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"Die Lehren des Holocaust müssen kommenden Generationen vermittelt werden"

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon: Erklärung zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, 27. Januar 2008

Heute begehen wir den dritten Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. An diesem Tag, der einstimmig von der Generalversammlung festgelegt worden ist, zeigen wir uns mit den Überlebenden des Holocaust und den Familien der Opfer auf der ganzen Welt solidarisch. Denen, die den Holocaust leugnen oder behaupten, dass er übertrieben dargestellt wird, begegnen wir mit unserer Entschlossenheit. Wir gedenken jedes einzelnen unschuldigen Mannes, jeder Frau und jedes Kinds, die von den Nationalsozialisten und ihren Komplizen umgebracht worden sind. Wir beklagen den systematischen Völkermord an einem Drittel der jüdischen Bevölkerung und anderen Minderheiten. Die Welt wird nie erfahren, welche Leistungen sie sonst hätten erbringen können.

Jedoch reicht es nicht aus, der Toten zu gedenken, sie zu ehren und zu betrauern. Wir müssen die jetzige Generation aufklären und uns um sie kümmern. Wir müssen in unseren Kindern ein Gespür für Verantwortung fördern, damit sie eine Gesellschaft aufbauen können, in der die Rechte aller Bürgerinnen und Bürger geschützt und gefördert werden. Wir müssen ihnen Respekt vor Verschiedenheit einprägen, ehe sich Intoleranz entwickeln kann. Wir müssen ihnen den Mut und die Mittel geben, damit sie angesichts von Bedrohungen die richtigen Entscheidungen treffen und entsprechend handeln können.

Dieses Jahr bietet uns eine besondere Möglichkeit dazu, da wir den sechzigsten Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte begehen. Während dieses Jubiläumsjahres wollen die Vereinten Nationen die Idee der „Würde und Gerechtigkeit für alle“ den Menschen auf der ganzen Welt näher bringen. Die Kampagne erinnert uns daran, dass in einer Welt, die noch immer von den Schrecken des Holocaust geprägt ist, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte die erste weltweite Erklärung dessen war, was viele heute als gegeben betrachten: die angeborene Würde und Gleichheit aller Menschen.

Lassen Sie uns die Menschenrechte nicht als Selbstverständlichkeit betrachten. Lassen Sie uns die Menschenrechte aufrechterhalten, sie schützen und verteidigen sowie sicherstellen, dass sie tatsächlich beachtet werden – und sie von jedermann auf der ganzen Welt gekannt, verstanden und gelebt werden. Häufig müssen wir genau die Menschen über die Existenz der Allgemeinen Erklärung in Kenntnis setzen, die den Schutz der Menschenrechte am meisten benötigen. Wir müssen ihnen vermitteln, dass die Erklärung besonders auch für sie existiert. Heute erinnern wir die Menschen weltweit an diese Rechte. Wir gedenken jener, denen auf brutalste Weise in Auschwitz, bei Völkermorden und anderen Gewalttaten ihre Rechte genommen worden sind. Wir geloben, die Lehren aus dem Holocaust in unser Leben aufzunehmen und sie an kommende Generationen weiter zu tragen. An diesem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust sollten wir uns dieser Aufgabe erneut verpflichten.

Quelle: Deutsche Website der Vereinten Nationen; www.unric.org


Holocaust Remembrance Day is a time to teach tolerance - Ban Ki-moon

27 January 2008 – As the global community today marked the third International Day in Memory of the Victims of the Holocaust, United Nations Secretary-General Ban Ki-moon said the occasion should serve to honour the victims and educate future generations.

In a message on the Day, the Secretary-General said it is not enough to remember, honour and grieve for the dead. "As we do, we must also educate, nurture and care for the living."

He called for a special focus on the younger generation. "We must foster in our children a sense of responsibility, so that they can build societies that protect and promote the rights of all citizens," he said.

Children must gain a respect for diversity before intolerance has a chance to take root, "and a sense of vigilance in case it threatens to do so," he said. "We must give them the courage and tools they need to make the right choices, and to act in the face of evil."

Mr. Ban also refuted Holocaust deniers. "To those who claim that the Holocaust never happened, or has been exaggerated, we respond by reiterating our determination to honour the memory of every innocent man, woman and child murdered at the hands of the Nazis and their accomplices," he said.

"We mourn the systematic genocide of one third of the Jewish people, along with members of other minorities, which deprived the world of untold contributions."

United Nations High Commissioner for Human Rights Louise Arbour said the Day provides the international community with a sober moment of reflection and remembrance. "We can truly honor the victims of the Holocaust by pursuing all efforts to extend the real protection of international human rights law to all those who fall victim to its violations."

By honouring the memory of those who fell victims to the most "horrendous manifestations of discrimination, hatred and intolerance," she said the international community reaffirms their dignity as human beings, and its collective failure to protect them.

In the face of continued manifestations of anti-Semitism, "this Day is a call on the world's conscience and a reminder of the acute necessity to confront intolerance, bigotry, prejudice, ignorance and hatred, early and unequivocally."

On Saturday, the President of the UN General Assembly said the Day must serve as a global call to action to prevent future carnage. "For the dignity of all humanity, we must strengthen our ability, our collective resolve, to prevent such atrocities, whenever and wherever they might occur," Srgjan Kerim told congregants at the Park East Synagogue in Manhattan.

Numerous activities are scheduled to be held this week in connection with the Day, including a concert and a joint exhibition, "The Holocaust: Stories of Rescue" at UN Headquarters in New York.

In 2005, the General Assembly designated 27 January, the anniversary of the liberation of the Auschwitz death camp, as an annual International Day of Commemoration to honour the victims of the Holocaust, and urged Member States to develop educational programmes to instill the memory of the tragedy in future generations.

Source: www.un.org


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