In "tiefer Besorgnis über die schädlichen und weit reichenden Auswirkungen von Landminen"
With "grave concern at the harmful and widespread impact of landmines"
Erklärung des Präsidenten des Sicherheitsrats
Statement by the President of the Security Council
Im Folgenden dokumentieren wir eine Erklärung des Präsidenten des UN-Sicherheitsrats vom 19. November 2003 in deutscher und englischer Sprache. (Vorauskopie des Deutschen Übersetzungsdienstes, Vereinte Nationen, New York. Der endgültige amtliche Wortlaut der
Übersetzung erscheint im Offiziellen Protokoll der Generalversammlung bzw. des Sicherheitsrats.)
19. November 2003
Erklärung des Präsidenten des Sicherheitsrats
S/PRST/2003/22
Auf der 4864. Sitzung des Sicherheitsrats am 19. November 2003 gab der Präsident
des Sicherheitsrats im Zusammenhang mit der Behandlung des Punktes "Die Bedeutung
von Antiminenprogrammen für Friedenssicherungseinsätze" im Namen des Rates die folgende
Erklärung ab:
"Der Sicherheitsrat bekundet seine tiefe Besorgnis über die schädlichen und
weit reichenden Auswirkungen von Landminen und nicht zur Wirkung gelangten
Kampfmitteln auf die Zivilbevölkerung, insbesondere Kinder, sowie auf humanitäre
Helfer und Mitarbeiter der Vereinten Nationen und betont in dieser Hinsicht die überragende
Bedeutung, die der Beseitigung der Bedrohung durch Landminen zukommt.
Der Sicherheitsrat ist sich der Langzeitfolgen von Landminen und nicht zur
Wirkung gelangten Kampfmitteln auf einen dauerhaften Frieden sowie auf dauerhafte
Sicherheit und Entwicklung bewusst.
Der Sicherheitsrat begrüßt die wirksame Koordinierung der Antiminenmaßnahmen
innerhalb des Systems der Vereinten Nationen und das wichtige Mandat des
Dienstes für Antiminenprogramme der Vereinten Nationen in der Hauptabteilung
Friedenssicherungseinsätze, insbesondere seine Funktion bei der Gewährleistung dessen,
dass die Antiminenprogramme im gesamten System der Vereinten Nationen koordiniert
werden und dass mehrdimensionale Friedenseinsätze Unterstützung erhalten,
sowie die Rolle des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen bei der Auseinandersetzung
mit dem Problem aus dem Blickwinkel der Entwicklung und bei der
Bereitstellung von Hilfe im technischen Bereich, beim Management und bei der Mobilisierung
von Ressourcen für die Regierungen der von Minenproblemen betroffenen
Staaten, sowie die Rolle des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen als federführende
Organisation bei der Aufklärung über die Minengefahr. Der Rat erkennt
darüber hinaus den wesentlichen Beitrag an, den die Staaten, internationale und regionale
Organisationen sowie lokale und internationale nichtstaatliche Organisationen zu
Antiminenprogrammen leisten.
Der Sicherheitsrat fordert alle Mitgliedstaaten nachdrücklich auf, die einschlägigen
Bestimmungen des Völkerrechts im Hinblick auf Landminen und nicht zur
Wirkung gelangte Kampfmittel sowie die Rechte der von diesen betroffenen Personen
zu achten, und betont gleichzeitig, welche Bedeutung der internationalen technischen
Hilfe zukommt, wenn es darum geht, von Minenproblemen betroffenen Staaten bei
der Harmonisierung ihres innerstaatlichen Rechts mit ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen behilflich zu sein.
Der Sicherheitsrat fordert alle Parteien bewaffneter Konflikte nachdrücklich auf,
ihren Verpflichtungen in Bezug auf Minen nachzukommen und bei der Aufklärung
über die Minengefahr und bei Minenräummaßnahmen so weit wie möglich zusammenzuarbeiten
sowie sicherzustellen, dass zurückgelassene Lagerbestände in geeigneter
Weise bewacht oder vernichtet werden.
Der Sicherheitsrat legt den Regierungen der Länder, die von Problemen mit
Landminen und nicht zur Wirkung gelangten Kampfmitteln betroffen sind, nahe, in alle
Entwicklungspläne eine Be urteilung der Wirkung von Antiminenprogrammen aufzunehmen
und in den nationalen Entwicklungsplan und in die Armutsbekämpfungsstrategien
einen strategischen Plan für Antiminenprogramme einzubauen.
