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"Daisy Cutter" - Gänseblümchen-Mäher

Die größte Bombe der Welt - eingesetzt in Vietnam und im Afghanistan-Krieg

SPIEGEL ONLINE berichtete am 14. Dezember 2001 über die "größte Bombe der Welt", die gerade im Afghanistan-Krieg bei der Einkreisung der Bergregion Tora Bora von den US-Streitkräften massenhaft eingesetzt wurde.

Die USA setzen in der ostafghanischen Region um die Bergfestung Tora Bora, in der sie das Versteck von Osama Bin Laden vermuten, verstärkt auch die größte konventionelle Bombe der Welt ein. Seit dem Vietnam-Krieg heißt sie "Daisy Cutter", weil die Bombe im Dschungel Bäume wie Gänseblümchen abmähte. Sie wurde in Vietnam vor allem zur Schaffung von Landeplätzen im Dschungel verwendet, ist so groß wie ein Mittelklasse-Auto und kann mit ihrer Zerstörungskraft eine zwei Fußballfelder große Fläche verwüsten.

Die als "Benzinbombe" gefürchtete Waffe wird von Flugzeugen aus mindestens 1.800 Metern Höhe abgeworfen, sinkt am Fallschirm zur Erde und wird kurz vor der Landung gezündet. Im Feuerball des mit einer gewaltigen Druckwelle explodierenden Luft-Benzin-Gemisches, das in der neueren Version zur Erhöhung der Sprengkraft noch mit Aluminiumpulver angereichert ist, wird alles Leben im Umkreis von 500 Metern vernichtet. Im Golfkrieg 1991 wurde die Bombe, von der auch eine verheerende psychologische Wirkung ausgeht, vor allem zur Räumung irakischer Minenfelder eingesetzt.

Aus: Spiegel online, 14.12.2001

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