 80 Milliarden US-Dollar in saubere Energie und arbeiten mit dem Kongress zusammen, um umfassende Gesetze zu Klima und Energie zu verabschieden. Und wir haben unsere Absicht angekündigt, unsere Emissionen bis 2020 um etwa 17 Prozent im Vergleich zu 2005 und schließlich im Einklang mit den endgültigen Klima- und Energiegesetzen zu verringern.

Angesichts der Ziele des Präsidenten würde der eingeschlagene Kurs bei den ausstehenden Gesetzen diese Verringerungen bis 2025 auf 30 Prozent, bis 2030 auf 42 Prozent und bis 2050 auf 80 Prozent erhöhen. Das sind die Art starker nationaler Maßnahmen, die wir für ein erfolgreiches Abkommen brauchen.

Die Vereinigten Staaten haben zudem beispiellose Bestrebungen unternommen, um Partner überall auf der Welt in den Kampf gegen den Klimawandel einzubeziehen, und wir haben greifbare Ergebnisse erzielt. Präsident Obama hat das Major Economies Forum zu Energie und Klima ins Leben gerufen, bei dem Industrie- und Entwicklungsländer gemeinsam an Themen gearbeitet haben, die für eine Übereinkunft wichtig sind. Er stieß zunächst unter den G20 und dann unter den APEC-Ländern ein Abkommen an, mit dem Subventionen für fossile Brennstoffe stufenweise abgebaut werden sollen. Diese Bestrebungen allein könnten die globalen Treibhausgasemissionen bis 2050 um 10 Prozent oder mehr senken.

Es sollten also keine Zweifel bezüglich unseres Engagements bestehen. Wir sind nach Kopenhagen gekommen – bereit, die nötigen Schritte zu unternehmen, um ein umfassendes und funktionsfähiges neues Abkommen zu erreichen, das eine Grundlage für langfristiges, nachhaltiges Wirtschaftswachstum bietet.

Dieses Unterfangen müssen wir gemeinsam angehen. Alle großen Volkswirtschaften – in Industrie- wie in Entwicklungsländern – müssen umfassende und transparente Maßnahmen ergreifen, um ihre Kohlenstoffemissionen zu senken. Natürlich werden die Maßnahmen der Industrieländer und der großen Entwicklungsländer nicht identisch sein. Aber wir alle müssen unseren Beitrag leisten.

Es ist eine einfache Tatsache, dass nahezu der gesamte Emissionszuwachs in den nächsten 20 Jahren in den Entwicklungsländern stattfinden wird. Ohne ihre Beteiligung und Zusagen ist eine Lösung nicht möglich. Einige sind besorgt, dass ein starkes Klimaschutzabkommen das Vermögen der Entwicklungsländer untergraben wird, ihre Volkswirtschaften aufzubauen. Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben die Chance, Investitionen und neue Arbeitsplätze überall auf der Welt zu fördern und gleichzeitig Millionen der ärmsten Menschen auf der Welt Energiedienstleistungen zur Verfügung zu stellen.

Daher unterstützen die Vereinigten Staaten eine Übereinkunft, die nachhaltige Entwicklung dadurch untermauert und fördert, dass sich die Welt zukünftig hin zu niedrigen Kohlenstoffemissionen bewegt. Diese Übereinkunft muss finanzielle und technologische Unterstützung für Entwicklungsländer vorsehen, die ihre Emissionen senken und auf den Klimawandel reagieren wollen, insbesondere für die ärmsten und schwächsten dieser Länder. Wir sind bereit, uns an gemeinsamen Bestrebungen zur Mobilisierung schneller Finanzierungsmöglichkeiten zu beteiligen, um 2012 bis zu 10 Milliarden US-Dollar bereitzustellen und so die Anpassungs- und Verringerungsmaßnahmen der Länder zu unterstützen, die Hilfe benötigen.

Nach Monaten der Verhandlungen zeichnet sich der zukünftige Kurs ab: Entschiedene nationale Maßnahmen, eine funktionsfähige Einigung, die die Zusagen internationalisiert, Unterstützung für Länder, die am schwächsten sind und am wenigsten darauf vorbereitet, den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen sowie Transparenzstandards, die dem gesamten Prozess Glaubwürdigkeit verleihen.

Die Vereinigten Staaten sind bereit, diesen Weg zu gehen, und wir hoffen, dass der Rest der Welt sich in dieser Woche auch dazu entschließt.