Der Sicherheitsrat erkennt an, dass Antiminenprogramme eine wichtige Rolle
bei der Friedenskonsolidierung und der Vertrauensbildung in Postkonfliktsituationen
spielen können und legt den von Minen betroffenen Staaten nahe, nach Bedarf ihre
Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen, den zuständigen nichtstaatlichen Organisationen
und der Zivilgesellschaft zu verstärken.
Der Sicherheitsrat fordert den Generalsekretär auf, in alle einschlägigen landesspezifischen
Berichte an den Sicherheitsrat Informationen über das Ausmaß und die
humanitären Folgen des Problems der Minen und der nicht zur Wirkung gelangten
Kampfmittel aufzunehmen und erklärt seine Bereitschaft, Anliegen im Zusammenhang
mit Antiminenprogrammen nach Bedarf bei allen seinen Erörterungen über bestimmte
Länder zu behandeln.
Der Sicherheitsrat stellt fest, wie wichtig die Gewährleistung dessen ist, dass die
technische Beratung und Unterstützung für Antiminenprogramme in den Mandaten
und in der Personalplanung für Friedenssicherungseinsätze berücksichtigt wird, und
erklärt seine Absicht, Anliegen im Zusammenhang mit Antiminenprogrammen nach
Bedarf in die Mandate und die Personalplanung für Friedenssicherungseinsätze aufzunehmen.
Der Sicherheitsrat erkennt den Beitrag an, den das Friedenssicherungspersonal
auf dem Gebiet der Aufklärung über die Minengefahr sowie der Minenräumung leisten
kann, und fordert die truppenstellenden Staaten auf, nach Bedarf ausgewähltes
Personal für die Minenräumung auszubilden und dabei die Internationalen Normen
für Antiminenprogramme einzuhalten.
Der Sicherheitsrat erkennt die wichtige Rolle an, die Antiminenprogramme bei
Entwaffnungs-, Demobilisierungs- und Wiedereingliederungsmaßnahmen spielen
können, indem ehemalige Soldaten bei Antiminenprogrammen eingesetzt werden, und
legt dem Ge neralsekretär nahe, die Aufnahme von Antiminenmaßnahmen in Entwaffnungs-,
Demobilisierungs- und Wiedereingliederungsinitiativen zu prüfen und gegebenenfalls
entsprechende Vorschläge in seine Berichte an den Sicherheitsrat aufzunehmen.
Der Sicherheitsrat fordert die Mitgliedstaaten, soweit angezeigt, eindringlich
auf, ausreichende und dauerhafte Finanzhilfe zur Unterstützung von Antiminenprogrammen
und zur Linderung des Leids der von Minen und nicht zur Wirkung gelangten
Kampfmitteln betroffenen Bevölkerung zu gewähren und nach Möglichkeit ihre
Unterstützung durch weitere Beiträge an den Freiwilligen Treuhandfonds zur Unterstützung
von Antiminenprogrammen aufzustocken, und lenkt die Aufmerksamkeit
insbesondere auf die Notwendigkeit, die sozioökonomische, physische und psychosoziale
Wiedereingliederung überlebender Landminenopfer zu betreiben, auf die Notwendigkeit, die geordnete Rückkehr der von Minen und nicht zur Wirkung gelangten
Kampfmitteln betroffenen Flüchtlinge und Binnenvertriebenen zu erleichtern, auf die
Notwendigkeit, Land wieder produktiv nutzbar zu ma chen sowie auf die Notwendigkeit,
Antiminenmaßnahmen eine Vorrangstellung einzuräumen, um den risikofreien
Verkehr von Personen und Gütern zu ermöglichen.
Der Sicherheitsrat ist der Auffassung, dass ein umfassender und koordinierter
Ansatz seitens der Mitgliedstaaten, der Vereinten Nationen sowie der regionalen und
lokalen Organisationen erforderlich ist, um der Bedrohung und den Auswirkungen
von Minen und nicht zur Wirkung gelangten Kampfmitteln zu begegnen.
Zu diesem Zweck unterstützt der Rat die seit 1993 von der Generalversammlung
zu dieser Frage durchgeführte allgemeine Überprüfung und bittet den Generalsekretär,
dieses Thema nach Bedarf in seinen Berichten über die allgemeine Tätigkeit
der Friedenssicherungseinsätze aufzugreifen."
