Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

"Rahmenabkommen des Landes mit der Bundeswehr stärkt politische Bildung" ...

... behaupten das Kultusministerium von Rheinland-Pfalz und das Wehrbereichskommando II der Bundeswehr

Im Februar 2010 haben nun auch das rheinland-pfälzische Bildungsministerium und die Bundeswehr neine Vereinbarung abgeschlossen, die es den Offizieren der Bundeswehr erlaubt, noch stärker als bisher in den staatsbürgerlichen Unterricht an den Schulen einzugreifen. Wir dokumentieren im Folgenden die Pressemitteilungen des Ministeriums und der zuständigen Bundeswehreinrichtung - die fast wortgleich sind.

Rahmenabkommen des Landes mit der Bundeswehr stärkt politische Bildung



Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur baut die bereits seit Jahren enge Zusammenarbeit mit den Jugendoffizieren der Bundeswehr weiter aus. Dazu unterzeichneten die Bildungsstaatssekretärin im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Vera Reiß, und der Befehlshaber im Wehrbereich II, Generalmajor Gerhard Stelz heute eine Rahmenvereinbarung zwischen der Landesregierung und der Bundeswehr über den Einsatz von Jugendoffizieren in den Schulen.

Jugendoffiziere leisten sowohl in Rheinland-Pfalz als auch bundesweit im Einvernehmen mit den jeweiligen Kultusministerien einen Beitrag zur politischen Bildung. Sie sind methodisch-didaktisch darauf geschult, sicherheitspolitische Inhalte zielgruppenorientiert und jugendgerecht zu vermitteln.

„Demokratieerziehung und politische Bildung in den rheinland-pfälzischen Schulen müssen nach den Vorstellungen der Landesregierung mehr sein als reine Vermittlung von Fakten und historischen Daten. Das zeigt sich beispielsweise an Projekten wie dem alljährlichen ,Tag des politischen Gesprächs’, bei dem Schülerinnen und Schüler direkt mit aktiven Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik oder aus Nicht-Regie- rungsorganisationen ins Gespräch kommen, oder an der so genannten Zeitzeugen-Vermittlungsstelle am Pädagogischen Zentrum des Landes“, sagt Bildungsstaatssekretärin Vera Reiß und ergänzt: “Wir kooperieren mit den Jugendoffizieren, weil wir sie für gute Partner halten, die sich in unser Konzept von historisch-politischer Bildung und Demokratieerziehung wertvoll einbringen können. Unsere bereits heute erfolgreiche Zusammenarbeit wollen wir mit dem Kooperationsvertrag auf verbindlichere, ausformulierte Grundlagen stellen.“

Der Befehlshaber im Wehrbereich II, Generalmajor Gerhard Stelz betont: „Diese Vereinbarung soll der Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Jugendoffizieren im Rahmen der politischen Bildung dienen. Vor dem Hintergrund einer multipolaren und globalisierten Welt soll sie einen Beitrag leisten, sicherheitspolitische Aufklärung und Information zu ermöglichen, um damit den Blick auf Chancen und Risiken unserer Sicherheit und die Grundfeste unserer Freiheit zu schärfen."

Neben Diskussionen mit Schülerinnen und Schülern führen die Jugendoffiziere vor allem das Planspiel POL&IS an Schulen durch. POL&IS steht für Politik und internationale Sicherheit, die den Schülerinnen und Schülern in einer Simulation näher gebracht werden sollen. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler übernehmen dabei verschiedene Rollen. Sie agieren als Regierungschefs, als Oppositionsführerinnen und -führer, Ministerinnen und Minister oder als Verantwortliche für das Militär in verschiedenen Weltregionen. Die Aufgabe besteht darin, das politische Tagesgeschäft kennen zu lernen und eigene Ideen und Visionen zu entwerfen, um die unterschiedlichsten weltpolitischen Herausforderungen zu bestehen. Dabei kommunizieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entweder direkt auf einzuberufenden Gipfeln und Konferenzen oder durch Regierungserklärungen und Pressemitteilungen.
Diese Planspiele werden mit bis zu 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern über eine Dauer von zwei bis fünf Tagen durchgeführt.