Herausgeber: US-Botschaft Berlin, Abteilung für öffentliche Angelegenheiten
http://amerikadienst.usembassy.de/



Clinton Calls for Broad Operational Agreement on Climate Change

Op-ed by Clinton on promotion of long-term, sustainable economic growth

U.S. DEPARTMENT OF STATE, Office of the Spokesman, December 15, 2009
MEDIA NOTE

Secretary of State Hillary Rodham Clinton today urged international negotiators in Copenhagen to reach a broad operational agreement to combat climate change. In an op-ed published by the International Herald Tribune, the Secretary laid out a way forward that will promote sustainable development by moving the world toward a low-carbon economy.

“A successful agreement depends upon a number of core elements, but two are shaping up to be essential: first, that all major economies set forth strong national actions and resolve to implement them; and second, that they agree to a system that enables full transparency and creates confidence that national actions are in fact being implemented,” the Secretary wrote.

The full text of the Secretary’s op-ed follows:



The U.S. Is on Board

By Hillary Rodham Clinton **

Our world is on an unsustainable path that threatens not only our environment, but our economies and our security. It is time to launch a broad operational accord on climate change that will set us on a new course.

A successful agreement depends upon a number of core elements, but two are shaping up to be essential: first, that all major economies set forth strong national actions and resolve to implement them; and second, that they agree to a system that enables full transparency and creates confidence that national actions are in fact being implemented.

Transparency, in particular, is what will ensure that this agreement becomes operational, not just aspirational. We all need to take our share of responsibility, stand behind our commitments, and mean what we say in order for an international agreement to be credible.

Representatives from more than 190 countries have gathered in Copenhagen in the hopes of meeting this urgent challenge to our planet. If we are serious about that goal, we will all embrace these principles.

It is no secret that the United States turned a blind eye to climate change for too long. But now, under President Obama’s leadership, we are taking responsibility and taking action.

Already, the Obama administration has done more at home to promote clean energy and address climate change than ever before in our history. We are investing more than $80 billion in clean energy and working with Congress to advance comprehensive climate and energy legislation. And we have announced our intention to cut our emissions in the range of 17 percent below 2005 levels by 2020 and ultimately in line with final climate and energy legislation.

In light of the president’s goals, the expected pathway in pending legislation would extend those cuts to 30 percent by 2025, 42 percent by 2030, and more than 80 percent by 2050. These are the kind of strong national actions that a successful agreement requires.

The United States has also pursued an unprecedented effort to engage partners around the world in the fight against climate change, and we have produced real results. President Obama launched the Major Economies Forum on Energy and Climate which brought together key developed and developing countries to work through issues essential to an accord. He also spearheaded an agreement, first among the G-20 and then among the Asia-Pacific Economic Cooperation nations, to phase out fossil fuel subsidies. This effort alone could reduce global greenhouse gas emissions by 10 percent or more by 2050.

So there should be no doubt about our commitment. We have come to Copenhagen ready to take the steps necessary to achieve a comprehensive and operational new agreement that will provide a foundation for long-term, sustainable economic growth.

This needs to be a common effort. All major economies, developed and developing, need to take robust and transparent action to reduce their carbon emissions. Of course, the actions required of the developed and major developing countries will not be identical, but we must all do our part.

The simple fact is that nearly all of the growth in emissions in the next 20 years will come from the developing world. Without their participation and commitment, a solution is impossible. Some are concerned that a strong agreement on climate change will undermine the efforts of developing nations to build their economies, but the opposite is true. This is an opportunity to drive investment and job creation around the world, while bringing energy services to hundreds of millions of the world’s poor.

That is why United States is supporting an accord that both complements and promotes sustainable development by moving the world toward a low-carbon economy. The accord we seek will provide generous financial and technological support for developing countries, particularly the poorest and most vulnerable, to help them reduce emissions and adapt to climate change. And we are prepared to join an effort to mobilize fast-start funding that will ramp up to $10 billion in 2012 to support the adaptation and mitigation efforts of countries in need.

We can all see the way forward that has emerged from months of negotiations: decisive national action, an operational accord that internationalizes those commitments, assistance for nations that are the most vulnerable and least prepared to meet the effects of climate change, and standards of transparency that provide credibility to the entire process.

The United States is ready to embrace this path, and we hope that the rest of the world will rally around it this week.

** Hillary Rodham Clinton is secretary of state of the United States.

Source: www.america.gov



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