***
19 November 2003
Statement by the President of the Security Council
S/PRST/2003/22
At the 4864th meeting of the Security Council, held on 19 November 2003, in
connection with the Council’s consideration of the item entitled “The importance of
mine action for peacekeeping operations”, the President of the Security Council
made the following statement on behalf of the Council:
“The Security Council expresses its grave concern at the harmful and
widespread impact of landmines and unexploded ordnance on civilian
populations, especially children, and on humanitarian workers and United
Nations staff, and, in this regard, stresses the vital importance of eliminating
the threat of landmines.
“The Security Council recognizes the long-term consequences of
landmines and unexploded ordnance for durable peace, security and
development.
“The Security Council welcomes the effective coordination of mine
action activities within the United Nations system and the important mandate
of the United Nations Mine Action Service of the Department of Peacekeeping
Operations, in particular the role of UNMAS in ensuring the coordination of
mine action throughout the United Nations system and the provision of support
to multidimensional peace operations, as well as the role of UNDP in
addressing the problem from a development perspective, and providing
technical, management and resource mobilization assistance to Governments
of mine-affected States, and the role of UNICEF as the lead agency for mine
risk education. The Council also recognizes the significant contribution to
mine action made by States, international and regional organizations and local
and international non-governmental organizations.
“The Security Council urges all Member States to respect relevant
international law that addresses landmines and unexploded ordnance, and the
rights of persons affected by them, stressing the importance of international
technical assistance in helping mine-affected States to harmonize their
domestic laws with international obligations.
“The Security Council urges all parties to armed conflicts to abide by
their mine-related commitments, and to cooperate to the fullest extent possible,
with mine risk education and mine-clearing activities, and to ensure that
abandoned stockpiles are adequately guarded, or destroyed.
“The Security Council encourages Governments whose countries are
affected by the presence of landmines and unexploded ordnance to include a
mine action impact assessment in all development planning and to incorporate a strategic plan for mine action in the national development plan and poverty
reduction strategies.
“The Security Council recognizes that mine action can play an important
role in peace-building and confidence-building in post-conflict situations and
encourages mine-affected States to strengthen cooperation with the United
Nations, relevant non-governmental organizations, and civil society, where
appropriate.
“The Security Council calls upon the Secretary-General to provide
information on the scope and humanitarian impact of the mine and unexploded
ordnance problem in all relevant country-specific reports to the Security
Council, and expresses its readiness to consider mine action concerns in all of
its country-specific deliberations, as appropriate.
“The Security Council notes the importance of ensuring that the
provision of technical advice and support for mine action is reflected in the
mandates and personnel planning for peacekeeping operations and expresses
its intention to address mine action concerns in the mandates and personnel
planning for peacekeeping operations whenever appropriate.
“The Security Council recognizes the contribution that peacekeeping
personnel can make in the areas of mine risk education and demining and calls
upon troop-contributing countries, where appropriate, to train selected
personnel to demine in accordance with the International Mine Action
Standards.
“The Security Council recognizes the important role mine action can play
in disarmament, demobilization and reintegration efforts by employing former
soldiers in mine action programmes and encourages the Secretary-General to
consider including mine action in DDR initiatives and to reflect such proposals
in his reports to the Security Council, as appropriate.
“The Security Council urges Member States, as appropriate, to provide
adequate and sustained financial assistance to support mine action and
alleviate the suffering of populations affected by mines and unexploded
ordnance, and whenever possible, increase their support through further
contributions to the Voluntary Trust Fund for Assistance in Mine Action and
calls particular attention to the need to address the socio-economic, physical
and psychosocial reintegration of landmine survivors, the need to facilitate the
orderly return of refugees and internally displaced persons affected by mines
and unexploded ordnance, the need to restore land to productive use, and the
need to prioritize mine action efforts to enable the risk-free movement of
people and goods.
“The Security Council considers that a comprehensive and coordinated
approach by Member States, the United Nations, regional and local
organizations is required to address the threat and the impact of mines and
unexploded ordnance.
“To this end, the Council supports the general review made by the
General Assembly on this matter since 1993 and invites the Secretary-General
to address this subject, as needed, in his reports on the general activities of
peacekeeping operations.”
Source: www.un.org
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