Mit der nun unterzeichneten Vereinbarung werden Bildungsministerium und Jugendoffiziere auch offiziell zu Partnern in der politischen Bildung. Neben regelmäßiger Kommunikation werden insbesondere Formen der gegenseitigen Unterstützung geregelt.

Quelle: Website des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz, 22. Februar 2010; www.mbwjk.rlp.de


Rheinland-Pfalz und Bundeswehr kooperieren bei politischer Bildung

Mainz, 25.02.2010, Pressestelle Wehrbereichskommando II.

Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur baut die bereits seit Jahren enge Zusammenarbeit mit den Jugendoffizieren des Wehrbereichskommandos II weiter aus. Dazu unterzeichneten Bildungsstaatssekretärin Vera Reiß und der Befehlshaber im Wehrbereich II, Generalmajor Gerhard Stelz, eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Landesregierung und der Bundeswehr über den Einsatz von Jugendoffizieren in den Schulen.

Generalmajor Gerhard Stelz und Bildungsstaatssekretärin Vera Reiß sitzen an einem Tisch und unterschreiben einen Vertrag.

Jugendoffiziere leisten sowohl in Rheinland-Pfalz als auch bundesweit im Einvernehmen mit den jeweiligen Kultusministerien einen Beitrag zur politischen Bildung. Sie sind methodisch-didaktisch darauf geschult, sicherheitspolitische Inhalte zielgruppenorientiert und jugendgerecht zu vermitteln. "„Demokratieerziehung und politische Bildung in den rheinland-pfälzischen Schulen müssen nach den Vorstellungen der Landesregierung mehr sein als reine Vermittlung von Fakten und historischen Daten“", sagte Bildungsstaatssekretärin Reiß und ergänzte: "„Wir kooperieren mit den Jugendoffizieren, weil wir sie für gute Partner halten, die sich in unser Konzept von historisch-politischer Bildung und Demokratieerziehung wertvoll einbringen können. Unsere bereits heute erfolgreiche Zusammenarbeit wollen wir mit dem Kooperationsvertrag auf verbindlichere, ausformulierte Grundlagen stellen.“" Das Planspiel Pol&IS sei eine absolute Marktlücke. Es füge sich nahtlos in die demokratische Erziehung ein. „"Da bekommt man richtig Lust, selbst mitzumachen“", so die Staatssekretärin.

Zusammenarbeit intensivieren

Generalmajor Gerhard Stelz betonte: "„Diese Vereinbarung soll der Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Jugendoffizieren im Rahmen der politischen Bildung dienen. Vor dem Hintergrund einer multipolaren und globalisierten Welt soll sie einen Beitrag leisten, sicherheitspolitische Aufklärung und Information zu ermöglichen, um damit den Blick auf Chancen und Risiken unserer Sicherheit und die Grundfeste unserer Freiheit zu schärfen.“" Mit dem bewährten Instrument Jugendoffiziere wolle man den Bildungsstätten helfend zur Seite stehen und nicht in Konkurrenz zu den Lehrkräften treten. Das Wehrbereichskommando II habe bereits mit Nordrhein-Westfalen und dem Saarland ähnliche Kooperationsvereinbarungen getroffen. Hessen soll bald folgen.

Pol&IS hinterlässt Spuren

Carsten Frigger, Lehrer am Frauenlob-Gymnasium in Mainz, hat bereits viermal und mit unterschiedlichen Klassen an Pol&IS teilgenommen. "„Die Schülerinnen und Schüler erinnern sich sehr gerne daran. Das Spiel hinterlässt bei ihnen durch seine Intensität und die mehrtägige Dauer Spuren. Es fördert Teamfähigkeit, kommunikative Kompetenz und sensibilisiert für die politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge in der Welt.“"

Quelle: www.streitkraefteunterstuetzungskommando.bundeswehr.de


Zurück zur Seite "Schule und Bundeswehr"

Zurück zur Homepage